062 – Kristina Anhofer-Muhri: Perfekt unperfekt
Kristina nimmt das Leben, wie es kommt – mit all seinen Brüchen und
Chancen. Sie spricht offen über Verantwortung, Erschöpfung und
Neubeginn, zeigt Haltung, beweist Tatkraft und strahlt Lebensfreude
aus.
58 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Monat
Kristina ist in Graz-Mariatrost aufgewachsen, als dort noch Wiesen
und Wälder das Landschaftsbild prägten. Ihr Vater wurde schwer
krank, als sie noch jung war, und starb, als sie kaum über zwanzig
war. Kristina wollte eigentlich Tierärztin werden. Doch mit 18
fehlte ihr noch der Mut, für das Studium nach Wien zu ziehen. Also
entschied sie sich für das Lehramt – weil sie Kinder mochte, sich
nach Selbstständigkeit sehnte und aus praktischen Gründen, wie sie
selbst sagt. Es war kein geradliniger Weg denn sie wartete zehn
Jahre lang auf eine fixe Anstellung. In der Zeit jobbte sie, machte
eine technische Ausbildung, arbeitete in einem Architekturbüro in
Graz und Wien. Diesmal genoss sie die Zeit in Wien sehr. Das Leben
nahm eine Wendung als sie Mutter wurde und sie in den Lehrerberuf
zurückkehrte. Als Lehrerin fand Kristina ihre Berufung – in kleinen
Schulen am Land, im Team mit engagierten Kolleginnen, in Klassen,
die Inklusion lebten, lange bevor das Wort modern wurde. „Wir haben
so viel voneinander gelernt“, sagt sie über diese Zeit. Offenheit,
Empathie und ein klarer, ehrlicher Umgang mit Menschen zeichnen
Kristinas Wirken aus. Nach einer Trennung fand sie sich als
berufstätige Mutter mit zwei kleinen Söhnen wieder. Sie trug viel
Last mit sich und irgendwann war sie zu erschöpft und leer. Eine
Erschöpfungsdepression riss sie aus dem Alltag. „Ich konnte nicht
mehr – gar nichts ging mehr“, erzählt sie. Mit therapeutischer
Begleitung, viel Geduld und der stillen Unterstützung ihres
späteren Mannes fand sie zurück in die Kraft. Geholfen haben ihr
Bewegung, Natur, kleine Schritte – und der Glaube, dass es besser
wird. Wenige Jahre später übernahm sie die Leitung der Volksschule
in St. Radegund – jenem Ort, in dem sie lebt. „Vor zehn Jahren
hätte ich mir das nicht zugetraut“, sagt sie. Heute leitet sie ein
Team von sechs Lehrer:innen, kennt jedes Kind beim Namen und jede
Familie im Ort. Sie weiß, was es heißt, in einer kleinen Gemeinde
gleichzeitig Privatperson und öffentliche Figur zu sein. Und sie
hat gelernt, damit gelassen umzugehen: „Die Leute reden sowieso.
Wichtig ist, dass man sein Leben trotzdem so lebt, wie man es leben
möchte.“ Im Jahr 2024 wurde sie und die ganze Gemeinde auf die
Probe gestellt: Ein schweres Unwetter löste einen Hangrutsch aus –
das Schulgebäude wurde über Nacht unbenutzbar und musste innerhalb
weniger Tage abgerissen werden. Innerhalb kürzester Zeit
organisierte Kristina gemeinsam mit Bürgermeister, Team und Eltern
eine komplette Neuaufstellung: Zuerst fand der Unterricht in Räumen
der Feuerwehr, Pfarre und Gemeinde statt, später wurden Container
aufgestellt. Der Unterricht wurde improvisiert und Gemeinschaft neu
erfunden. „Es war reines Krisenmanagement, aber auch eine
unglaublich verbindende Zeit“, sagt sie. Heute steht sie schon fast
am Ende ihrer aktiven Schulkarriere, kurz vor der Pension, und
blickt mit Dankbarkeit zurück – aber auch mit Neugier nach vorn.
