Wie abenteuerlich ist die Archäologie, Martin Sählhof?

Wie abenteuerlich ist die Archäologie, Martin Sählhof?

Archäologe Martin Sählhof leitet die Ausgrabung einer 5.000 Jahre alten Stadt in Ägypten. Im Podcast erzählt er vom Sonnenaufgang über dem Nil und dem Wert von Scherben.
40 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten
"Wir gehen leider nicht so häufig in geheimnisvolle Tempel rein,
die noch nie ein Mensch in den letzten 2.000 Jahren betreten hat",
sagt Martin Sählhof, Referent am Deutschen Archäologischen Institut
in Kairo im Podcast "Frisch an die Arbeit". Er leitet unter anderem
die Ausgrabungsstätte der altägyptischen Stadt Elephantine, die auf
einer Insel im Nil bei Assuan lag. Klingt aufregend, aber mit
Indiana-Jones-Klischees hat seine Arbeit dort wenig zu tun. Aus
klimatischen Gründen – im Sommer wird es in Ägypten bis zu 50 Grad
heiß – finden die Ausgrabungen in der Regel zwischen Oktober und
Ostern statt. Und gehen sehr langsam und präzise voran, erzählt
Sählhof. "Alles wird sortiert und erfasst. Nicht nur Objekte,
sondern auch kleine Überreste von organischem Material." Man lerne
sehr viel, vor allem über die alltäglichen Lebensumstände vor 3.000
oder 4.000 Jahren. Sählhof, 48, hat Denkmalpflege und Ägyptologie
studiert und für seine Doktorarbeit an der TU Berlin die Grabanlage
des Königs Djer mit einer Ausgrabung in der ägyptischen Wüste
erforscht. "In den Gräbern findet man Reste der sogenannten
'Grabinventare', also alles, was dort für die Bestattung
hineingelegt wurde", sagt Sählhof. Im Pharaonischen sei das Leben
nach dem Tod sehr wichtig, weshalb die Gräber mit vielen Dingen für
das nächste Leben ausgestattet seien. "Das ist genau das, was ich
immer machen wollte", sagt Sählhof über seine Arbeit. Schon als
Schüler habe er bei einem Berufsinformationstag den Flyer für das
Archäologiestudium mitgenommen – und darin seinen heutigen
Arbeitgeber entdeckt. Im Podcast erzählt Sählhof außerdem, wie es
ist, wenn einem Touristen bei der Arbeit über die Schulter schauen,
warum sich die Archäologie heute mehr für Bauschutt interessiert
als für Tempel – und wieso manche Bereiche von Ausgrabungsstätten
für kommende Generationen "übriggelassen" werden. "Frisch an die
Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren
im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das
Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr
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