Ohne MFAs läuft nichts - unterschätzter Berufszweig in der Medizin | Lukas Ferl
51 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Wie wichtig ist die Rolle von MFAs im ambulanten Sektor? Wie
steht Laura zur Ambulantisierung und welche Herausforderungen
stehen Praxen in Zeiten von Fachkräftemangel entgegen? Wie kann
man sich als MFA weiterbilden?
Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in der neuen Folge von „5 Minus
– Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ mit Lukas Ferl.
Lukas ist Praxismanager eines großen ambulanten OP-Zentrums mit
dem Fokus auf Palliativmedizin und Schmerzmedizin in Potsdam und
hat vorher eine Ausbildung zur MFA (medizinische Fachangestellte)
gemacht.
Nach der Ausbildung hat er sich weitergebildet, war zunächst bei
einem Hausarzt, dann bei einem Orthopäden und kümmert sich jetzt
hauptsächlich um Verwaltungsarbeiten und Abrechnung.
Die beiden sind sich einig: Ohne MFAs läuft gar nix!
Trotzdem wird nicht so viel dafür geworben, wie es gut wäre. In
Westfalen-Lippe gibt es viele Initiativen, um neue MFAs zu
finden, in Brandenburg allerdings weniger. Vielleicht sollte das
Thema von den Bundesländern gemeinsam angegriffen werden?
Denn nicht alle Stellen werden besetzt, obwohl Lukas total
begeistert von dem Beruf ist.
Im ländlichen Raum ist Laura froh, dass es weniger Player gibt,
die die MFAs abwerben. Denn besonders im städtischen Raum gibt es
viele Krankenhäuser, Krankenversicherungen und paramedizinische
Unternehmen, bei denen die Berufsgruppe heiß begehrt ist – und
die teilweise auch besser zahlen können als das in der kurativen
Versorgung möglich ist.
Auch zwischen den Fachbereichen gibt es starke Unterschiede im
Gehalt.
Als Lukas seine Ausbildung gemacht hat, gab es in seiner Klasse
nur 3 Männer und 27 Frauen. Oft ist er die einzige MFA in Teams.
Der Beruf ist stark weiblich assoziiert, dabei ist uns ja allen
klar, dass je diverser Teams sind, desto besser sind sie auch,
denn so fließen mehr Perspektiven ein.
Als MFA kann man sich in vielen Bereichen weiterentwickeln,
sowohl in die Richtung Praxismanagement, Abrechnung und
Praxisorganisation, aber auch in Richtung Patientenbetreuung,
Wundmanagement oder sogar mit einem Studium zum Physician
Assistant oder Primary Care Manager.
Lukas betont, wie wichtig es ist, dass die Praxen Weiterbildung
auch ermöglichen. In der Ausbildung wird da leider weniger drüber
geredet, welche Möglichkeiten es gibt.
In kleineren Praxen ist Weiterbildung schwieriger umzusetzen.
Größere Teams geben da mehr Möglichkeiten. Insgesamt ist die
Einzelpraxis schon lange totgesagt, allerdings ist sie immer noch
die häufigste Versorgungsform.
Die beiden sprechen auch über die Ambulantisierung und
Hybrid-DRGs, also Veränderungen in der Vergütung bei stationären
und ambulanten Leistungen. Ein Beispiel dafür ist die
Leistenhernie, die man auch ambulant operieren kann. Hier war
jedoch total unklar, wie die Abrechnung laufen soll – jetzt lohnt
sich die Operation wirtschaftlich nicht mehr.
Zum Schluss ziehen die beiden das Fazit, dass auch in der Medizin
ein Umdenken in der Art zu Arbeiten stattfinden muss. Die
Bedingungen sind teilweise sehr schlecht und das Arbeiten ist
stark hierarchisch strukturiert.
Laura ist der festen Überzeugung, dass diejenigen, die diese
Hierarchien nicht aufbrechen, nicht langfristig erfolgreich sein
werden.
Folg Laura auch hier:
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