Kann man im Kloster wirklich Ruhe finden, Frau Äbtissin?

Kann man im Kloster wirklich Ruhe finden, Frau Äbtissin?

Amélie Gräfin zu Dohna ist Äbtissin des Frauenklosters in Lüneburg. Im Podcast erzählt sie, weshalb viele Menschen falsche Vorstellungen vom Klosterleben haben.
31 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
„Ein Kloster zu führen ist wie ein kleines Unternehmen zu leiten“,
sagt die Äbtissin Amélie Gräfin zu Dohna im
Podcast Frisch an die Arbeit. Seit 2022 ist die 62-jährige
Chefin des evangelischen Klosters Lüne in Lüneburg. Dass sie einmal
Äbtissin werden würde, hätte sie sich als Kind nicht träumen
lassen. „Ich wollte eigentlich immer Bäuerin oder Schäferin
werden“, sagt sie. Nun betreut sie zehn Bewohnerinnen zwischen 67
und 78 Jahren, bei den Protestanten Konventualinnen genannt. Die
Nachfrage nach Plätzen im Kloster sei hoch, etwa 20 Bewerbungen
erreichen die Äbtissin im Jahr. Einige Bewerberinnen hätten falsche
Vorstellungen vom Klosterleben. „Es gibt oft Leute, die das Gefühl
haben, im Kloster komme ich zur Ruhe und da wird für mich gekocht
und ich kann mich in einen Rhythmus einklinken.“ Im Alltag müsse
man sich aber schon gut selbst organisieren können. „Man muss
bereit sein, sich auf viel Arbeit einzulassen.“  Im Gegensatz
zu katholischen Klöstern gibt es in evangelischen kein Zölibat,
auch ein Leben in Einfachheit ist nicht vorgeschrieben. Aber
natürlich bestimmen auch hier Andachten und Gottesdienste den
Alltag der Frauen und es gibt
Regeln. Partnerschaften sind zwar erlaubt, würden das Gefüge
der Frauengemeinschaft aber eher stören. „Wir müssen mit der Zeit
gehen, aber wir müssen auch was bewahren von unserer
Tradition.” Das Kloster biete Frauen auch einen
Schutzraum. “Und wenn wir das völlig öffnen und aufgeben, dann
verlieren wir uns und das, was an unserer Lebensform und an diesem
Ort attraktiv ist.“ Trotz des Traditionsbewusstseins, erzählt die
Äbtissin im Podcast, würden einige der Konventualinnen auch mal
ChatGPT benutzen. Außerdem berichtet sie, welche absurden Anfragen
das Kloster manchmal erreichen. Und welche witzigen Fragen Besucher
auf Führungen stellen. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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