Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh über Leben und Tod
32 Minuten
Beschreibung
vor 9 Monaten
Vom Schlossführer zum „Schlossherrn“? Irgendwie schon, denn der
1962 geborene Pfarrerssohn, aufgewachsen in einem kleinen Dorf bei
Fürstenwalde im Land Brandenburg und später in Potsdam, war als
Jugendlicher und junger Erwachsener bis 1984 Schloss- und
Parkführer in Potsdam-Sanssouci und ist nun seit 2018
Generalintendant des Humboldt Forums und Vorstandsvorsitzender der
Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Ab 1982 studierte
Dorgerloh an der Humboldt-Universität Berlin Kunstgeschichte und
Klassische Archäologie und promovierte 1997 zur „Nationalgalerie in
Berlin“. Seine beruflichen Stationen bis zum „Schlossherrn“:
Konservator am Institut für Denkmalpflege der DDR in Ost-Berlin,
Referatsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kultur im Land Brandenburg, Gründungsbeauftragter für das Haus der
Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam und von 2002 bis
2018 dann Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg. Im Humboldt Forum hat uns die
Ausstellung „Hin und weg – der Palast der Republik ist Gegenwart“ –
von Mai 2024 bis Februar 2025 – zusammengeführt. Ich war dort eine
der 100 Zeitzeugen und auf meine Frage, inwiefern der abgerissene
Palast der Republik Gegenwart ist, antwortet Dorgerloh: „Der Palast
auf verschiedene Weise gegenwärtig und vor allem steht die Frage:
„Von welchem Palast reden wir eigentlich?“ Details dazu in dieser
Podcast-Folge. Der Kulturhistoriker, Denkmalpfleger und
Kulturmanager, der über sich sagt: „Ich bin halt ein
Wende-Gewinner. An der richtigen Stelle gab es Leute, die mir
vertraut haben.“, sieht sich als „Trainer und Moderator“ für seine
rund 250 MitarbeiterInnen und betont: „Wir müssen ein viel besseres
Verständnis von kultureller Vielfalt entwickeln. Auch eine Vielfalt
der Perspektiven …“, was mitnichten einfach ist … In seiner
Freizeit spielt er regelmäßig Badminton und tanzt Standard und
Latein in Berlin-Kreuzberg, „… was auch paar therapeutisch richtig
gut ist.“ Und oft kann er Dienstliches mit Vergnügen verbinden –
aktuell gerade den Besuch von Veranstaltungen der „Berlinale“. Was
den Tod betrifft, sagt Hartmut Dorgerloh in unserem Gespräch im
Februar 2025 in seinem Büro im Humboldt Forum Berlin: „Sterben
gehört zum Leben." Und: „Ich finde es gut, jeden Tag so zu leben,
dass man sterben kann.“ Trotzdem hat er Angst vor dem Tod und will
nicht, dass er schnell kommt. Gerade hat er ganz praktische
Erfahrungen mit dem Sterben gesammelt: Seine Patentante, um die er
sich – bis zuletzt – sehr gekümmert hat, ist jüngst gestorben. Die
Idee vom selbstbestimmten Sterben kann er gut nachvollziehen, will
das aber für sich – in seiner „protestantischen Grundierung“ –
nicht in Anspruch nehmen. Auch die eigene Abschiedsrede ist nicht
so sein Ding. „Ich habe so viel und zu so vielen Menschen geredet
in meinem Leben, das muss dann nicht mehr sein.“ Aber: Viel Musik
soll es geben, alte Musik, u.a. von Bach, dem „Hausheiligen“.
Möglicherweise stehen aber auch The Doors oder Karat auf der
Playlist für seine Beerdigung. Viel Spaß mit der 126. Episode von
„Schwarz hören“ mit Hartmut Dorgerloh.
1962 geborene Pfarrerssohn, aufgewachsen in einem kleinen Dorf bei
Fürstenwalde im Land Brandenburg und später in Potsdam, war als
Jugendlicher und junger Erwachsener bis 1984 Schloss- und
Parkführer in Potsdam-Sanssouci und ist nun seit 2018
Generalintendant des Humboldt Forums und Vorstandsvorsitzender der
Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Ab 1982 studierte
Dorgerloh an der Humboldt-Universität Berlin Kunstgeschichte und
Klassische Archäologie und promovierte 1997 zur „Nationalgalerie in
Berlin“. Seine beruflichen Stationen bis zum „Schlossherrn“:
Konservator am Institut für Denkmalpflege der DDR in Ost-Berlin,
Referatsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Kultur im Land Brandenburg, Gründungsbeauftragter für das Haus der
Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam und von 2002 bis
2018 dann Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg. Im Humboldt Forum hat uns die
Ausstellung „Hin und weg – der Palast der Republik ist Gegenwart“ –
von Mai 2024 bis Februar 2025 – zusammengeführt. Ich war dort eine
der 100 Zeitzeugen und auf meine Frage, inwiefern der abgerissene
Palast der Republik Gegenwart ist, antwortet Dorgerloh: „Der Palast
auf verschiedene Weise gegenwärtig und vor allem steht die Frage:
„Von welchem Palast reden wir eigentlich?“ Details dazu in dieser
Podcast-Folge. Der Kulturhistoriker, Denkmalpfleger und
Kulturmanager, der über sich sagt: „Ich bin halt ein
Wende-Gewinner. An der richtigen Stelle gab es Leute, die mir
vertraut haben.“, sieht sich als „Trainer und Moderator“ für seine
rund 250 MitarbeiterInnen und betont: „Wir müssen ein viel besseres
Verständnis von kultureller Vielfalt entwickeln. Auch eine Vielfalt
der Perspektiven …“, was mitnichten einfach ist … In seiner
Freizeit spielt er regelmäßig Badminton und tanzt Standard und
Latein in Berlin-Kreuzberg, „… was auch paar therapeutisch richtig
gut ist.“ Und oft kann er Dienstliches mit Vergnügen verbinden –
aktuell gerade den Besuch von Veranstaltungen der „Berlinale“. Was
den Tod betrifft, sagt Hartmut Dorgerloh in unserem Gespräch im
Februar 2025 in seinem Büro im Humboldt Forum Berlin: „Sterben
gehört zum Leben." Und: „Ich finde es gut, jeden Tag so zu leben,
dass man sterben kann.“ Trotzdem hat er Angst vor dem Tod und will
nicht, dass er schnell kommt. Gerade hat er ganz praktische
Erfahrungen mit dem Sterben gesammelt: Seine Patentante, um die er
sich – bis zuletzt – sehr gekümmert hat, ist jüngst gestorben. Die
Idee vom selbstbestimmten Sterben kann er gut nachvollziehen, will
das aber für sich – in seiner „protestantischen Grundierung“ –
nicht in Anspruch nehmen. Auch die eigene Abschiedsrede ist nicht
so sein Ding. „Ich habe so viel und zu so vielen Menschen geredet
in meinem Leben, das muss dann nicht mehr sein.“ Aber: Viel Musik
soll es geben, alte Musik, u.a. von Bach, dem „Hausheiligen“.
Möglicherweise stehen aber auch The Doors oder Karat auf der
Playlist für seine Beerdigung. Viel Spaß mit der 126. Episode von
„Schwarz hören“ mit Hartmut Dorgerloh.
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