Ein Weihnachtswunder

Ein Weihnachtswunder

Ein Weihnachtswunder
3 Minuten

Beschreibung

vor 13 Stunden
Viele Leute schauen in diesen Weihnachtstagen gerne Filme und
Serien. Und Weihnachtsfilme und Märchen stehen besonders hoch im
Kurs. Da geht es von den drei Haselnüssen für Aschenbrödel, über
Sissi, den Kleinen Lord und Kevin allein zu Haus bis zu Serien, die
in diesen Tagen rauf und runter gestreamt werden und ein wohliges
Weihnachtsgefühl erzeugen. Ein Film, der mich letztes Jahr sehr
berührt hat, war "Bach – ein Weihnachtswunder" und erzählt von
Johann Sebastian Bach, der 1734 in Leipzig als Thomaskantor mit
seiner Familie lebt und arbeitet und an einem großen Werk schreibt,
dass zum Weihnachtsfest fertig und aufgeführt werden soll.Und der
Film nimmt uns mit in eine bewegte Zeit, in die Abhängigkeit vom
Geldgeber der Stadt, in die Eifersucht der Pastöre, die Musik nur
als liebliches Beiwerk und nur ihre Worte als Verkündigung gelten
lassen wollen. Aber er zeigt uns auch die Probleme und Katastrophen
in der eigenen Familie um den Tod seiner ersten Frau, um die
Verzweiflung seiner Maria Magdalena um den Tod von sieben Kindern
in wenigen Jahren, um die Vaterkonflikte mit seinen so
verschiedenen Söhnen und um seinen wirklich schwierigen
Charakter.Und dazwischen die Komposition und die tausende von
Notenblättern, die überall zum trocknen im Haus hängen, um die
üblichen Weihnachtsvorbereitungen für einen großen Haushalt, um die
Flucht des sensiblen Sohnes in der Winterkälte und die Rettung in
letzter Sekunde, damit nicht der Vorwurf bleibt, er, der Vater,
habe an einem Tag zwei Söhne aus dem Haus getrieben, weil er nur an
sein Werk und nicht mehr an die Menschen in seiner Nähe denken
kann. Und dazwischen Chorproben, Stimmübungen, Orchesterproben und
Zoff mit der Tochter, die unbedingt im Chor mitsingen will, was
aber damals für Mädchen nicht erlaubt ist.Und dann wird es doch
fertig und kommt und bricht heraus mit Chor und Orchester und
Pauken und Trompeten erklingt das fulminante "Jauchzet frohlocket,
hochpreiset die Tage, rühmet was heute der Höchste getan" und ich
konnte mit einem tiefen Seufzer all die Spannung und Tragik, all
die Schwierigkeiten und Sorgen in dieser Familie und Zeit,
herauslassen und war mit allen glücklich, dass dieses unglaubliche
Werk doch noch zustande gekommen ist. Und ich werde es heute anders
hören als noch vor Jahren und finde ganz viele Parallelen zum Tun
und Rennen und Jagen der letzten Wochen und freue mich ganz neu und
jauchze und frohlocke und preise die Tage und rühme was heute der
Höchste getan. 

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