Pauschal gesagt: gute Reise Interview mit DRV-Präsident Norbert Fiebig

Pauschal gesagt: gute Reise Interview mit DRV-Präsident Norbert Fiebig

Die beruhigendste Vision für die Reisebranche kam auf dem Hauptstadt-Kongress des DRV ausgerechnet von Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er sei sich sicher: immer mehr Deutsche würden in Zukunft reisen. Hört sich erst mal harmlos an.
21 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die beruhigendste Vision für die Reisebranche kam auf dem
Hauptstadt-Kongress des DRV ausgerechnet von Wirtschaftsminister
Robert Habeck. Er sei sich sicher: immer mehr Deutsche würden in
Zukunft reisen. Hört sich erst mal harmlos an. Was man eben so an
Nettigkeiten sagt, wenn man auf einem Branchentreffen
spricht. 


Aber mit so einer Aussage müsste der Vize-Kanzler sicher derzeit
bei etlichen anderen Branchen vorsichtig sein. Immer mehr
Menschen werden in Zukunft deutsche Autos kaufen? Eher nein.
Immer mehr Menschen werden in Zukunft hochpräzise, mechanische
deutsche Industriegüter erwerben..? No! Zahnräder und Co haben
den Zenit des Sexy-seins schon längst überschritten… So, wie fast
alles, was in heimischen Fabriken leider zu hohen Preisen
gefertigt werden muss. 


Die Wirtschaft der Zukunft wird sich auch in Deutschland immer
mehr verschieben vom Blaumann und dem Schraubenschlüssel, hin zur
Dienstleistung. Und Tourismus ist in Deutschland nun mal die
Dienstleistungs-Branche schlechthin; auch bei der Zahl der
Beschäftigten.


Für Habeck ist das Reisen eine gewünschte politische Kraft. Nicht
nur eine Kraft-Quelle. Ohne Reisen sei eine moderne Welt für ihn
nicht mehr vorstellbar. Das Reisen sei geradezu der Gegenentwurf
zu Krieg, kulturellem Missverständnis und aggressiven
Vorurteilen. 


Und doch findet diese organisierte Landverschickung nicht in
einer vor der realen Welt schützenden Blase statt. Die
Reise-Industrie wird seit Jahren extrem gebeutelt durch äußere
Einflüsse. Waffen-Konflikte, Terrorismus, Klima-Katastrophen,
Pandemien und – selbst verursacht – Over-Tourism, der die Freude
vor Ort verdirbt.


Und mehr noch. Sie sieht ihr Geschäftsmodell permanent
missverstanden in der bürokratischen Regulierungswut seitens
Brüssel. Stichwort: Fragwürdige Überarbeitung der
Pauschalreise-Richtlinie, gewollte Ausdehnung des kompletten
Verbraucher-Schutzes auch auf Einzel-Leistungen, hemmende, nicht
effektive Verordnungen und Gebühren-Belastungen, die die
Wettbewerbsfähigkeit angreifen gegenüber Playern aus den
nicht-europäischen Ausland.


Das ist die aktuelle Gemengelage. Ja, man ist selbst erstaunt
darüber, dass die Menschen in einem Maße Urlaub machen, wie man
es sich vor einem Jahr nicht erhoffen wollte angesichts der
prognostizierten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen.
Rahmen-Bedingungen. Der unbedingte  Reisewunsch scheint
einfach in der DNA der Deutschen zu liegen. 


Aber ist er resilient, wenn die Gesamt-Situation sich weiter eher
negativ entwickelt? Da ist auch Norbert Fiebig, der Präsident des
Deutschen Reise Verbandes, eher vorsichtig zurückhaltend. Mit ihm
unterhielt ich mich am Rande des Kongresses in Berlin.


Den Podcast hören Sie nach Klick auf den PLAY Button im
Titelbild.


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Fiebig erschien zuerst auf Was mit Reisen.

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