Krisenregion Naher Osten | Von Rainer Rupp

Krisenregion Naher Osten | Von Rainer Rupp

11 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

Zwischen Krieg und Diplomatie. Eine geopolitische
Bestandsaufnahme.


Ein Kommentar von Rainer Rupp.


In den letzten zwei Monaten verzeichnete die Region dramatische
Entwicklungen, dominiert von diplomatischen Wendepunkten,
militärischen Drohkulissen und einem potenziellen historischen
Abkommen zwischen den USA und dem Iran. Diese Entwicklungen
beeinflussen nicht nur die regionale Machtbalance, sondern haben
auch globale Auswirkungen. Insgesamt bleibt der Nahe und Mittlere
Osten weiterhin ein Pulverfass, wenn es auch in Bezug auf den
Iran Lichtblicke gibt.


Atomverhandlungen: Hoffnung auf Einigung


Zentrales Element der aktuellen Dynamik sind die indirekten
Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, die in Maskat
und Rom stattfanden. Die erste Gesprächsrunde am 12. April 2025
in Oman markierte den Beginn eines vorsichtig optimistischen
Dialogs. In dieser Phase sprachen beide Seiten von einem
„konstruktiven Austausch“. Der iranische Außenminister Abbas
Araghchi und Trumps Sondergesandter Steve Witkoff kommunizierten
über Vermittler, wobei die Atmosphäre laut Araghchi „ruhig und
respektvoll“ war.


In der zweiten Gesprächsrunde am 19.- 20. April in Rom wurde eine
entscheidende Weiche gestellt: Eine Expertengruppe wurde
eingerichtet, um technische Details zur friedlichen Nutzung der
iranischen Nukleartechnologie unter Aufsicht der IAEA
auszuarbeiten. Die Amerikaner verzichteten auf ihre ursprüngliche
Forderung nach kompletter Aufgabe der Urananreicherung, was der
iranischen Delegation entgegenkam.


Trump, der durch innenpolitischen Druck zu einem außenpolitischen
Erfolg drängt, zeigte sich ungewohnt versöhnlich:
„Ich will verhindern, dass Iran eine Atombombe hat. Aber ich
wünsche mir, dass Iran großartig, wohlhabend und sicher ist.“

Solche Aussagen stehen im Kontrast zur früheren aggressiven
Rhetorik und zeugen von einer möglichen realpolitischen Wende.


Gleichzeitig warnt der Iran: Sollte seine zivile Infrastruktur
durch die USA oder Israel angegriffen werden, sehe man sich
gezwungen, doch noch Atomwaffen zu entwickeln – ein symbolisches
Schachspiel mit hochriskanten Zügen.


Mediale und wirtschaftliche Signale


Auch internationale Medien wie CNN, Reuters und The New York
Times zeigten sich nach den iranisch-amerikanischen Gesprächen in
Rom optimistisch. Analysten betonten die Bedeutung des Dialogs
für die Stabilität der Energiepreise. Die Märkte reagierten
prompt: Der Ölpreis fiel nach Bekanntwerden der diplomatischen
Fortschritte, was das Vertrauen in eine bevorstehende
Deeskalation stärkte.


Militärische Drohgebärden und strategische
Aufrüstung


Trotz diplomatischer Fortschritte wurde das Umfeld durch massive
militärische Aufrüstung getrübt. Die USA verlegten strategische
B-2-Bomber nach Diego Garcia und stationierten Flugzeugträger in
der Region. Der Iran reagierte mit der Enthüllung seiner
„Raketenstädte“ sowie dem Einsatz seines neuen
„Sepehr“-Radarsystems, das als Über-den Horizont-Radar bis zu
2000 km weit reicht – inklusive Israels Territorium vollkommen
abdeckt.


Diese technologischen Fortschritte unterstreichen Irans Fähigkeit
zur Abschreckung. Zugleich erkennen US-Geheimdienste an, dass ein
Angriff auf den Iran nicht nur militärisch riskant, sondern auch
politisch kontraproduktiv wäre, da er einen regionalen
Flächenbrand auslösen könnte...hier weiterlesen:
https://apolut.net/krisenregion-naher-osten-von-rainer-rupp/


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