Versorgung muss neu gedacht werden - doch die AOK steuert dagegen
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vor 3 Monaten
Der Handlungsdruck im Gesundheitssystem war wahrscheinlich noch
nie so groß, wie er es gerade ist. Für diejenigen, die in diesem
System arbeiten, ist das nichts Neues, doch langsam kommt das
Thema auch in der Öffentlichkeit und in der Presse an.
Gesundheitsministerin Nina Warken spricht darüber, dass die
Kassenlage schlecht sei und die Beitragsstabilität zum Kraftakt
wird.
Dr. Laura Dalhaus spricht in ihrer neuen Folge von „5 Minus – Das
Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ darüber und beginnt
direkt mit den zunehmenden Problemen mit der ePA, der
elektronischen Patientenakte und auch dem elektronischen Rezept.
Droht die ePA dadurch zu scheitern? Denn nur ein Bruchteil der
Patient:innen wollen überhaupt die ePA.
Laura selbst blickt gar nicht so negativ darauf. Viele
Unstimmigkeiten sind „Kinderkrankheiten“, die bei den vielen
Sicherheitsstandards und Verifizierungen auch irgendwie logisch
sind.
Viel schlimmer ist aber eine neue Äußerung des AOK
Bundesverbands.
Laura bezieht sich dabei auf ein Positionspapier zur
Primärversorgung, vorgestellt von der Vorsitzenden Carola
Reimann.
In dem steht, dass die HZV, also die hausarztzentrierte
Versorgung, gestrichen werden soll und IGeL-Leistungen strikt von
den anderen Sprechstunden getrennt werden sollen.
Das ist auf vielen Ebenen unschlüssig und macht Laura sauer.
Das Primärarztsystem steht im Koalitionsvertrag, das HZV-System
steht schon seit vielen Jahren und läuft erfolgreich.
Das soll jetzt platt gemacht werden für ein noch nicht
existierendes System?!
Laura erklärt zur Erläuterung auch das HÄPPI-Konzept, Kurzform
für Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung
Interprofessionell.
Dieses sieht ambulante Medizin als Teamsport. Dazu gehören dann
auch neue Berufsfelder wie Versorgungsassistent:innen,
medizinische Fachangestellte, Primary Care Manager und Physician
Assistants.
Dadurch kann erreicht werden, dass Patient:innen den richtigen
Ansprechpartner zur richtigen Zeit bekommen. Und das erhöht nicht
nur den Versorgungsgrad im ländlichen Raum, sondern erhöht auch
die Behandlungsqualität.
Laura erklärt auch die Arbeit von Primary Care Manager, das sind
spezialisierte Physician Assistants für die Hausarztpraxis.
Die Idee der Physician Assistants kommt aus den USA. Zurzeit
bekommen diese aber noch keinen staatlichen Abschluss und gehören
nicht zur Landesärztekammer. Im HÄPPI-Konzept sind sie allerdings
berücksichtigt.
Ein Problem: Die Curricula sind sehr unterschiedlich bei den
Physician Assistants. Das Studium gibt es an privaten Hochschulen
und die Skills sind sehr unterschiedlich.
Laura muss noch etwas zu den IGeL-Leistungen loswerden, denn das,
was sich die AOK da überlegt hat, ist so kaum umsetzbar.
Beispielsweise hat man eine Patientin, die wegen eines möglichen
Eisenmangels in die Praxis kommt. Diese möchte dann auch ihren
Vitamin D-Spiegel bestimmen lassen. Bisher funktioniert es
natürlich so, dass diese Leistung direkt in der Sprechstunde mit
abgedeckt wird. Nach der neuen Idee der AOK müsste Laura dafür
aber einen neuen Termin mit der Patientin machen, denn die
Bestimmung des Vitamin D-Spiegels ist eine Selbstzahlerleistung.
Im Primärarztsystem stehen IGeL-Leistungen einfach nicht im
Vordergrund.
Folg Laura auch hier:
LinkedIn:
https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/
Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/
TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhaus
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