Episoden

28.2 Traumasensible Pädagogik: Einen sicheren Ort zur Verfügung stellen
02.12.2025
27 Minuten
Ein zentrales Konzept der Traumapädagogik ist der sichere Ort: Für Kinder, die von Traumatisierung betroffen sind, ist es wichtig, sich in der Spielgruppe, der Kita und dem Kindergarten sicher zu fühlen. Dazu kommt die Sicherheit in der Beziehung zu den Fachpersonen. In verlässlichen Beziehungen bauen Kinder Ressourcen und Resilienz auf. Woher das Trauma genau kommt, ist für den pädagogischen Alltag nebensächlich: die Fachpersonen konzentrieren sich darauf, das Kind bedürfnisgerecht zu unterstützen. Trotzdem ist wichtig zu wissen, woher Traumata kommen können.Daher gehen wir in dieser Folge auch darauf ein. Zudem ist die Zusammenarbeit im Team wichtig für die traumasensible Arbeit mit Kindern. Unsere Gäste in dieser Folge sind Claudia Hengstler und Dr. Maria Teresa Diez Grieser. Claudia Hengstler ist ausgebildete Kindergärtnerin, systemisch-lösungsorientierte Beraterin und Traumapädagogin. In unterschiedlichen Funktionen wie z.B an einer Sonderschule hat sie belastete Kinder und ihre Familien traumapädagogisch begleitet sowie pädagogischeFachpersonen beraten. Seit 25 Jahre ist sie Dozentin an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen und lehrt dort zu Kindesschutz und traumasensibler Pädagogik. Dr. Maria Teresa Diez Grieser ist Entwicklungspsychologin undPsychotherapeutin. Sie verfügt über psychotherapeutische Erfahrungen mit betroffenen Kindern und Erwachsenen. Am Marie Meierhofer Institut begleitete sie Angebote und Projekte für belastete Familien und hat diese auchwissenschaftlich untersucht. Dies ist die letzte Folge im Jahr 2026. Bleib bis zur Frühlingsstaffel im Februar im Kontakt mit uns über Instagram und LinkedIn. Literatur, die in der Folge verwendet wurde(frei verfügbar): Schmid, M., Erb, J., Fischer, S., Kind, N. & Fegert, J. M. (2017). Abschlussbericht für den Fachausschuss für die Modellversuche und das Bundesamt für Justiz. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse des Modellversuchs «Implementierung, Evaluation und Verstetigung von traumapädagogischen Konzepten in sozialpädagogischen Institutionen des stationären Massnahmenvollzuges». Kinder- undJugendpsychiatrische Klinik Basel und Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie Ulm. LINK Weiterführende Literatur, die frei Verfügbar ist: Gahleitner, Silke Birgitta (2010). Kleine Kinder in kritischen Lebenslagen. Was Fachkräfte über Traumata wissen müssen und wie sie helfen können. Sozial extra 34(11), 46-49. LINK Mayer, M. (2021). Traumasensibles Arbeiten mit Kindern. Leitfaden für Fachkräfte der Kindertagesbetreuung und Frühen Bildung. Berlin: Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). LINK Ritter, E. & Albers, T. (2016): Kinder mit Fluchterfahrung in Kita und Grundschule. LINK Weiterführende Literatur Klappstein, K. & Kortewille, R. (2020).Traumatisierte Kinder im Alltag feinfühlig unterstützen: Psychoedukation im Überblick. Springer. Bausum, J., Karau H. (2024). Traumapädagogik: Kita-Kinder sensibel begleiten. Basiswissen, Fallbeispiele, Reflexionsfragen und Checklisten für Team- und Elternarbeit. Don Bosco.
