Wird man als Bombenentschärfer zum Pazifisten, Herr Hein?
Michael Hein arbeitet als Sprengmeister in Hamburg. Im Podcast
erzählt er, wie er eine 500-Kilogramm-Bombe entschärft. Und warum
er für seinen Beruf Angst haben muss.
44 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 5 Monaten
"Eine Bombenentschärfung ist eine Teamarbeit. Das ist ähnlich
wie bei einer Operation", sagt Michael Hein im Podcast
"Frisch an die Arbeit". "Im Krankenhaus kann der Chefarzt auch
nichts ohne seine OP-Schwester machen, ohne seinen Anästhesisten
und sein Team. Genauso ist das bei uns." Ähnlich wie ein Chirurg
muss er an der Bombe extrem präzise arbeiten, ein einziger Fehler
könnte tödlich für alle Beteiligten sein. Angst zu haben, sei dabei
nicht hinderlich, sondern wichtig, denn "Angst schärft die Sinne.
Aber man darf sich natürlich nicht von der Angst beherrschen
lassen." Seit 1998 arbeitet der 61-Jährige als Sprengmeister und
stellvertretender Leiter beim Kampfmittelräumdienst (KRD) in
Hamburg. Er und seine Kollegen bergen Bomben, Granaten, Minen und
Munition aus dem Zweiten Weltkrieg – und vernichten sie dann.
17-mal musste der KDR im vergangenen Jahr ausrücken, um große
Blindgänger im Stadtgebiet zu entschärfen. "Solange gebaut wird,
werden wir auch weiter Bomben finden. Das ist eine
Generationenaufgabe." Mehrere Tausend Blindgänger sollen
allein in Hamburg noch im Boden liegen. Seit 80 Jahren unentdeckt,
manchmal nur wenige Meter tief im Erdreich. "Man läuft mit einem
anderen Gefühl durch die Straßen, wenn man das weiß", sagt Michael
Hein. Über die Jahre sei er durch seinen Beruf zu einem
großen Kritiker von Waffen geworden. "Die ganze Munition, egal ob
es eine Patrone ist, eine Handgranate, ist ja nur geschaffen
worden, um Menschen zu töten", erzählt er. Chemische Zünder seien
extra so gebaut worden, dass sie noch Jahre nach dem Abwurf eine
Explosion auslösen können. "Bomben unterscheiden auch nicht nach
richtiger Weltanschauung, nach Religion, nach Alter, nach
Geschlecht. Sie vernichten alle", sagt Hein. Im Podcast erklärt er,
warum er seine Frau bei jedem Abschied ganz bewusst fest umarmt,
aber auch brenzlige Situationen ihn nie davon abhalten würden,
seinen Job weiterzumachen. Und wie er durch seinen Beruf das Leben
erst schätzen gelernt hat. "Frisch an die Arbeit" wird jeden
zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel
Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie
unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die
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wie bei einer Operation", sagt Michael Hein im Podcast
"Frisch an die Arbeit". "Im Krankenhaus kann der Chefarzt auch
nichts ohne seine OP-Schwester machen, ohne seinen Anästhesisten
und sein Team. Genauso ist das bei uns." Ähnlich wie ein Chirurg
muss er an der Bombe extrem präzise arbeiten, ein einziger Fehler
könnte tödlich für alle Beteiligten sein. Angst zu haben, sei dabei
nicht hinderlich, sondern wichtig, denn "Angst schärft die Sinne.
Aber man darf sich natürlich nicht von der Angst beherrschen
lassen." Seit 1998 arbeitet der 61-Jährige als Sprengmeister und
stellvertretender Leiter beim Kampfmittelräumdienst (KRD) in
Hamburg. Er und seine Kollegen bergen Bomben, Granaten, Minen und
Munition aus dem Zweiten Weltkrieg – und vernichten sie dann.
17-mal musste der KDR im vergangenen Jahr ausrücken, um große
Blindgänger im Stadtgebiet zu entschärfen. "Solange gebaut wird,
werden wir auch weiter Bomben finden. Das ist eine
Generationenaufgabe." Mehrere Tausend Blindgänger sollen
allein in Hamburg noch im Boden liegen. Seit 80 Jahren unentdeckt,
manchmal nur wenige Meter tief im Erdreich. "Man läuft mit einem
anderen Gefühl durch die Straßen, wenn man das weiß", sagt Michael
Hein. Über die Jahre sei er durch seinen Beruf zu einem
großen Kritiker von Waffen geworden. "Die ganze Munition, egal ob
es eine Patrone ist, eine Handgranate, ist ja nur geschaffen
worden, um Menschen zu töten", erzählt er. Chemische Zünder seien
extra so gebaut worden, dass sie noch Jahre nach dem Abwurf eine
Explosion auslösen können. "Bomben unterscheiden auch nicht nach
richtiger Weltanschauung, nach Religion, nach Alter, nach
Geschlecht. Sie vernichten alle", sagt Hein. Im Podcast erklärt er,
warum er seine Frau bei jedem Abschied ganz bewusst fest umarmt,
aber auch brenzlige Situationen ihn nie davon abhalten würden,
seinen Job weiterzumachen. Und wie er durch seinen Beruf das Leben
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