043 – Sandra Sabitzer: Gleichberechtigt auf Augenhöhe

043 – Sandra Sabitzer: Gleichberechtigt auf Augenhöhe

Sandra ist ständig im Flow. Als Lifecoach unterstützt sie Paare für eine gleichberechtigte Partnerschaft und gibt ihre eigenen Erfahrungen gerne weiter.

Beschreibung

vor 1 Monat
Sandra ist in Frantschach im Lavanttal in einer bodenständigen
Familie als Einzelkind aufgewachsen und wollte aber immer schon weg
und die Welt kennenlernen. Deshalb machte sie während ihrer
Schulzeit ein Praktikum in Tirol und danach ging sie als Au pair
nach Holland. Nach ihrer Rückkehr begann sie ihr Studium für
Gesundheits- und Pflegemanagement an der FH Kärnten in Feldkirchen
und nützte auch hier die Chance ein Auslandssemster zu absolvieren.
Ihre Diplomarbeit befasste sich mit Risikomanagement für
Krankenhäuser, heute lacht sie über diesen Fokus, weil sie in einem
anderen Bereich gelandet ist. Im Gespräch stellen wir gemeinsam
fest, dass es eigentlich gar nicht so wichtig ist, was man
studiert, das Leben, unsere Interessen und Stärken bringen uns
schon auf den richtigen Weg. Sandra hat auf ihrem Weg sehr viel mit
Frauen zusammengearbeitet und dies sehr geschätzt. Sie wurde immer
unterstützt und diese Frauen haben auch sehr ehrlich darauf
hingewiesen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der
Praxis ganz anders ausschaut als wir uns das wünschen. Nach einigen
Praktika hat es sie der Liebe wegen zurück nach Kärnten
verschlagen. Sie fand einen Job im Bereich Marketing an der FH
Kärnten, obwohl sie keine Ausbildung in diesem Bereich hatte. Durch
ihre offene Art konnte sie sich rasch einfinden und hat die Zeit
dort sehr geschätzt. Wissbegierig hat sie in dieser Zeit ein
berufsbegleitendes Studium begonnen und meint heute, dass es wohl
die härtesten zwei Jahre ihres Lebens waren, denn einen Vollzeitjob
auszuüben und zu studieren lässt sich nicht vereinbaren. So ist sie
danach auch in ein schwarzes Loch gefallen, dass schließlich zu
einer Veränderung ihres beruflichen Fokus geführt hat. Aus all
ihren Studien und Ausbildungen nimmt sie viele wertvolle
Erfahrungen und menschlichen Beziehungen mit. Wendepunkt in Sandras
Leben war ihr Aufenthalt in einem indischen Aschram. Davor musste
sie sich einer Operation unterziehen, die bereits viele
lebensentscheidende Fragen aufwarf. Zurück aus dieser ganz anderen
Welt wurde Sandra sehr bald schwanger was sie und ihren Mann vor
neue Herausforderungen stellte. Sie haben beide erfahren, dass
Gleichberechtigung in der Elternschaft schwieriger zu leben ist als
gedacht. „Wir sind beide als gleichberechtigtes Paar ins
Krankenhaus gegangen und als Paar mit einem Rollenverständnis der
1950er wieder rausgeschickt worden.“ berichtet sie und ergänzt,
dass es diesbezüglich in unserer Gesellschaft noch vieles zu
verbessern gilt. Wir sprechen über die Nachteile des Konstruktes
Kleinfamilie, die gelebten Rollenbilder und den Mental Load,
Überforderungen und Streitereien. All diese Erfahrungen bringt sie
heute in ihre Arbeit ein. Während der Corona-Zeit begann sie eine
Ausbildung im Lifecoaching, zunächst mit dem Fokus auf Frauen, doch
bald erweiterte sie ihren Schwerpunkt auf gleichberechtigte
Partnerschaften und Familienleben. Sandra ist überzeugt, dass echte
Gleichberechtigung und Zufriedenheit nur durch ehrliche
Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und die Bereitschaft,
herkömmliche Rollenbilder zu hinterfragen, erreicht werden kann.
Vor Corona begann für sie und ihren Mann auch die
Auseinandersetzung ob sie noch ein drittes Kind haben wollen. Ihre
Tochter hat sie vor kurzem gefunden. Vor drei Monate haben sie ein
Pflegekind in die Familie aufgenommen und von der ersten Sekunde an
in ihre Herzen geschlossen. Das Gespräch mit Sandra hat gezeigt,
wie wichtig es ist, auf sein inneres Gefühl zu hören, im "Flow" zu
bleiben und mutig genug zu sein, auch unkonventionelle Pfade zu
beschreiten.

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