Wann kommt ein neues Wort in den Duden, Laura Neuhaus?

Wann kommt ein neues Wort in den Duden, Laura Neuhaus?

Laura Neuhaus leitet die Redaktion des Duden-Verlags. Im Podcast erzählt sie, wann neue Wörter im Duden landen – und warum das Zwischenwasser es nicht reingeschafft hat.
41 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
"2020 haben wir das Wort Hackenporsche aus unserem
Rechtschreibduden rausgestrichen – und es gab einen kleinen
Aufschrei in den Medien", sagt Laura Neuhaus, die Leiterin der
Duden-Redaktion, im Podcast "Frisch an die Arbeit". Die
Entscheidung sei so verstanden worden, als würde man kein Wägelchen
zum Einkaufen mehr hinter sich herziehen dürfen: "Das Wort wurde
wieder so häufig genutzt, dass wir gesagt haben: Okay, in der
nächsten Ausgabe ist der Hackenporsche wieder drin." Neuhaus, 37,
studierte Germanistik und Katholische Theologie in Mainz und
promovierte zu sogenannten Litotes: Formulierungen wie "halb so
schlimm", "nicht uninteressant" oder "nicht übel", bei denen
Verneinungen zum Ausdruck des Gegenteils genutzt werden. Seit 2019
arbeitet sie im Duden-Verlag. Mit 3.000 neuen Wörtern wie
"Sprachmodell", "Triggerwarnung", "nerdig" oder "prompten" und
insgesamt 151.000 Stichworten ist die neue Ausgabe des Dudens die
umfassendste in der Geschichte des Werks, sagt Neuhaus. Die neuen
Wörter aufzunehmen, sei absolut sinnvoll. "Sprache ist immer der
Spiegel der Zeit, das macht es ja auch so spannend. Es wandelt sich
immer, es gibt immer neue Wörter, weil es ja auch immer Erfindungen
und Entwicklungen gibt." Ein großes Thema für Neuhaus und ihre
Redaktion sind die veränderten gesellschaftlichen Erwartungen an
Sprache. Etwa diskriminierende Sprache und wie man sie einordnet.
"Etwas, wo wir lange darüber nachdenken, wie man das jetzt gut
darstellt, damit es der komplexen und auch oft heiklen Situation
gerecht wird", sagt Neuhaus. Im Podcast erzählt sie außerdem, warum
das von ihrem Freundeskreis vorgeschlagene Wort Zwischenwasser für
ein Glas Wasser zwischen alkoholischen Getränken nicht in den Duden
aufgenommen wird – und was sie an der deutschen Sprache insgesamt
fasziniert. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag
veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah
Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter
frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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