Täuschungsmanöver oder Friedenschance? | Von Tilo Gräser

Täuschungsmanöver oder Friedenschance? | Von Tilo Gräser

19 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Wie Experten das geplante Treffen zwischen Trump und
Putin sehen


Ein Kommentar von Tilo Gräser.


Das angekündigte Gipfeltreffen von US-Präsident Donald
Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am
Freitag auf Alaska sorgt für Verwirrung, Spekulationen und auch
Panik in westlichen Hauptstädten wie auch in Kiew. Es könnte der
Anfang des Endes vom Krieg in der Ukraine sein. Das hofft
zumindest der US-amerikanische Journalist Seymour Hersh (88). In
seinem am Freitag veröffentlichten Text geht er auf die
Hintergründe des überraschend zustande gekommenen Treffens ein.


Kurz nachdem Hersh den Beitrag veröffentlicht hatte, in dem
er noch fragte, ob Trump Putin treffen wird, bestätigten das
Weiße Haus und der Kreml, dass das geschehen wird. Allerlei
Experten rätseln nun darüber, was beide Präsidenten besprechen
werden. Unterdessen meinen Kiew und die Europäische Union (EU),
sie könnten mitreden, weil sie die auch von ihnen längst
missachtete Souveränität der Ukraine schützen müssten.


Schon erklärten die Regierungschefs der „Koalition der Willigen“,
von EU und Großbritannien, dass sie die Ukraine weiter mit Waffen
und Geld unterstützen wollen. Damit zeigen sie, dass sie keinen
Frieden für das Land wollen, solange sie ihr Ziel, Russland zu
ruinieren, nicht erreicht haben. Und so verkündeten am Montag der
britische Premierminister Keir Starmer und der kanadische
Ministerpräsident Mark Carney tatsächlich, dass der Ukraine ein
Frieden nicht aufgezwungen werden dürfe. Vielmehr müsse er
zusammen mit der Regierung in Kiew erzielt werden und die Zukunft
der Ukraine müsse „von Freiheit, Souveränität und
Selbstbestimmung“ geprägt sein.


Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat gar eine „diplomatische
Großoffensive“ gestartet, meldet anderem die Süddeutsche Zeitung.
Dabei will Merz gemeinsam mit anderen europäischen Staats- und
Regierungschefs sowie der EU-Kommission nicht etwa endlich etwas
für den Frieden in der Ukraine tun. Nein, stattdessen soll
US-Präsident davon abgehalten werden, beim Treffen mit Putin „die
Zukunft der Ukraine und möglicherweise ganz Europas aufs Spiel zu
setzen“, heißt es. Dazu kommt sogar der Kiewer Präsident
Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch nach Berlin, wofür das Zentrum
der deutschen Hauptstadt wieder lahmgelegt wird.


Neben den Fragen, was Trump erreichen will und warum Putin die
Einladung auf US-Staatsgebiet annahm, beschäftigen sich
außenpolitische Beobachter und Analytiker mit den Hintergründen
des Treffens. Laut Hersh kam das Gipfeltreffen dank des
US-Sondergesandten Steve Witkoff zustande. Dieser sei eng mit
US-Präsident Trump befreundet. Putin spreche mit ihm, „weil er
weiß, dass er Macht hat und für den Chef spricht“, habe ihm ein
Informant aus der US-Regierung erklärt.


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