Das ökologische Bewusstsein und die apokalyptische Ära des Anthropozäns

Das ökologische Bewusstsein und die apokalyptische Ära des Anthropozäns

1 Stunde 8 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Die Spuren menschlicher Verwüstung haben sich bis in die
geologischen Schichten eingetragen und zur Bildung des Begriffs
«Anthropozän» geführt. Manuel und Stephan diskutieren über die
Frage, inwiefern das Christentum an der Misere unserer Zeit
beteiligt ist – und was es zur Problemlösung beitragen könnte… Die
moderne Lebensweise des Menschen hat eine ökologische Krise
heraufbeschworen, welche die Atmosphäre und Biosphäre unseres
Planeten in Mitleidenschaft zieht und unsere eigenen
Lebensgrundlagen zu zerstören droht. Das «Anthropozän» ist eine
wenig schmeichelhafte Bezeichnung für unser vom Menschen
tiefgreifend und nachhaltig gezeichneten Zeitalter. Gegen diese
Terminologie erheben allerdings nicht nur zahlreiche Stratigrafen
(Experten für Schichtenkunde) Einspruch, sondern etwa auch die
Wissenschaftshistorikern Donna Haraway: Sie will lieber von einem
«Chtuluzän» sprechen – einem Zeitalter, das den Menschen
vielschichtig mit der nichtmenschlichen Schöpfung verflechtet.
Heilung und Wiederherstellung geht nicht einseitig vom Menschen
aus, sondern von einem Verständnis für die zahlreichen
Abhängigkeiten und die eigene Einbindung in ein komplexes
Ökosystem. Manuel ist von Haraways Thesen sehr angetan, und er
diskutiert mit Stephan des weiteren über die Frage, ob und wie die
biblische Apolalyptik und die Rede vom Gericht Gottes hilfreich
sein kann, um Menschen wachzurütteln und zu aktivieren.
Schliesslich kommt auch der Zusammenhang von Diesseitsbewältigung
und Jenseitshoffnung zur Sprache – konkret die Verbindung der
Auferstehung Jesu als Einbruch einer neuen Welt in diese alte
Schöpfung und der Motivation, nicht nur auf eine himmlische
Ewigkeit zu warten, sondern in der Gegenwart schon für
(Umwelt-)Gerechtigkeit zu kämpfen… Eine angeregte, eigenwillige und
wendungsreiche Folge – viel Spass!

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