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05.12.2025
3 Minuten
Seit vielen Jahren beten wir hier im Domradio gemeinsam den
Morgenimpuls. In dieser ersten Adventswoche muss ich wegen einer
Fuß-OP eine Pause machen. Deswegen gibt es in der ersten
Adventswoche Wiederholungen aus den vergangenen Jahren. Ich freue
mich, wenn wir nächste Woche dann wieder gemeinsam beten können:Vom
12. Dezember 2023:Im thüringischen Eichsfeld, wo ich geboren und
aufgewachsen bin, gibt es viele Wallfahrtsorte und die meisten sind
Marienwallfahrtsorte. Der bekannteste ist sicher Etzelsbach
geworden, weil Papst Benedikt dort 2011 mit 90 000 Eichsfeldern
eine Vesper gebetet hat. Eines der Wallfahrtslieder zur
Gottesmutter ist das berühmte "Maria, durch ein Dornwald ging“ das
aus dem Eichsfeld stammt. Ich kenne es von Kindheit an und mochte
es wegen der schönen Melodie aber auch wegen des etwas
geheimnisvollen Textes.Es wird die Szene besungen, dass sich Maria
aufmacht, um ihre verwandte Elisabeth zu besuchen, die etwa 100 km
entfernt im Bergland von Judäa wohnt und ebenso schwanger ist. Für
eine 14-jährige Frau ist dieser Weg voller Dornen und Gefahren.
Aber ihre gesamte Situation ist mehr als mühsam: seit der
Verkündigung durch den Engel hat sie ihr Leben Gott anvertraut, sie
trägt den Sohn Gottes und kann es ihren Mitmenschen und ihrem
Umfeld kaum vermitteln, Josef, ihr Verlobter weiß noch von nichts,
die Eltern sind entsetzt und die Nachbarn tuscheln, die Freundinnen
wissen genau, dass das schiefgehen wird, wenn das bekannt wird… und
so weiter.Aber etwas ist anders: sie geht den Weg nicht allein. Sie
geht ihn mit dem, dem sie Mutter werden wird. Und in diesem Glauben
und ziemlich grenzenlosen Vertrauen tragen sogar die Dornen am Ende
Rosen. Die Dornen sind nicht weg, sie sind weiterhin lästig und
stachelig und gefährlich. Aber sie tragen die Rosen des tiefen
Gottvertrauens und den Duft einer großen göttlichen Liebe.Viele
Menschen haben im Moment unter sehr vielen Dornen und Stacheln zu
leiden. Unter Kriegen und Vertreibungen, unter Krankheiten und
Schwächen, unter Existenzängsten und negativen Vorahnungen, unter
Geldknappheit und Angst um den Arbeitsplatz. Erbitten wir
Gottes Schutz und Geleit durch diese gefahrvollen Zeiten und gib
uns eine Ahnung von diesem GOTT MIT UNS SEIN.
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04.12.2025
3 Minuten
Seit vielen Jahren beten wir hier im Domradio gemeinsam den
Morgenimpuls. In dieser ersten Adventswoche muss ich wegen einer
Fuß-OP eine Pause machen. Deswegen gibt es in der ersten
Adventswoche Wiederholungen aus den vergangenen Jahren. Ich freue
mich, wenn wir nächste Woche dann wieder gemeinsam beten können:Vom
18. Dezember 2024:In vielen Kirchen gibt es noch die Feier der
Roratemessen. Sie heißen bei den Gläubigen so, weil der uralte Text
aus dem Buch Jesaja genommen wurde, in dem die tiefe Sehnsucht der
Menschen nach Heil und Erlösung beschrieben wird. Im Lauf der
Jahrhunderte ist dieser Text gerade im Advent vielfach gesungen
worden und wird – eingebettet in eine stimmungsvolle Liturgie mit
vielen Kerzen in einer dunklen Kirche – zu einem ahnungsvollen,
stillen Hören. Der Rorategesang, der dort gesungen wird, packt
mich immer neu. Darin heißt es in der vierten Sequenz: "Tröste
Dich, tröste Dich, Volk meiner Gnade. Denn nahe ist Deine Rettung.
Warum verzehrst Du dich in Trauer, da dich Dein Schmerz erneuert.
