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04.12.2025
14 Minuten
Kreml-Gelder kassieren und die Energieversorgung
ruinieren
Brüssel koppelt Finanzmanöver und Gasverbote zu einer
Strategie, die die Versorgungssicherheit und Preisstabilität der
Mitgliedstaaten strapaziert. Der Versuch, Russland zu schwächen,
könnte Europa selbst in eine kritische Abhängigkeit
treiben.
Ein Kommentar von Janine Beicht.
Die Europäische Union plant, eingefrorene russische
Vermögenswerte in Höhe von bis zu 210 Milliarden (1) Euro zu
nutzen, um der Ukraine Kredite zu gewähren, die nur zurückgezahlt
werden müssen, wenn Russland Reparationen leistet. Dieser Plan,
der als Reparationsdarlehen getarnt ist, zielt darauf ab, den
Finanzbedarf der Ukraine für 2026 und 2027 in Höhe von 135,7
Milliarden Euro zu decken, basierend auf den Prognosen des
Internationalen Währungsfonds.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat diesen
Vorschlag vorgelegt, der alternativ neue EU-Schulden vorsieht,
was jedoch von Ländern wie Deutschland abgelehnt wird. Der
Großteil der Vermögen, etwa 180 Milliarden Euro, liegt bei
Euroclear in Belgien, was das Land in eine zentrale, aber
ungewollte Rolle drängt. Belgien wehrt sich vehement gegen diesen
Schritt, da es rechtliche Risiken fürchtet, einschließlich Klagen
Russlands, die zu Rückzahlungen plus Strafen führen könnten (1).
Der belgische Premierminister Bart De Wever hatte in einem Brief
betont, dass der Plan in eine illegale Enteignung münden würde:
Wenn es aussieht wie Enteignung, wenn es riecht wie eine
Enteignung, dann ist es vielleicht auch eine Enteignung. De Wever |
DIE ZEIT (2)
Deutsche Politiker wie Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützen
den Plan und sehen darin ein Mittel zur Beendigung des Krieges,
indem Russland für Schäden im Voraus zahlt. Merz hat in einem
Gastbeitrag (3) für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)
argumentiert, dass die Nutzung der Vermögen in Übereinstimmung
mit dem Völkerrecht stehe und Europa Souveränität demonstriere.
Er betont, dass Risiken proportional zur wirtschaftlichen
Leistung geteilt werden müssen, und zeigt Verständnis für
Belgiens Position, ohne jedoch konkrete Garantien zu
nennen.
Russland bereitet sich militärisch auf einen Konflikt mit dem
Westen vor und bedroht die europäische Freiheit und Sicherheit. Es
liegt in unserer Hand, ein unmissverständliches Signal an Moskau zu
senden. Die Europäische Kommission hat nun ihren konkreten
Vorschlag vorgelegt […] Um dieses Signal zu geben, müssen wir die
immobilisierten russischen Vermögenswerte nutzen. […] Wir haben als
Europäer gemeinsam beschlossen, dass die Vermögenswerte der
russischen Zentralbank eingefroren bleiben, bis Russland die
Ukraine für die Schäden des Krieges entschädigt. Genauso wollen wir
es handhaben. Wir beschlagnahmen nicht, und wir rühren russische
Forderungen nicht an. Friedrich Merz | FAZ (3)
...https://apolut.net/europas-doppelter-irrsinn-von-janine-beicht/
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03.12.2025
17 Minuten
US-Sondergesandter Steve Witkoff bei Wladimir Putin – der
warnt Europa vor aggressiver Politik
Ein Kommentar von Tilo Gräser.
Mit Spannung wurde der Besuch des US-Sondergesandten Steve
Witkoff und von Jared Kushner, Schwiegersohn von US-Präsident
Donald Trump, am Dienstag in Moskau erwartet. Beide trafen am
späten Nachmittag zu einem Gespräch mit dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin im Kreml ein, wie Nachrichtenagenturen
melden.
