
Das Pentagon sucht Unternehmen zur Perfektionierung der Bevölkerungskontrolle | Von Norbert Häring
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vor 3 Wochen
Die Behörde des US-Verteidigungsministeriums für
Forschungsförderung beklagt in einer aktuellen Ausschreibung,
dass das Verhalten der Bevölkerung trotz Auswertung riesiger
Datenmassen noch nicht völlig vorhersehbar ist. Private
Unternehmen sollen helfen.
Ein Kommentar von Norbert Häring.
DARPA, die Defense Advanced Research Projects Agency
(Behörde für Spitzenforschungsprojekte der
Verteidigung), ist die Abteilung des Pentagon, die
spitzentechnologische Projekte der privaten Wirtschaft fördert,
die für das Militär von Interesse sind — mit einem jährlichen
Etat von mehreren Milliarden Dollar.
Eine aktuelle Einladung an Unternehmen, sich um
DARPA-Förderung zu bewerben, hat es in sich. Der schöne Titel
MAGICS steht für „Methodological Advancements for Generalizable
Insights into Complex Systems“, auf deutsch etwa:
Methodologische Fortschritte in Richtung
verallgemeinerungsfähiger Einsichten in komplexe Systeme. Die am
8. April
veröffentlichte Ausschreibung DARPA-EA-25-02-05 wird
(wohl etwas dauerhafter) in Kurzform im
Magazin Military-Aerospace Electronics beschrieben.
Die gute Nachricht für uns liegt in der einleitenden
Feststellung der DARPA, dass sich die „Annahme und Hoffnung“
bisher nicht erfüllt hat, „dass die explosionsartige Zunahme
digitaler Datenströme (z. B. soziale Medien, Kaufverhalten,
Verkehrsdynamik usw.) in Verbindung mit leistungsfähigen
Werkzeugen des Maschinenlernens es ermöglichen werde, das
Verhalten einer Bevölkerung verlässlich vorherzusagen. Das
Problem für die Militärs liegt darin, dass es sich bei
menschlichen Gesellschaften um "komplexe, dynamische, sich
entwickelnde Systeme“ handelt.
Die schlechte Nachricht besteht darin, dass das Pentagon
entschlossen ist, dieses Problem zu lösen. Das US-Militär strebt
ausweislich dieser Ausschreibung die vollständige
Vorhersagbarkeit und damit Steuerbarkeit der Bevölkerung der USA
und wohl auch anderer Länder an.
Übersetzt in verständliche Sprache besteht das Hindernis
darin, dass es sich bei Gesellschaften (noch) nicht um soziale
Maschinen handelt, in denen das gegenseitige aufeinander
Einwirken und Zusammenwirken der Teile so reglementiert ist,
dass das Ergebnis vorhersehbar ist. Stattdessen handelt es sich
um organische Systeme, die sich auf prinzipiell unvorhersehbare
Weise entwickeln, weil die Individuen so viele Handlungsweisen
zur freien Verfügung haben, dass ihr Zusammenwirken selbst mit
den leistungsfähigsten Computern und größten Datenmengen nicht
auszurechnen ist.
Eine problematische Handlungsmöglichkeit der Individuen
liegt darin, mit ihrem Handeln darauf zu reagieren, was
diejenigen, die ihr Verhalten messen und prognostizieren wollen,
anstellen. Ein anderes Problem entsteht daraus, dass die Menschen
ihr Denken und Verhalten ändern können. Zusammenfassend
beschreibt DARPA die Forschungsfrage so:
...hier weiterlesen:
https://apolut.net/das-pentagon-sucht-unternehmen-zur-perfektionierung-der-bevolkerungskontrolle-von-norbert-haring/
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