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Beschreibung
vor 8 Monaten
Die Eingangsbeschreibungen ähneln jenen im modernen Film. Blick
folgt auf Blick, Perspektivenwechsel unentwegt, scheinbar
unverbunden. Es gibt lange keine rechte Handlung. Nur Szenen.
Doch dann treffen Gracchus und der Bürgermeister von Riva
aufeinander. Gracchus wirkt zunächst tot. Steht aber auf, scheint
zu leben. In Gracchus’ folgenden Erzählungen ist von Treppen die
Rede, von einem Boot, Fenstern, Toren, auch von Schmetterlingen,
einem Totenhemd, einem Hochzeitskleid – allüberall Symbole des
Übergangs und der Verwandlung. Das kennen wir von Kafka, wir
denken an die berühmte „Heizer“-Geschichte und auch an „Die Sorge
des Hausvaters“ oder „Vor dem Gesetz“ (alle in diesem Podcast).
Und doch ist „Der Jäger Gracchus“ eine ganz besondere Erzählung.
Eine Art Ultimo-Schwellenerzählung, es geht um den letzten
Übergang und die letzte Schwelle. Der Schritt ins Totenreich will
dem Jäger einfach nicht gelingen. – Franz Kafka schrieb „Der
Jäger Gracchus“ im Jahr 1917. Es liest Volker Drüke.
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