Es handelt sich zumindest um den ersten hochrangigen
russisch-US-amerikanischen Kontakt seit dem Gipfeltreffen von
Trump und Putin in Anchorage im August. Für die russische Zeitung
Kommersant handelt es sich um ein Zeichen, „dass Moskau und
Washington bereit sind, weiter an einem Friedensabkommen für die
Ukraine zu arbeiten“. Das Blatt beschäftigte sich am Montag mit
dem Zustandekommen des Treffens und den aktuellen Entwicklungen
um Trumps neuen Friedensplan. Das vorherige Treffen von
Mitgliedern der US-Regierung und einer Delegation aus Kiew am
Samstag in Miami habe wichtige Fragen der territorialen
Abgrenzung und Sicherheitsgarantien, von denen die Zukunft des
ukrainischen Friedens abhänge, nicht beantwortet.
Die Zeitung fasste Informationen über die
ukrainisch-US-amerikanische Gespräche in Miami zusammen. Die
Nachrichtenagentur AFP habe berichtet, dass es dabei um die
Formulierungen des Trump-Planes gegangen sei, mit denen die
US-Vertreter nach Moskau kamen. Dabei sei es vor allem um
territoriale Fragen gegangen. Die Agentur habe einen US-Vertreter
zitiert, der erklärt habe, die USA würden sich als „Vermittler“
und nicht als Unterstützer Kiews sehen. Für US-Außenminister
Marco Rubio gehe es vor allem um eine langfristige Lösung über
das Kriegsende hinaus, die die Existenz der Ukraine als
unabhängigen und souveränen Staat sichere.
Der Kommersant-Bericht stellt „deutliche Veränderungen“ in der
US-Haltung zum Ukraine-Konflikt in den letzten Monaten fest:
„Erstens fordert Washington von Moskau nicht mehr einen
sofortigen Waffenstillstand, und zweitens versucht die
US-amerikanische Seite nicht mehr, strenge Fristen für die
Herstellung des Friedens festzulegen.“
Berichten zufolge seien in Miami die „schwierigsten Punkte“ des
US-Friedensplanes zurückgestellt worden, so die territorialen
Fragen, die Sicherheitsgarantien und die Nato-Mitgliedschaft der
Ukraine. Die russische Zeitung erinnerte an die Aussagen Putins
vor dem Sicherheitsrat der Russischen Föderation am 21. November.
Der Präsident bezeichnete dabei den US-Plan als mögliche
Grundlage für eine endgültige Friedensregelung. Dessen Text sei
aber mit Russland noch nicht konkret diskutiert worden. Putin
vermutete, dass es der US-Regierung nicht gelingen werde, die
Zustimmung Kiews zu erhalten. Die Ukraine und ihre europäischen
Verbündeten würden nach wie vor davon träumen, Russland eine
„strategische Niederlage” zuzufügen.
...https://apolut.net/us-friedensplan-gesprache-in-moskau-von-tilo-graser/
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02.12.2025
15 Minuten
In der Gießener Messehalle fand am 29. November 2025 die
Neugründung der AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“
statt. Die Veranstaltung wurde von massiven Protesten und großen
Polizeieinsätzen begleitet. Die teils eskalierenden
Auseinandersetzungen prägten den gesamten Ablauf des
Treffens.
Ein Kommentar von Claudia Töpper.
