Wer ist die radikal anti-russische Kaja Kallas? | Von Thomas Röper
13 Minuten
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vor 10 Monaten
Die ehemalige estnische Ministerpräsidentin und heutige
Chefin der EU-Außenpolitik Kaja Kallas ist eine der radikalsten
Anti-Russen in der EU. Interessant ist ihre Geschichte, denn ihre
Familie gehörte zur regierenden Elite in der Sowjetunion und hat
nach der Wende einfach die Fahne in den neuen Wind
gehängt.
Ein Kommentar von Thomas Röper.
Wenn Kaja Kallas in den letzten Jahren durch etwas aufgefallen
ist, dann vor allem durch ihre radikal anti-russische Haltung und
die Horrorgeschichten, die sie westlichen Medien gerne über das
Leid erzählt, das ihre Familie in der Zeit der Sowjetunion
angeblich durchleben musste. Schon daran sieht man allerdings,
dass die Dame es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, was
sie mit ihrer neuen Chefin, der EU-Kommissionspräsidentin Ursula
von der Leyen, gemeinsam hat.
Die „schlimmen Jahre“ in der Sowjetunion
Frau Kallas erzählt gerne von dem schrecklichen Leben, das ihre
Familie angeblich unter sowjetischer Herrschaft erdulden musste.
Allerdings gehörte ihre Familie zur politischen Elite der
estnischen Sowjetrepublik, Frau Kallas wurde für sowjetische
Verhältnisse mit einem goldenen Löffel im Mund geboren, ihre
Familie gehörte zur „Nomenklatura“, wie man damals sagte.
Ihr Vater Siim Kallas trat 1972 im Alter von 23 Jahren in die
Kommunistische Partei ein und machte im Finanzministerium der
Estnischen Sowjetrepublik Karriere. 1979, im Alter von gerade mal
31 Jahren, war er bereits Direktor des Vorstands der Estnischen
Sberbank, also der staatlichen Bank. In der sowjetischen
Verwaltungshierarchie entsprach das der Position eines
stellvertretenden Ministers in der Regierung der Estnischen
Sowjetrepublik und war mit einem hohen sozialen Status, einem
Dienstwagen, einer Datscha, einer schönen Wohnung, einem
angemessenen Gehalt und Zugang zu „exotischen“ Waren verbunden,
die den Normalsterblichen meist verwehrt blieben.
Die 1977 geborene Kaja Kallas wuchs in ihrer Kindheit also mit
Vergünstigungen auf, von denen ihre Altersgenossen nicht einmal
träumen konnten.
Ihr Papa, der Genosse Siim Kallas, machte in der von Kaja heute
als „imperiale“ Macht bezeichneten Sowjetunion eine
Parteikarriere und wurde 1986 stellvertretender Herausgeber der
estnischen Parteizeitung Rahva Hääl („Stimme des Volkes“) und
1989 Vorsitzender der Gewerkschaftsorganisationen Sowjetestlands.
Kaja Kallas versucht möglichst, diese Teile ihrer Biografie
vergessen zu machen und spricht lieber darüber, wie hart es für
sie war, „unter dem Joch der sowjetischen Tyrannei“ zu
leben...hier weiterlesen:
https://apolut.net/wer-ist-die-radikal-anti-russische-kaja-kallas-von-thomas-roper/
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