Warum sollte man als Barkeeper nicht jeden Shot mitnehmen, Herr Meyer?
Jörg Meyer betreibt die Bar Le Lion in Hamburg. Im Arbeitspodcast
erzählt er, was ein guter Abend ist – und wie lukrativ der von ihm
erfundene Gin Basil Smash ist.
43 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 9 Monaten
"Viele Leute haben keine Lust mehr, Dienstleister zu sein und sich
fünf Nächte lang die Themen anderer Menschen anzuhören", sagt Jörg
Meyer, der in Hamburg die Bar Le Lion betreibt, im Podcast "Frisch
an die Arbeit". In seiner Branche ist es nicht leicht, gutes
Personal zu finden: "Wir merken selbst, dass viele Leute
umschwenken und sagen: Ich mache das lieber drei Tage die Woche,
dann bin ich auch mit mir im Reinen." Meyer, 49, stammt aus einer
niedersächsischen Gastronomenfamilie. Nach der Schulzeit zog er
nach Hamburg, um eine Ausbildung als Kellner zu absolvieren. 2007
eröffnete er unweit des Hamburger Rathauses die Bar Le Lion. Ein
Jahr später erfand er dort den Gin Basil Smash, ein Drink aus Gin,
Zitrone, Zuckersirup und Basilikum, mit dem er mehr Kundschaft in
die damals mäßig laufende Bar locken wollte. Nach Angaben des
Fachmagazins "Difford’s Guide" ist der Gin Basil Smash der
mittlerweile am zweithäufigsten bestellte Drink der Welt. "Der Gin
Basil Smash ist immer noch die Nummer Eins bei uns, der macht schon
gut 25 Prozent unseres Umsatzes aus – das dürften 20.000 bis 25.000
Drinks im Jahr sein", erzählt Meyer im Podcast. Obwohl er vom
Alkoholverkauf lebt – Meyer nennt das selbst intoxication as a
service, Rausch als Dienstleistung –, findet er es richtig, dass
viele Menschen bewusster als früher solche Getränke zu sich nehmen.
"Man muss ehrlich sagen: Alkohol ist ein Nervengift und eine Droge.
Und die macht stark abhängig", sagt er. Die hochpreisigen Drinks
seiner Bar sieht er dabei aber nicht als große Gefahr. Die trinke
man ja nicht jeden Tag. "Was vielleicht eher schwierig ist", sagt
er, "sind die belanglosen Biere, die man sich irgendwo reinkippt."
Für sein Team gelten, sagt er, ohnehin strenge Regeln, was den
Umgang mit Alkohol betrifft: "Wir kommen nicht betrunken zur
Arbeit. Und wir trinken auch nicht während der Arbeit." Natürlich,
sagt der Barbetreiber, gebe es Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn mal
ein Stammgast auf ein Glas Champagner einladen will. "Dann trinken
auch wir mal ein bisschen, was aber nicht heißt, dass wir jede
Shotrunde mitnehmen. Das geht einfach nicht", sagt Meyer. Im
Podcast erzählt er außerdem, warum er privat fast gar keinen
Alkohol trinkt und trotzdem nichts von alkoholfreien Alternativen
zu Spirituosen hält. Und warum es in Hamburg nicht leicht ist, eine
Bar zu betreiben. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten
Dienstag veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk,
Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter
frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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fünf Nächte lang die Themen anderer Menschen anzuhören", sagt Jörg
Meyer, der in Hamburg die Bar Le Lion betreibt, im Podcast "Frisch
an die Arbeit". In seiner Branche ist es nicht leicht, gutes
Personal zu finden: "Wir merken selbst, dass viele Leute
umschwenken und sagen: Ich mache das lieber drei Tage die Woche,
dann bin ich auch mit mir im Reinen." Meyer, 49, stammt aus einer
niedersächsischen Gastronomenfamilie. Nach der Schulzeit zog er
nach Hamburg, um eine Ausbildung als Kellner zu absolvieren. 2007
eröffnete er unweit des Hamburger Rathauses die Bar Le Lion. Ein
Jahr später erfand er dort den Gin Basil Smash, ein Drink aus Gin,
Zitrone, Zuckersirup und Basilikum, mit dem er mehr Kundschaft in
die damals mäßig laufende Bar locken wollte. Nach Angaben des
Fachmagazins "Difford’s Guide" ist der Gin Basil Smash der
mittlerweile am zweithäufigsten bestellte Drink der Welt. "Der Gin
Basil Smash ist immer noch die Nummer Eins bei uns, der macht schon
gut 25 Prozent unseres Umsatzes aus – das dürften 20.000 bis 25.000
Drinks im Jahr sein", erzählt Meyer im Podcast. Obwohl er vom
Alkoholverkauf lebt – Meyer nennt das selbst intoxication as a
service, Rausch als Dienstleistung –, findet er es richtig, dass
viele Menschen bewusster als früher solche Getränke zu sich nehmen.
"Man muss ehrlich sagen: Alkohol ist ein Nervengift und eine Droge.
Und die macht stark abhängig", sagt er. Die hochpreisigen Drinks
seiner Bar sieht er dabei aber nicht als große Gefahr. Die trinke
man ja nicht jeden Tag. "Was vielleicht eher schwierig ist", sagt
er, "sind die belanglosen Biere, die man sich irgendwo reinkippt."
Für sein Team gelten, sagt er, ohnehin strenge Regeln, was den
Umgang mit Alkohol betrifft: "Wir kommen nicht betrunken zur
Arbeit. Und wir trinken auch nicht während der Arbeit." Natürlich,
sagt der Barbetreiber, gebe es Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn mal
ein Stammgast auf ein Glas Champagner einladen will. "Dann trinken
auch wir mal ein bisschen, was aber nicht heißt, dass wir jede
Shotrunde mitnehmen. Das geht einfach nicht", sagt Meyer. Im
Podcast erzählt er außerdem, warum er privat fast gar keinen
Alkohol trinkt und trotzdem nichts von alkoholfreien Alternativen
zu Spirituosen hält. Und warum es in Hamburg nicht leicht ist, eine
Bar zu betreiben. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten
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