Am Samstag fand in der Gießener Messehalle das Treffen zur
Neugründung der Jugendpartei der AfD „Generation Deutschland“
statt.(1) Anwesend waren auch die AfD-Bundestagspartei-Spitze
Alice Weidel und Tino Chrupalla.(2) Was zunächst einen normalen
Vorgang in einer funktionierenden Demokratie beschreibt,
scheiterte offenbar an einer Realität, die nur noch die Fassade
einer Demokratie zu tragen scheint, denn diese Neugründung der
Jugendpartei von der größten Oppositionspartei im Deutschen
Bundestag, wurde von massiven Protesten, inklusive
Gewaltausschreitungen, und 6000 Polizisten begleitet.(3)
Bereits am frühen Samstagmorgen um 6:00 Uhr versammelten sich am
Bahnhof und in der Innenstadt in Gießen so viele Demonstranten,
dass diese praktisch nicht mehr betretbar war.(4) Auch
Zufahrtsstraßen, wie die B49 und B429, sowie Tunnel wurden
entweder durch Baumstämme und Äste oder querstehende Transporter
blockiert, sodass die Anfahrt zum Gründungsort deutlich erschwert
wurde und die Veranstaltung erst mit zwei-Stunden Verzug beginnen
konnte.(5) Zusätzlich wurden ankommende Fahrzeuge in Gießen von
vermummten Personen umzingelt, mit Fäusten auf Autos gehämmert
und sogar die Rückscheibe eines Fahrzeugs eingeschlagen.(6)
Des Weiteren waren auch freie Journalisten und deren Kamerateams,
wie das Kamerateam von der Zeitung Tichys Einblick von den
Gewaltaktionen betroffen (7) Dieses wurde von einem erwachsenen
Mann, der sich in Begleitung von DGB-Mitgliedern, also Mitglieder
des Deutschen Gewerkschaftsbundes, befand, durch einen
Faustschlag angegriffen. Dass es sich hierbei nicht um eine bloße
Unterstellung handelt, zeigen Videoaufnahmen dieses Übergriffs.
Auch die Zuschauer konnten diesen Angriff im Livestream
mitverfolgen. Laut der Aussagen der Geschädigten war die Polizei
zu diesem Zeitpunkt durch eine Blockade am Ort des Geschehens so
überfordert, dass ein größeres Team den Journalisten und sein
Kamerateam aus der Menge eskortieren musste, um sie in Sicherheit
zu bringen.
Auch der Bild-Journalist, Paul Ronzheimer wurde von der ANTIFA
bedroht.(8)
Ein AfD-Abgeordneter wurde von ca. 20 vermummten Personen auf
einem Parkplatz bedroht und angegriffen. Auch dies ist in einem
Video dokumentiert. Dieser Abgeordnete musste sein Auto
zurücklassen und von der Polizei an einen sicheren Ort geführt
werden.(9)
Selbst die Polizei war solch massiven Angriffen durch die ANTIFA
ausgesetzt, dass sie, statt Blockaden aufzulösen, fliehen
mussten, wie ein Video beweist.(10)
Die Situation spitzte sich zwischenzeitlich so zu, dass
Wasserwerfer und Pfefferspray von den Polizisten zum Einsatz
kamen.(11)
Laut der Hessischen Polizei haben am Samstag insgesamt 30.000
Menschen von den Linken und der ANTIFA gegen die Neugründung der
AfD-Jugend in Gießen demonstriert. Dabei sollen 50 Polizisten
verletzt worden sein.(12) Dass ein Pferd aus der Polizeistaffel
so stark verletzt wurde, dass es eingeschläfert werden musste,
scheint jedoch nach aktuellen Meldungen eine Falschinformation
gewesen zu sein. Es soll laut Polizei zwar regungslos am Boden
gelegen haben, aber lediglich unter „Schock“ gestanden haben.(13)
...https://apolut.net/massive-proteste-uberschatten-neugrundung-der-afd-jugendorganisation-von-claudia-topper/
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01.12.2025
8 Minuten
Grüne fordern
Ein Kommentar von Paul Clemente.
Spätestens seit Corona ist klar: Wenn Forscher ihr Wissen zum
Dogma erheben, verwandelt es sich in Ideologie. Für wahre
Wissenschaft gilt nämlich: Jegliche Erkenntnis ist Provisorium,
ein Arbeitsmodell, das regelmäßig auf den Prüfstand gehört. Das
ständiger Korrektur bedarf. Wer sich dem entzieht, ist kein
Wissenschaftler mehr.
Die Stunde solcher Ideologen schlug in der Covid-Ära. Ihr
Merkmal: Sie mieden jede Diskussion mit kritischen Kollegen.