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28.1 Traumasensible Pädagogik: Traumabelastete Kinder begleiten
10.11.2025
26 Minuten
Auch junge Kinder können bereits von Traumaprozessen betroffen sein. In frühpädagogischen Settings wie Spielgruppe, Kita und Kindergarten können wir diese Kinder unterstützen, indem wir beziehungsorientiert agieren und jeweils einen guten Grund für das Verhalten der Kinder annehmen. Gleichzeitig kann es natürlich hilfreich sein,Traumaprozesse und ihre Auswirkungen auf das Verhalten von Kindern zu kennen.Entsprechend gehen wir in dieser Folge folgenden Fragen auf die Spur: Wie kann sich eine Traumatisierung bei Kindern im Alltag äussern? Wie können wir mit traumabetroffenen Kindern umgehen? Wie reagieren wir, wenn uns ein Kind von einer traumatisierenden Erfahrung berichtet? In dieser Folge stellen uns Dr. Maria Teresa Diez Grieser und Claudia Hengstler ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu Verfügung.   Dr. Maria Teresa Diez Grieser ist Entwicklungspsychologin undPsychotherapeutin. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Traumaprozessen und hat verschiedene Publikationendazu verfasst. Zudem ist sie im pädagogischen Kontext als Supervisorin und Weiterbildnerin tätig. Claudia Hengstler ist ausgebildete Kindergärtnerin und Traumapädagogin mit vielfältigen Erfahrungen in der Unterstützung von Kindern aus hochbelasteten Familien: Als Co-Leiterin des Elternnotrufs Ostschweiz hat sie Eltern und Familien in Krisensituationen beraten. Sie war am Aufbau eines Kinderschutzzentrums beteiligt und war dort Ressortleiterin für Weiterbildung und Prävention mit Fokus gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche. Aktuell ist sie Beraterin an einer Sonderschule und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Weiterführende Literatur, die frei Verfügbar ist: Child Mind Institute (o.J.). Kindern bei der Bewältigung vontraumatischen Erfahrungen helfen. Ein Leitfaden zur seelischen Erholung für Eltern, Lehrer und andere Verantwortungsträger. Virginia: Child Mind Institute. LINK Mayer, M. (2021). Traumasensibles Arbeiten mit Kindern. Leitfaden für Fachkräfte der Kindertagesbetreuung und Frühen Bildung. Berlin: Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB). LINK Weiterführende Literatur Klappstein, K. & Kortewille, R. (2020). Traumatisierte Kinder imAlltag feinfühlig unterstützen: Psychoedukation im Überblick. Springer. Bausum, J., Karau H. (2024). Traumapädagogik: Kita-Kinder sensibel begleiten. Basiswissen, Fallbeispiele, Reflexionsfragen und Checklisten für Team- und Elternarbeit. Don Bosco.
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12.3 Mathematiklernen im Kontext von Mehrsprachigkeit
27.10.2025
25 Minuten
In der Schweiz lebt jede dritte Person in einem mehrsprachigen Haushalt (Bundesamt für Statistik, 2021). Entsprechend haben viele Kinder Ressourcen in unterschiedlichen Sprachen. Das hat nicht nur eine Bedeutung in Bezug auf die sprachliche Entwicklung der Kinder, sondern spielt auch in alle anderen Lernbereiche hinein – auch in das mathematische Lernen. In dieser Folge geht es darum, wie sprachliche Ressourcen beim mathematischen Lernen von Kindern im Kindergarten genutzt werden können. Unsere Gäste sind Prof. Dr. Barbara Ott und Dr. Ángela Uribe Acevedo. Gemeinsam mit Jun.-Prof. Dr. Priska Sprenger der PH Heidelberg untersuchen sie im von MOVETIA geförderten Projekt «MATHEspRechen im Kindergarten», wie sprachliche Ressourcen der Kinder für das Mathematiklernen im Kindergarten fruchtbar gemacht werden können und teilen in dieser Folge anhand anschaulicher Beispiele erste Ergebnisse ihrer Studie mit uns.   Prof. Dr. Barbara Ott hat Lehramt für Grundschule mit Schwerpunkt Mathematik studiert und mehrere Jahre als Lehrerin gearbeitet. Anschliessend hat sie sich in ihrer Dissertation in Mathematikdidaktik mit dem grafischen Darstellen im Mathematikunterricht auseinandergesetzt. Inzwischen arbeitet sie seit 10 Jahren an der PädagogischenHochschule St.Gallen, wo sie aktuell die Fachleitung Mathematik und die Bereichsleitung Ausbildung im Institut Mathematische, Naturwissenschaftliche und Technische Bildung inne hat.   