Sie möchte reisen, wandern, wieder mehr draußen sein. „Ich freue
mich darauf, das Leben in einem ruhigeren Tempo zu spüren – aber
nie stillzustehen.“ denn „das Leben ist ein Wandel“.
und Wälder das Landschaftsbild prägten. Ihr Vater wurde schwer
krank, als sie noch jung war, und starb, als sie kaum über zwanzig
war. Kristina wollte eigentlich Tierärztin werden. Doch mit 18
fehlte ihr noch der Mut, für das Studium nach Wien zu ziehen. Also
entschied sie sich für das Lehramt – weil sie Kinder mochte, sich
nach Selbstständigkeit sehnte und aus praktischen Gründen, wie sie
selbst sagt. Es war kein geradliniger Weg denn sie wartete zehn
Jahre lang auf eine fixe Anstellung. In der Zeit jobbte sie, machte
eine technische Ausbildung, arbeitete in einem Architekturbüro in
Graz und Wien. Diesmal genoss sie die Zeit in Wien sehr. Das Leben
nahm eine Wendung als sie Mutter wurde und sie in den Lehrerberuf
zurückkehrte. Als Lehrerin fand Kristina ihre Berufung – in kleinen
Schulen am Land, im Team mit engagierten Kolleginnen, in Klassen,
die Inklusion lebten, lange bevor das Wort modern wurde. „Wir haben
so viel voneinander gelernt“, sagt sie über diese Zeit. Offenheit,
Empathie und ein klarer, ehrlicher Umgang mit Menschen zeichnen
Kristinas Wirken aus. Nach einer Trennung fand sie sich als
berufstätige Mutter mit zwei kleinen Söhnen wieder. Sie trug viel
Last mit sich und irgendwann war sie zu erschöpft und leer. Eine
Erschöpfungsdepression riss sie aus dem Alltag. „Ich konnte nicht
mehr – gar nichts ging mehr“, erzählt sie. Mit therapeutischer
Begleitung, viel Geduld und der stillen Unterstützung ihres
späteren Mannes fand sie zurück in die Kraft. Geholfen haben ihr
Bewegung, Natur, kleine Schritte – und der Glaube, dass es besser
wird. Wenige Jahre später übernahm sie die Leitung der Volksschule
in St. Radegund – jenem Ort, in dem sie lebt. „Vor zehn Jahren
hätte ich mir das nicht zugetraut“, sagt sie. Heute leitet sie ein
Team von sechs Lehrer:innen, kennt jedes Kind beim Namen und jede
Familie im Ort. Sie weiß, was es heißt, in einer kleinen Gemeinde
gleichzeitig Privatperson und öffentliche Figur zu sein. Und sie
hat gelernt, damit gelassen umzugehen: „Die Leute reden sowieso.
Wichtig ist, dass man sein Leben trotzdem so lebt, wie man es leben
möchte.“ Im Jahr 2024 wurde sie und die ganze Gemeinde auf die
Probe gestellt: Ein schweres Unwetter löste einen Hangrutsch aus –
das Schulgebäude wurde über Nacht unbenutzbar und musste innerhalb
weniger Tage abgerissen werden. Innerhalb kürzester Zeit
organisierte Kristina gemeinsam mit Bürgermeister, Team und Eltern
eine komplette Neuaufstellung: Zuerst fand der Unterricht in Räumen
der Feuerwehr, Pfarre und Gemeinde statt, später wurden Container
aufgestellt. Der Unterricht wurde improvisiert und Gemeinschaft neu
erfunden. „Es war reines Krisenmanagement, aber auch eine
unglaublich verbindende Zeit“, sagt sie. Heute steht sie schon fast
am Ende ihrer aktiven Schulkarriere, kurz vor der Pension, und
blickt mit Dankbarkeit zurück – aber auch mit Neugier nach vorn.
Sie möchte reisen, wandern, wieder mehr draußen sein. „Ich freue
mich darauf, das Leben in einem ruhigeren Tempo zu spüren – aber
nie stillzustehen.“ denn „das Leben ist ein Wandel“.
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