§218 und die Kirche – warum „du darfst nicht töten“ hier nicht gilt

§218 und die Kirche – warum „du darfst nicht töten“ hier nicht gilt

24 Minuten
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Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel

Beschreibung

vor 6 Monaten

Eine etwas ungewöhnliche Folge von „5 Minus – Das
Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“, in der sich Dr.
Laura Dalhaus sämtlichen Aspekten des §218 widmet.


Der §218 kriminalisiert jegliche Abtreibungen, sowohl auf Seite
der abtreibenden Frauen als auch auf der Seite des medizinischen
Personals.


Gegenwind kommt sowohl aus christlichen oder katholischen
Bewegungen als auch aus der Pro-Life-Bewegung.


Die Haltung von Laura ist klar: My body, my choice.


Denn wir sind ein aufgeklärtes Land, ein Kant-Land. Wir beziehen
uns dabei bei allen Entscheidungen auf unsere Gesetze und unsere
Argumente auf die Menschenwürde. Diese gehen zurück auf den
kategorischen Imperativ von Immanuel Kant.


Dabei ist der Hauptsatz (abgekürzt): „Handle so, dass du die
Menschheit jederzeit zugleich als Zweck niemals bloß als Mittel
brauchst.“


Das gilt auch für eine schwangere Frau. Dabei sollte man sich
auch immer einem Egoismus-Test unterziehen: Geht es mir bei
meinen Entscheidungen um die Fähigkeit zur Selbstbestimmung oder
nur um meine Ziele?


Der aktuelle Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen der 20% der
Gesellschaft, die sich gegen Abtreibungen stellen, reduziert die
schwangere Frau als Mittel dafür, ein Leben zu gebären.


Aus christlicher Sicht ist Kant nicht greifbar, denn die
Institution Kirche ist oft wichtiger als die Würde des Menschen,
das zeigt der Umgang mit Missbrauchsfällen. Denn die Kirche
betreibt bis heute Täterschutz.


Laura wurde selbst schon oft auf Social Media mit Bibelzitaten
„beschmissen“ und sie würde als M*rderin beschimpft.


Gehen wir also einmal tiefer in die Zitate, die von der Pro
Life-Bewegung kommen: „Noch ehe du aus dem Mutterschoß
hervorkamst, habe ich dich geheiligt“. Dagegen stellen lässt sich
das Zitat „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“ – ist dann
auch die Todesstrafe okay?


Wir sind doch lange darüber hinaus, Bibelzitate wörtlich zu
nehmen.


Laura Dalhaus erklärt den Rechtfertigungsstreit zwischen der
evangelischen und katholischen Kirche, bei der Luther sich stark
dagegen gewehrt hat, dass die Kirche Ablasshandel betrieben hat.


Ganz wichtig zu betrachten sind die Rechte von Familien. Es gibt
viele Bestrebungen, die Schwangere verpflichten, ein Kind
auszutragen jenseits der eigenen Autonomie, der Risiken einer
Geburt und auch der Überlegung, was das für das Leben des Kindes
bedeutet.


Denn Kinder haben bei uns keine Lobby. Was ist mit den Kindern,
die einen schweren Stand haben? Bildung ist stark vom Einkommen
abhängig, Kinder müssen einfach funktionieren, das hat schon die
Pandemie gezeigt.


Sobald Kinder geboren sind, sind sie einem großen Teil der
Gesellschaft relativ egal.


Laura geht dabei auch auf die Eschatologische Ermutigung und den
Vorbehalt ein. Das besagt, dass das Leben nach dem Tod im „Reich
Gottes“ weitergeht und auf der Erde auch schon angefangen hat.
Wir als Christen sind dazu aufgefordert, am Reich Gottes
mitzuarbeiten, die Autonomie zu berücksichtigen und für die Würde
des Menschen einzutreten. Für Laura ist dies auch ein Grund,
warum sie sich engagiert und Moralprinzipien hochhält.


Sie prangert ganz klar an: Die Pro Life-Bewegung sucht sich nur
das raus, was ihnen passt. Abtreibung ist eine autonome Frage der
Schwangeren, nicht des katholischen Glaubens.


Zudem kritisiert sie Frau Prof. Köninger, die als führende
Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe auftritt und auch einen Lehrstuhl an der Uni
Regensburg innehat, der Wissenschaftlichkeit aber widerspricht.
Das ist ein Maximum an Intransparenz und Lobbyarbeit.


Die Elsa-Studie beispielsweise betont, dass wir eine neue
Regelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzes
brauchen. Denn es existiert keine vernünftige medizinische
Versorgung für Schwangerschaftsabbrüche.


Mandy Mangler hat das in einer der letzten Folgen von „5 Minus“
bestätigt – es geht hier um eine Machtfrage. Und

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