Dr. Ángela Uribe Acevedo hat Lehramt Mathematik in Kolumbien und Deutschland studiert und im Anschluss mehrere Jahre an einer öffentlichen sowie an einer deutschen Schule in Kolumbien unterrichtet. Anschliessend hat sie zum Thema sprachbildender und mehrsprachigkeitseinbeziehender Mathematikunterricht doktoriert. Inzwischen arbeitet sie seit vier Jahren als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen.   Literatur, die in der Folge verwendet wurde:   Bundesamt für Statistik (2021). Zunahme der Mehrsprachigkeit in der Schweiz: 68% verwenden regelmässig mehr als eine Sprache. Medienmitteilung. Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur 2019. LINK   Sprenger, P., Uribe, Á, Ott, B., & Kuratli, S. (2023). Zählkompetenz und Mehrsprachigkeit. Die Bedeutung von Mehrsprachigkeit beim Erlernen der Zahlwortreihe und des Zählens. 4bis8, (6), 24-25. LINK   Ott, B., Sprenger, P., & Uribe, Á. (2024). Mehrsprachigkeitsaktivierung im Kindergarten: Design einer Lernumgebung. In P. Ebers, F. Rösken, B. Barzel, A. Büchter, F. Schacht, & P. Scherer (Hrsg.), Beiträge zum Mathematikunterricht 2024: Mathematikdidaktik – Gestern. Heute. Morgen (S. 445-448). LINK   Uribe, Á., Sprenger, P., & Ott, B. (2024). Exploring parent-child interactions by learning mathematics: Repertoires-in-use within a kindergarten-family learning environment. In M. Ní Ríordáin, and K. Erath (Eds.), Proceedings of the Sixteenth ERME Topic Conference on Language and Social Interaction inMathematics Classrooms (pp. 100 – 107). ERME / HAL Archive. LINK
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6.3 Freispiel: Raumgestaltung und Materialwahl für vielfältige Erfahrungen
20.10.2025
21 Minuten
Die Raumgestaltung und die Materialien, die den Kindern zur Verfügung stehen, bilden eine Ausgangslage für das kindliche Spiel. Das ist gerade auch beim Freispiel der Fall, wenn die Kinder intrinsisch motiviert ihr Spiel selbständig organisieren und gestalten. Materialien können Erfahrungsräume eröffnen und erweitern, und sie können von den Kindern auch fantasievoll umgedeutet werden. In dieser Folge beantworten wir die Frage, wie Raum und Materialien bewusst eingesetzt werden können, um vielfältiges Spiel zu ermöglichen, so dass Kinder ihren eigenen Interessen und Lernfeldern nachgehen können.   Zu Gast ist in dieser Folge Prof. Dr. Franziska Vogt, die Institutsleitern des Instituts Frühe Bildung 0 bis 8 der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Das Spiel ist ein langjähriger, zentraler Forschungsschwerpunkt von ihr. Dabei standen Kinder unterschiedlichen Alters im Fokus. Im Projekt "Puppenstube, Bauecke und Waldtage: (Un)doing gender in Kinderkrippen" entstanden zum Beispiel Erkenntnisse zur gendersensiblen Raumgestaltung und Materialauswahl.   Unsere Expertin aus der Praxis ist Sabine Iezzi. Sie hat die Ausbildung zur Spielgruppenleiterin absolviert und verschiedene Kurse an der PH St.Gallen besucht. Sie arbeitet seit 28 Jahren in der Spielgruppe. Aktuell leitet sie zwei Spielgruppen in der Stadt St.Gallen.   Studien zur Folge die frei verfügbar sind:   Hart, L. M., Keller, R., & Perren, S. (2024). SpielzeugfreierKindergarten: Differentielle Effekte eines Präventionsprojektes zur Stärkungder Lebenskompetenzen von Kindergartenkindern. Kindheit und Entwicklung, 33(2), 103–110. LINK   Hollenstein, L., & Vogt, F. (2024). Digitaleducation through guided pretend play. Learning and Instruction, 93(Art.101945). LINK    Tennhoff, W., Nentwich, J. C., & Vogt, F. (2014). Gender in derKita. Praxisratgeber für Kitaleitungen. St.Gallen: Universität St.Gallen und Pädagogische Hochschule St.Gallen. LINK    Vogt, F. (2021). (Un)doing gender in den räumlichen Arrangements der Kita. In J. C. Nentwich & F. Vogt (Hrsg.), (Un)doing Gender empirisch: Qualitative Forschung in der Kita (S. 51-82). Wiesbaden: Springer VS. LINK     Weitere Quellen, die für die Folge verwendet wurden:   Kübler, M., Buhl, G., & Rüdisüli, C. (2020). Spielen und Lernen Verbinden—Mit Spielbasierten Lernumgebungen. Hep.   