Während Propaganda-Medien die totale Unterwerfung verlangten, den
Mythos der unfehlbaren Autorität reanimierten. Jeder Zweifel
daran wurde als „unwissenschaftlich“ gebrandmarkt. Mit an
vorderster Front: Grünen-Politiker wie Janosch Dahmen. Deren
Forderungen: Masken, Iso-Haft und Impfzwang, das ganze Paket. Wer
darüber am meisten lachte? Big Pharma natürlich. Und jetzt, drei
Jahre später, haben Pharma-Riesen neuen Grund zum Jubeln:
Denn am vergangenen Freitag, auf dem Parteitag in Hannover, haben
die Grünen beschlossen: Nie wieder Homöopathie als
Kassenleistung. Nieder mit den weißen Kügelchen. Globuli-Verbot
für alle Krankenkassen. - Das mag ältere Bürger irritieren:
Besaßen die Grünen doch in ihrer Gründungszeit, vor 45 Jahren,
ein Monopol auf alles, was irgendwie „alternativ“ klang:
Bio-Nahrung beispielsweise, inzwischen zum oralen Hipster-Fetisch
avanciert. Sogar die Taz startete 1978 als alternative
Tageszeitung. Lang ist’s her. Ja, die Grünen waren eine
Friedenspartei, die sogar Exzentriker wie Josef Beuys anzog. Von
diesem Wählerstamm samt seiner Themen hat die Partei sich restlos
befreit. Eines der letzten Fossilien fand man in der grünen
Gesundheitspolitik: Die Homöopathie. Nun kam es zur endgültigen
Liquidierung: Nie wieder Homöopathie als Kassenleistung.
Zur Begründung wurde einmal mehr der „wissenschaftliche Konsens“
bemüht: Abgesehen vom Placebo-Effekt sei keine Wirkung
homöopathischer Medikamente nachzuweisen. Ganz neu ist dieser
Vorstoß allerdings nicht. Bereits 2020 forderte der grüne
Bundesvorstand: Gesetzliche Krankenkassen sollten Homöopathie nur
gegen Extratarife anbieten. Mit anderen Worten: Wer sich
Privatversicherung oder Extratarife leisten kann, hat das
Privileg der Wahl. Der Rest muss Big Pharma-Produkte konsumieren.
Aber selbst der Privilegien-Tarif ging manchem Grünen nicht weit
genug: Laut Antrag soll die Solidargemeinschaft
„nicht für Therapien aufkommen, deren Wirksamkeit über den
Placebo-Effekt hinaus wissenschaftlich nicht belegt ist."
Dass die vollständige Streichung der Homöopathie ausgerechnet
jetzt vollzogen wurde, ist kaum Zufall: Erst vor zwei Wochen
hatte der Virologe Hendrik Streeck vorgeschlagen: Man solle
hochbetagte Patienten nicht länger mit teuren Medikamenten
quälen. Da könnten Kassen die Erstattung gern mal weglassen…
Genau da zeigt sich eine Parallele: Ob Erstattungs-Stopp für
Homöopathie oder Behandlungs-Aus für alte Menschen – in beiden
Fällen gilt: Weg mit dem mündigen Patienten. Wir wissen doch
besser, was für Dich gut ist.
Ohnehin sei die Erstattung homöopathischer Therapie für manche
Kassen bloß ein Trick, eine Marketing-Aktion, während für
„evidenzbasierte“ Leistungen der Zaster oft fehle. Schlimmer
noch: Unwirksame Behandlungen schädigten die Patienten. Aber:
Wenn die Kassen sie erstatten, könnten Ahnungslose das als
offizielle Anerkennung missdeuten. Eine unnötige Verwirrung.
Auch der Einwand, dass Homöopathie durch Erfahrungswissen gedeckt
sei, stieß am Grünen Parteitag auf wenig Gegenliebe. Ein Berliner
Delegierter konterte: „Erfahrungswissen war auch die Basis für
Aderlass oder von Quecksilber gegen Syphilis." Selbst das
ökonomische Argument, wonach Homöopathie die Kassen nur
geringfügig belaste, verpuffte wirkungslos.
