Ein Papst, der bei den Menschen sein wollte
Ein Papst, der bei den Menschen sein wollte
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Da ist ein Mann, der von der Kurie zum Rücktritt bewegt werden
sollte, als er Kardinal in Argentinien war, weil er sich mit vollem
Engagement für die Armen, die Schwachen, die Kleinen eingesetzt
hat. Und dann, dann wird er zum Papst gewählt und weil ihm ein
Kardinalskollege zuflüstert, er solle auch in diesem Amt die Armen
nicht vergessen, wählt er den Namen Franziskus. Dieser Franziskus
von Assisi war da schon 800 Jahre tot und noch kein Papst hatte es
vorher gewagt, diesen Namen zu wählen. Warum eigentlich nicht? Weil
dieser kleine Bruder aus Assisi ein Bruder aller Menschen sein und
die Kirche reformieren wollte, aber von unten, von den Menschen aus
und an der Hand der Armen.Zuviel Programm? Papst Franziskus hat es
gewagt. Und wir wissen nur zu gut, dass er vieles angestoßen, aber
nicht so viel bewegt hat, wie er gewollt hat. Dass er vieles
wollte, aber von vielen Seiten bekämpft und ausgebremst wurde, in
seiner eigenen Kirchenleitung, in der Kurie, in den reaktionären
Kreisen. Aber was bleibt an Momenten von diesem Papst, der gestern,
am Ostermontag, am Tag des Emmausevangeliums, gestorben ist? Für
mich bleiben ein paar Bilder, die sich mir zutiefst eingeprägt
haben:- die Fußwaschungen am Gründonnerstag in einem römischen
Gefängnis: nicht an Kardinälen und Klerikern, sondern an
Gefangenen, Männern, Frauen und Jugendlichen- seine tiefe
Betroffenheit über den vieltausendfachen Missbrauch durch Kleriker
der Kirche- seine machtvollen Ansprachen an die versammelten
Kardinäle und die Verurteilung des Klerikalismus bei ihnen- seine,
von vielfältigen Krisen und Kriegen geprägte Amtszeit- sein
Lehrschreiben "Laudato si" über die Bewahrung der Schöpfung- und
das Bild, das ich wohl nie vergessen werde: er, fast ganz allein
auf dem riesigen Petersplatz beim Kreuzweggebet in der ersten
großen Coronawelle.Ein Papst, der bei den Menschen sein wollte und
ihre Sorgen und Nöte kannte und vor Gott gebracht hat. Unbedingt.
Und noch am Ostersonntag, die Verlesung seiner eindrücklichen
österlichen Friedensbotschaft und den kurzen Segen, seine Fahrt
über den Petersplatz, um mitten bei den Menschen zu bleiben. Und
sein Tod am frühen Morgen des zweiten Ostertages als fast greifbare
Vollendung seines Lebenswerkes und Auferstehung nach all den vielen
Krisen und Leiden der vielen Jahre vor Gott und für die Menschen.
sollte, als er Kardinal in Argentinien war, weil er sich mit vollem
Engagement für die Armen, die Schwachen, die Kleinen eingesetzt
hat. Und dann, dann wird er zum Papst gewählt und weil ihm ein
Kardinalskollege zuflüstert, er solle auch in diesem Amt die Armen
nicht vergessen, wählt er den Namen Franziskus. Dieser Franziskus
von Assisi war da schon 800 Jahre tot und noch kein Papst hatte es
vorher gewagt, diesen Namen zu wählen. Warum eigentlich nicht? Weil
dieser kleine Bruder aus Assisi ein Bruder aller Menschen sein und
die Kirche reformieren wollte, aber von unten, von den Menschen aus
und an der Hand der Armen.Zuviel Programm? Papst Franziskus hat es
gewagt. Und wir wissen nur zu gut, dass er vieles angestoßen, aber
nicht so viel bewegt hat, wie er gewollt hat. Dass er vieles
wollte, aber von vielen Seiten bekämpft und ausgebremst wurde, in
seiner eigenen Kirchenleitung, in der Kurie, in den reaktionären
Kreisen. Aber was bleibt an Momenten von diesem Papst, der gestern,
am Ostermontag, am Tag des Emmausevangeliums, gestorben ist? Für
mich bleiben ein paar Bilder, die sich mir zutiefst eingeprägt
haben:- die Fußwaschungen am Gründonnerstag in einem römischen
Gefängnis: nicht an Kardinälen und Klerikern, sondern an
Gefangenen, Männern, Frauen und Jugendlichen- seine tiefe
Betroffenheit über den vieltausendfachen Missbrauch durch Kleriker
der Kirche- seine machtvollen Ansprachen an die versammelten
Kardinäle und die Verurteilung des Klerikalismus bei ihnen- seine,
von vielfältigen Krisen und Kriegen geprägte Amtszeit- sein
Lehrschreiben "Laudato si" über die Bewahrung der Schöpfung- und
das Bild, das ich wohl nie vergessen werde: er, fast ganz allein
auf dem riesigen Petersplatz beim Kreuzweggebet in der ersten
großen Coronawelle.Ein Papst, der bei den Menschen sein wollte und
ihre Sorgen und Nöte kannte und vor Gott gebracht hat. Unbedingt.
Und noch am Ostersonntag, die Verlesung seiner eindrücklichen
österlichen Friedensbotschaft und den kurzen Segen, seine Fahrt
über den Petersplatz, um mitten bei den Menschen zu bleiben. Und
sein Tod am frühen Morgen des zweiten Ostertages als fast greifbare
Vollendung seines Lebenswerkes und Auferstehung nach all den vielen
Krisen und Leiden der vielen Jahre vor Gott und für die Menschen.
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