Lillard, A. S., Lerner, M. D., Hopkins, E. J., Dore, R. A., Smith, E. D., & Palmquist, C. M. (2013). The impact of pretend play on children's development: a review of the evidence. Psychological bulletin, 139(1), 1–34. LINK   Zosh, J.M., Hirsh-Pasek, K., Hopkins, E.J., Jensen, H., Liu, C.,Neale, D., & Whitebread, D. (2018). Accessing the inaccessible:Redefining play as a spectrum. Frontiers in Psychology, 9, p. 1124. LINK
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27.2 Verletzendem Verhalten gemeinsam vorbeugen
21.09.2025
25 Minuten
Es ist so schnell passiert: Aus Überforderung, Frust oder weil wir einfach gerade ein dünnes Nervenkostüm haben, reagieren wir auf Kinder nicht so, wie wir sollten. Das muss und soll aber nicht sein. Kinder brauchen feinfühliges Verhalten. In dieser Folge zeigen wir auf, wie Teams gemeinsam verletzendem Verhalten vorbeugen können. Wir gestalten die Folge gemeinsam mit Prof. Dr. Regina Remsperger-Kehm. Sie forscht unter anderem zu Interaktions- und Beziehungsgestaltung in Bildungsprozessen. Dabei ist ihr aufgefallen, dass «verletzendes Verhalten» ein Thema ist, das Fachpersonen der frühen Bildung beschäftigt. Mittlerweile blickt sie auf mehrere Studien zu diesem Thema zurück und kann uns hier im Podcast Antworten auf folgende Fragen geben: Welche Formen von verletzendem Verhalten(oder Gewalt) werden im Kontext der frühen Bildung unterschieden? Welche Ursachen und Hintergründe können zu verletzendem Verhalten führen? Wo können wir ansetzen, um verletzendem Verhalten vorzubeugen? Gerade wenn es um Prävention geht, spielt die Gruppen- oder Kita-Leitung eine wichtige Rolle und das Thema muss als Team angegangen werden. Stichwort «Fehlerkultur»! Material zum Praxistipp: Fallbeispiele aus den Folgen 27.1 und 27.2: LINK zur Podcast-Website Texte mit und zu den Reckahner Reflexionen: Broschüre: LINK Kita Fachtext: LINK Ausgewählte Literatur, die in der Folgeverwendet wurde: Boll, A. Gutknecht, D., König, A. Maywald, J. & Remsperger-Kehm, R. (2023). Hör auf damit! Zwischen verletzendem und achtsamem Verhalten in der Kita. Herder. Boll, A., & Remsperger-Kehm, R. (2021). Verletzendes Verhalten in Kitas: Eine Explorationsstudie zu Formen, Umgangsweisen, Ursachen und Handlungserfordernissen aus der Perspektive der Fachkräfte. Barbara Budrich. Remsperger-Kehm, R (2011). Sensitive Responsivität. Zur Qualität pädagogischen Handelns im Kindergarten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. LINK Literatur, die frei verfügbar ist: Boll, A. & Remsperger-Kehm, R. (2021). Verletzendes Verhalten von Fachkräften. LINK Kibesuisse (2019). Prävention von physischen, psychischen und sexuellen Grenzverletzungen Leitlinien zur Erarbeitung eines Verhaltenskodex in Kindertagesstätten. LINK Remsperger-Kehm, R. (2020). Sensitive Responsivität. socialnet Lexikon LINK Weiterführende Literatur: Boll, A., Miehe-Gruhn, J., Rein, R. & Remsperger-Kehm, R. (2025). Position beziehen – mutig handeln. Fachberatung im institutionellen Kinderschutz. Das Netz. Remsperger-Kehm, R. (2025). Wenn Stress zu Verletzung führt–Verletzendes Verhalten gegenüber Kita-Kindern verstehen und verhindern. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 20(1), 51-64. LINK
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Über diesen Podcast

Der Podcast "Frühe Bildung" richtet sich an alle, die beruflich (in Kita, Kindergarten, Spielgruppe...) oder privat mit jüngeren Kindern zu tun haben. Der Podcast greift deine Fragen zur frühen Bildung auf, informiert zu Erkenntnissen aus der Wissenschaft und lässt Expert*innen aus der Praxis reden. Frühe Bildung zum Mithören - wo immer du gerade bist! Der Podcast ist eine Produktion des Zentrums Frühe Bildung der Pädagogischen Hochschule St.Gallen: www.frühe-bildung.ch

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