EGL082 Zombies in Psychoanalyse: Jenseits des Lustprinzips
"Im allerhöchsten Grade unheimlich erscheint vielen Menschen, was
mit dem Tod, mit Leichen und mit der Wiederkehr der Toten, mit
Geistern und Gespenstern zusammenhängt." -- Sigmund Freud: "Das
Unheimliche"
35 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
In dieser Episode untersuchen wir die Figur des Zombies aus
psychoanalytischer Perspektive. Beginnend mit Sigmund Freuds
hangeln wir uns in der Reihenfolge der Geburtsjahre durch die
jeweiligen Theorien. Die Bedrohung und der Horror der Zombies ist
dabei mit der Psyche der Beobachter:innen verschlungen, ihr liegt
immer wieder ein "Plot-Twist" zugrunde, der da heißt: was löst die
Inszenierung des Zombies in uns aus, weswegen wir uns fürchten und
unwohl fühlen? Der Horror ist nicht der Zombie, sondern die
Psychodynamik in uns. Vor dem Hintergrund von Freuds Konzepten des
Unheimlichen und des Todestriebs erscheint uns der Zombie als
Rückkehr des Verdrängten mit destruktiven inneren Tendenzen
(Todestrieb) gedeutet. Bei Carl Gustav Jung konfrontiert uns die
untote Figur mit unserem Schattenaspekt der Psyche, ohne Hoffnung
auf Individuation. Melanie Klein lässt uns im Zombie mit dessen
Fixierung auf der paranoid-schizoiden Position in unsere eigene
kindliche Seele blicken. Diese Gewaltstrukturen alignen wir mit dem
in Klaus Theweleits *Männerphantasien* dargestelten Grauen. In der
lakanschen Theorie dringt mit dem Zombie ein Subjekt außerhalb der
symbolischen Ordnung in unsere geordnete Welt ein – ein Begehren
ohne Sprache, das jeder kulturellen Vermittlung entzogen ist. Wir
kamen im Podcast nicht mehr dazu die Theorie des Abjekten von Julia
Kristeva vorzuführen, wonach der Zombie als abjekter Körper die
Grenzen von Subjektivität, Sprache und symbolischer Ordnung infrage
stellt. Das holen wir im Text zur Episode nach, in dem wir
Kristevas Verständnis des Ekels, das Unintegrierbare und das
körperlich Verstörende als Herausforderung für ein stabiles Ich
beschreiben. Warum das alles? Weil die vorangegangene Episode 81
den Schinken "28 Years Later" durch die Straße zieht.
psychoanalytischer Perspektive. Beginnend mit Sigmund Freuds
hangeln wir uns in der Reihenfolge der Geburtsjahre durch die
jeweiligen Theorien. Die Bedrohung und der Horror der Zombies ist
dabei mit der Psyche der Beobachter:innen verschlungen, ihr liegt
immer wieder ein "Plot-Twist" zugrunde, der da heißt: was löst die
Inszenierung des Zombies in uns aus, weswegen wir uns fürchten und
unwohl fühlen? Der Horror ist nicht der Zombie, sondern die
Psychodynamik in uns. Vor dem Hintergrund von Freuds Konzepten des
Unheimlichen und des Todestriebs erscheint uns der Zombie als
Rückkehr des Verdrängten mit destruktiven inneren Tendenzen
(Todestrieb) gedeutet. Bei Carl Gustav Jung konfrontiert uns die
untote Figur mit unserem Schattenaspekt der Psyche, ohne Hoffnung
auf Individuation. Melanie Klein lässt uns im Zombie mit dessen
Fixierung auf der paranoid-schizoiden Position in unsere eigene
kindliche Seele blicken. Diese Gewaltstrukturen alignen wir mit dem
in Klaus Theweleits *Männerphantasien* dargestelten Grauen. In der
lakanschen Theorie dringt mit dem Zombie ein Subjekt außerhalb der
symbolischen Ordnung in unsere geordnete Welt ein – ein Begehren
ohne Sprache, das jeder kulturellen Vermittlung entzogen ist. Wir
kamen im Podcast nicht mehr dazu die Theorie des Abjekten von Julia
Kristeva vorzuführen, wonach der Zombie als abjekter Körper die
Grenzen von Subjektivität, Sprache und symbolischer Ordnung infrage
stellt. Das holen wir im Text zur Episode nach, in dem wir
Kristevas Verständnis des Ekels, das Unintegrierbare und das
körperlich Verstörende als Herausforderung für ein stabiles Ich
beschreiben. Warum das alles? Weil die vorangegangene Episode 81
den Schinken "28 Years Later" durch die Straße zieht.
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