Jeffrey Sachs: Der Krieg in der Ukraine ist zu Ende | Von Tilo Gräser

Jeffrey Sachs: Der Krieg in der Ukraine ist zu Ende | Von Tilo Gräser

22 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

... und Russland greift Europa nicht an.


Ein Kommentar von Tilo Gräser.


Vor drei Jahren, am 24. Februar 2022, marschierten auf Befehl von
Russlands Präsident Wladimir Putin russische Truppen in die
Ukraine ein und rückten unter anderem auf die Hauptstadt Kiew
vor. Seitdem wird über die Motive dafür gerätselt und diskutiert,
was vom vermeintlichen Versuch Moskaus, nach dem „Kabul-Modell“
einen Regimewechsel in Kiew zu erreichen, bis hin zur angeblich
„erbarmungslosen“ und „brutalen Vollinvasion“, um die ganze
Ukraine zu besetzen und die Sowjetunion wiederherzustellen,
reicht.


Der renommierte US-Ökonom Jeffrey Sachs widersprach am 19.
Februar dieses Jahres bei einem Vortrag über die „Geopolitik des
Friedens“ im EU-Parlament in Brüssel diesen verschiedenen
Erklärungen und Deutungen. Er erklärte zu Putins Absicht:
„Er wollte Selenskyj zwingen, über Neutralität zu verhandeln.
Und das geschah innerhalb von sieben Tagen nach Beginn der
Invasion. Sie sollten das verstehen, nicht die Propaganda, die
darüber geschrieben wird.“

Das russische Vorgehen hänge mit der Nato-Osterweiterung und der
US-amerikanischen Aufkündigung der Abrüstungs- und
Rüstungskontrollverträge zu den Atomwaffen sowie den
US-Abschussrampen in Polen und Rumänien zusammen. Die Frage sei
gewesen, ob die USA auch Raketensysteme in der Ukraine aufstellen
würden, wenn diese in der Nato sei. US-Außenminister Antony
Blinken habe seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow beim
Treffen im Januar 2022 in Genf dazu gesagt, die USA würden
Raketensysteme aufstellen, wo immer sie wollen. In der Diskussion
mit dem Publikum sagte er später:
„Wenn man Präsident Putin über die Jahre hinweg zuhört, ist das
Wichtigste, worüber er sich Sorgen macht, dass Raketen sieben
Minuten von Moskau entfernt einen Enthauptungsschlag darstellen.“

Das sei sehr real, betonte Sachs und erinnerte an die Kuba-Krise
1962. Damals seien die USA „ausgeflippt, als dies in der
westlichen Hemisphäre geschah. Es ist also die Kubakrise in
umgekehrter Richtung“. Die Gefahr für Russland durch die
US-Raketensysteme seien der Grund für den Krieg in der Ukraine.


Er berichtete zuvor, dass er in die russisch-ukrainischen
Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022 einbezogen war. Doch
die Ukrainer hätten sich von einem fast abgeschlossenen Abkommen
zurückgezogen – „weil die USA ihnen das gesagt haben“ und der
britische Premierminister Boris Johnson mit einem Besuch am 9.
April 2022 in Kiew darauf drängte, da es dabei um die westliche
Hegemonie gehe.


Er selbst habe im Juni 2022 gemeinsam mit dem ehemaligen
hochrangigen UN-Diplomaten Michael von der Schulenburg und
anderen im Vatikan ein Dokument erstellt, in dem Verhandlungen
gefordert wurden. Doch
„seit diesem Dokument, seit die USA die Unterhändler vom
Verhandlungstisch weggelockt haben, sind etwa eine Million Ukrainer
gestorben oder schwer verwundet worden“.

...hier weiterlesen:
https://apolut.net/jeffrey-sachs-der-krieg-in-der-ukraine-ist-zu-ende-2/


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