Heil schenk ich Dir. Fürchte Dich nicht mehr. Denn ich bin der Herr
Dein Gott und König. Der heilige Israels und Dein Erlöser."Der Ruf
nach Erlösung und einem starken Erlöser, geht durch die
Menschheitsgeschichte bis heute. Die Suche nach dem starken Mann
mit den einfachen Lösungen und dem simplen Schwarz-Weiß-Denken
kommt in allen Generationen bis in unsere Tage wieder hoch. Die
Maos, Stalins, Hitlers, Jipings früherer und heutiger Tage wurden
mächtig, weil sie den Massen suggeriert haben, dass sie die Lösung
aller Probleme und Fragen parat haben und man ihnen nur die Macht
in die Hand geben soll. In diesem Lied aber ist von Trost die
Rede, nicht von billiger Vertröstung. Wirklicher Trost bietet die
Zusicherung, mit mir durch dieses Leid, diese Katastrophe zu gehen.
Mich darin nicht zu verlassen und mich stattdessen an die Hand zu
nehmen und mir zu helfen, damit wir das das gemeinsam schaffen. In
der Ankündigung, dass Rettung nahe ist, werden innere und äußere
Kräfte freigesetzt, die mir helfen durchzuhalten und die Hoffnung,
dass es gut ausgeht, nicht zu verlieren. "Tröste Dich, tröste
Dich, Volk meiner Gnade. Denn nahe ist Deine Rettung" ist ein
machtvollerer Trost als ein "das wird schon wieder, du wirst sehen"
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03.12.2025
3 Minuten
Seit vielen Jahren beten wir hier im Domradio gemeinsam den
Morgenimpuls. In dieser ersten Adventswoche muss ich wegen einer
Fuß-OP eine Pause machen. Deswegen gibt es in der ersten
Adventswoche Wiederholungen aus den vergangenen Jahren. Ich freue
mich, wenn wir nächste Woche dann wieder gemeinsam beten können.Vom
12. Dezember 2022:Nein, ich gehe prinzipiell nicht auf
Weihnachtsfeiern vor Weihnachten. Ich gehe ja auch nicht auf
Neujahrsempfänge im Dezember. Eine Zeit ist Advent, eine Zeit ist
die Weihnachtszeit, eine Zeit ist die Sommerzeit und so weiter.Die
Tendenz, alles in die Zeit vor Weihnachten zu packen kann ich gut
verstehen. Das ging dieses Jahr sogar so weit, dass Mitte November
eine Weihnachtsfeier angesetzt war, weil sonst keine Zeit mehr
gewesen wäre. Man möchte mit den Kolleg*innen, den Gruppen und
Kreisen, in denen man sich bewegt, zusammen dieses tolle Fest
feiern. Und nach Weihnachten sind halt Ferien und dann ist die
Weihnachtszeit längst vorbei.Bei einer befreundeten Familie war ich
dieser Tage und die Wohnung war wunderschön geschmückt und der
Weihnachtsbaum aufgestellt und er blinkte und funkelte in aller
Pracht. Und sie waren ganz erstaunt zu hören, dass wir den Advent
mit gerade mal vier Kerzen immer heller werden lassen und erst am
23.12. den Baum aufstellen und am 24.12. die Krippe. Und dann
bemerkte der kleine Sohn: "Aber Weihnachten ist doch ein schönes
Haus für alle und immer" Ja, er hat recht. Weihnachten ist ein
schönes Haus, dass uns göttliche Geborgenheit schenkt und das
Beispiel der Familie von Jesus, die in allen Höhen und Tiefen der
nächsten Jahre zusammensteht, Freude und Leid miteinander trägt und
im Vertrauen auf den himmlischen Vater und seine Führung durchs
Leben geht.Und wenn wir dann die nicht vergessen, die genau wie die
Familie von Jesus fliehen müssen, bedrängt und verfolgt werden, im
Winter der Gesellschaft und des Miteinanders leben müssen, und
ihnen Geborgenheit, Wärme und Heimat zu geben versuchen, dann ist
es gut."Kündet allen in der Not: Fasset Mut und habt Vertrauen.
Bald wir kommen unser Gott; herrlich werdet ihr ihn schauen. Allen
Menschen wird zuteil Gottes Heil." – Gottes Kommen kündet sich an
und macht uns stark darin, denen, die in Not sind, vom Kommen des
heilbringenden Gottes zu künden. Und das geht wahrscheinlich auch
auf Weihnachtsfeiern vorher.
