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Beschreibung
vor 6 Monaten
Es ist sicher nicht immer ratsam, einen mütterlichen Brief zu
lesen, der aus jener Zeit stammt, in der man selbst ein Säugling
war. Sicher, es ist möglich, dort Schwärmerisches über sich
selbst zu vernehmen, wie süß das Baby sei und wie aufgeweckt es
in die Welt schaue. Doch es ist auch nicht ganz unwahrscheinlich,
dass dort von einer ständigen Belastung die Rede ist,
insbesondere dann, wenn es dabei auch um die Finanzen geht.
William Thackeray lässt seinen Erzähler genau das erleben. Es sei
seit Beginn seines Lebens „ständig bergab“ gegangen, und er fühle
sich „von Missgeschicken aller Art verfolgt“. Was für ein
Selbstbild! Immerhin erzählt Billy Stubbs, so heißt der
Unglückliche, von all dem. Er schreibt. Vielleicht wird er ja
noch als Autor bekannt und schafft es auf diese Weise, seinem
Schicksal zu entfliehen und das elterliche Erbe dann doch noch
gewissermaßen auszuschlagen – oder ihm auszuweichen.
Thackeray veröffentlichte diesen Text als Eingangskapitel des
Buchs „Die verhängnisvollen Stiefel“ im Jahr 1850. Wir
veröffentlichen das Werk unter seinem Originaltitel, der
wesentlich treffender und schöner ist als in der deutschen
Fassung. Es liest Volker Drüke.
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