...https://apolut.net/krankenkassen-sollen-homoopathie-canceln-von-paul-clemente/
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28.11.2025
8 Minuten
… und reißt historische Wunden in China auf.
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Kaum einen Monat im Amt, hat Japans neue Ministerpräsidentin
Sanae Takaichi mit einer einzigen Aussage einen explosiven Start
hingelegt und heftige diplomatische Reaktion ausgelöst. Ein
„Taiwan-Notfall“, so erklärte sie, sei eine „existenzbedrohende
Situation für Japan“. Für Peking war dies eine direkte
Einmischung in innere Angelegenheiten Chinas und ein Bruch mit
dem international anerkannten „Ein-China-Prinzip“. Chinas
Außenamtssprecher Lin Jian warnte Japan öffentlich, es solle
„aufhören, mit dem Feuer zu spielen“.
Takaichis Tabu-Bruch war kein Ausrutscher, sondern Teil einer
Serie von Provokationen Tokios seit ihrem Amtsantritt. Die
Regierungschefin folgt damit einer Linie, die stark an die
deutsche Entwicklung unter Verteidigungsminister Pistorius und
Kanzler Merz erinnert: In beiden Ländern wird der
Nachkriegspazifismus sichtbar zurückgedrängt, während
militärische Fähigkeiten und sicherheitspolitische Ambitionen
wachsen.
Ein belasteter Begriff und seine Wirkung
Der Kern der chinesischen Empörung liegt jedoch in Takaichis
Wortwahl. „Existenzbedrohende Situation“ ist nicht nur ein
juristischer Terminus des japanischen Sicherheitsrechts. Er weckt
Erinnerungen an die Rhetorik der japanischen Militärführung vor
und während des Zweiten Weltkriegs.
Damals beriefen sich japanische Führer auf „Überlebensbedrohungen
Japans“, um ihre mit äußerster Brutalität vorangetriebenen
Aggressionen in Ostasien, insbesondere aber die Invasion Chinas
zu rechtfertigen. Dies begann mit dem Ersten
Japanisch-Chinesischen Krieg (1895), der zur Annexion Taiwans
führte, und steigerte sich durch die Invasion der Mandschurei
(1931) bis hin zum totalen Krieg (1937–1945), der über 30
Millionen chinesische Tote, massive Zerstörungen und Gräueltaten
wie das Massaker von Nanjing Zigtausende von Toten forderte.
Dieser Begriff der „Überlebensbedrohung“ diente auch zur
Begründung des Angriffs auf Pearl Harbor (1941) als präventive
„Überlebensmaßnahme“. Für China streut die Benutzung dieses
Begriffs durch Japans Ministerpräsidentin Salz in immer noch rohe
Wunden. Denn Tokio hat sich für seine „enormen Verbrechen“,
einschließlich biologischer Kriegsführung und Experimente mit
chinesischen Gefangenen und Zivilisten, z.B. durch die
berüchtigte Einheit 731, nie entschuldigt. Das macht die aktuelle
Rhetorik für China umso schmerzhafter.
Abkehr von strategischer Ambiguität
In einer Parlamentsanhörung am 7. November 2025 erklärte
Takaichi, schon eine chinesische Blockade Taiwans könne eine
„überlebensbedrohende Krise“ darstellen. Damit gab Japan erstmals
seit dem Zweiten Weltkrieg seine strategische Zweideutigkeit
gegenüber Taiwan offiziell auf. Selbst eine Blockade ohne
Invasion würde nach dieser Logik militärische Intervention im
Rahmen kollektiver Selbstverteidigung an der Seite der USA
juristisch erlauben.
...https://apolut.net/japans-neue-ministerprasidentin-setzt-auf-remilitarisierung-von-rainer-rupp/
Diese Entwicklung ähnelt Deutschlands sicherheitspolitischem
Kurswechsel. Berlin hat nach Jahrzehnten militärischer
Zurückhaltung unter dem Druck geopolitischer Spannungen ebenfalls
rote Linien verschoben, von der Aufrüstung der Bundeswehr bis zur
engeren Anbindung an US-Sicherheitsstrategien.
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