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02.12.2025
3 Minuten
Seit vielen Jahren beten wir hier im Domradio gemeinsam den
Morgenimpuls. In dieser ersten Adventswoche muss ich wegen einer
Fuß-OP eine Pause machen. Deswegen gibt es in der ersten
Adventswoche Wiederholungen aus den vergangenen Jahren. Ich freue
mich, wenn wir nächste Woche dann wieder gemeinsam beten können:Vom
2. Dezember 2022:Vom ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt gibt
es die Aussage: "Wer Visionen hat, der soll zum Arzt
gehen!"Hintergrund war eine Anfrage, welche Vision er für die
nächsten Jahre in der Politik habe.Eigentlich war klar, was gemeint
war: wo soll es hingehen in unserem Land, was wollen wir erreichen,
was soll anders, bestenfalls besser werden, wer braucht mehr
Unterstützung und was können wir endlich mal sein lassen.Wie ist
das denn mit Ihren Visionen für heute früh? Was erwarten Sie an
Ihrem Tag, an Ihrer Arbeit, in Ihrer Familie? Wohin soll sie gehen,
Ihre Lebensreise?Ach nein, denken Sie vielleicht, solche Ideen und
Pläne hatte ich früher, als ich jung war und meine Sturm- und
Drangjahre hatte. Aber heute? Visionen? Hm. Aber, wir sind in der
ersten Woche des Advent und diese Zeit ist in den biblischen Texten
voller Visionen und tollen Ankündigungen: vom Frieden auf Gottes
ganzem heiligen Berg, von den wilden Tieren die miteinander weiden,
von den Menschen, die nichts Böses mehr tun, von einem Festmahl für
alle Völker mit den feinsten Speisen und edelsten Weinen, von den
Tränen die für immer abgewischt werden, vom Tod, der für immer
verschlungen ist ins Leben, von der Heilung der Blinden und Lahmen,
von der Speisung der tausenden Menschen und von dem Vielen, was
übrig bleibt für alle.Und was hat das mit mir zu tun? Eine
Antwortidee könnte sein: Jesus kann die vielen Menschen satt
machen, nachdem er seine Freunde gefragt hatte: wie viel Brote habt
ihr? Und sie geschaut und gegeben hatten, was sie hatten.Visionen
können in die Gänge kommen, wenn ich gebe, was ich habe, was ich
kann, was meine Talente und Möglichkeiten sind. Also doch nicht mit
Visionen zum Arzt, sondern mitten unter die Menschen und in meinen
neuen Tag!
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01.12.2025
3 Minuten
Seit vielen Jahren beten wir hier im domradio gemeinsam den
Morgenimpuls. In dieser ersten Adventswoche muss ich wegen einer
Fuß-OP eine Pause machen. Deswegen gibt es in der ersten
Adventswoche Wiederholungen aus den vergangenen Jahren. Ich freue
mich, wenn wir nächste Woche dann wieder gemeinsam beten können:Vom
28. November 2022:Von Norbert Copray habe ich eine Adventsvariation
gefunden, die mich beeindruckt. Er schreibt:Da kommt ER und ich
übersehe ihnDa geht ER auf mich zu und ich bin verschlossen.Da
klopft ER bei mir an und ich verschlafe ihn.Da tritt ER bei mir ein
und ich bin außer Haus.Da wohnt ER bei mir und ich werfe ihn
raus.Da will ER sich mir mitteilen und ich schneide ihm das Wort
ab.Da wartet ER auf mich und ich zeige ihm den Rücken.Da lässt ER
Geschenke zurück und ich vergrabe sie.Da hat ER unendlich viel Zeit
und ich bin nicht zu sprechen.Da bringt ER Ruhe und ich bin
zerstreut.Da kommt ER und ich sehe nur mich.Solange ER immer noch
kommt, immer wieder kommt, kann ich was ändern!Besser kann man
diese Einladung nicht sagen. Advent ist jedes Jahr aufs Neue eine
Einladung an uns, neu mit Gott zu beginnen. Ihn nicht übersehen,
mich ihm nicht verschließen, sein Kommen nicht verschlafen sondern
da sein, ihn nicht aus meinem Leben hinausdrängen sondern die Tür
öffnen, ihm nicht das Wort abschneiden sondern zuhören, ihm nicht
den Rücken zukehren sondern das Herz, seine Gaben nicht vergraben
sondern annehmen und nutzen, nicht in Hektik zu vergehen sondern
mich von seiner Ruhe einladen lassen. Und immer neu Hoffen, dass ER
unser Gott immer noch kommt und wir etwas ändern können: im Leben,
im Glauben und in der Erwartung auf sein Kommen.
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Über diesen Podcast
Gedanken zu Gott und der Welt, Erlebnisse aus dem Alltag einer
Ordensfrau - die Olper Franziskanerin Schwester Katharina startet
mit Gebeten und Texten um 6 Uhr in den Morgen.
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