#43 Co-Regulation

#43 Co-Regulation

37 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Monat

Kinder benötigen am Lebensanfang eine emotionale Unterstützung in
ihrem Gefühlserleben, insbesondere dann, wenn der Wirbelsturm an
Emotionen hohe Wellen schlägt. Voraussetzung für eine
unterstützende Co-Regulation ist die Empathiefähigkeit, die durch
die Aktivität unserer Spiegelneuronen ermöglicht wird. Über diese
Fähigkeit können wir uns mit anderen verbinden, indem wir uns auf
die Gefühlslage des Gegenübers einstimmen. Das Kind ist abhängig
von einer solchen zwischenmenschlichen Interaktion. Sein
Gefühlsspektrum will erlebt und entfaltet werden. Auf diesem
aufregenden Ritt benötigen Kinder jemanden, der über die Nutzung
der Körpersprache, Mimik und der verbalen Sprache ihr emotionales
Erleben spiegelt und so haltgebend eine Orientierung über diese
sogenannte Co-Regulation vorlebt. Dabei ist es bedeutend, dass
sich das Gegenüber vom emotionalen Sog des Kindes lösen kann,
indem es eine stabilisierende Präsenz einnimmt. Diese Fähigkeit
der Selbstregulation können wir üben. Kinder geben uns hierfür
ein breites Übungsfeld.

Die Selbstregulation setzt die Fähigkeit der Differenzierung
voraus. Konkret bedeutet dies, dass der emotionale Ausdruck des
Kindes nicht als persönliches Versagen oder Kränkung gedeutet
wird. Das Kind sendet über seinen Ausdruck ein Signal seines
inneren Erlebens. Über den kindlichen Ausdruck wird immer auch
etwas in uns als Eltern angerührt, werden eigene Erfahrungen
unbewusst verknüpft und angeregt. Eine Bewusstseinsentwicklung
hierfür ist bedeutend. Wir Erwachsenen besitzen diese kognitive
Reflexionskompetenz, welche das Kind in seinem Heranwachsen erst
noch entwickeln wird. So liegt es an uns Eltern zu
differenzieren: Was gehört zu unserem eigenen emotionalen
Lebensrucksack und was ist die emotionale Not des Kindes im
Gegenwartsmoment? Über eine Beobachtung des eigenen inneren
Erlebens entsteht ein Raum zwischen dem kindlichen Ausdruck und
unserer Reaktion darauf. Dem impulsiven Reagieren, das die
emotionale Wucht befeuert, wird so entgegengewirkt. 

Nicht immer gelingt das. Eltern sind mit den auftretenden
Gefühlen, die mit dem kindlichen Ausdruck einhergehen oft
überfordert. Das darf sein. In solchen Momenten benötigen auch
wir jemanden, bei dem wir uns in unserer Not anlehnen können. Ein
haltgebendes Gegenüber gibt uns als Erwachsene die Möglichkeit,
belastende eigene Erfahrungen nachzunähren. Das kann der Partner
oder die Partnerin, eine gute Freundin, ein guter Freund oder
eine Fachperson sein. Offen zu sein, Unterstützung anzunehmen und
sich eigenen emotionalen Verletzungen zuzuwenden, verändert. Denn
die Fähigkeit zur Co-Regulation ist eine lebenslange Reise. Sie
ist eine Quelle der Verbundenheit, des Wachstums und der
Weiterentwicklung, sowohl für uns als auch für unsere Kinder.





Buchtipp: 


Daniel J. Siegel, Mary Hartzell; 2004: Gemeinsam leben,
gemeinsam wachsen. Wie wir uns selbst besser verstehhen udn
unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten könnnen. Arbor
Verlag GmbH



Hinweis Podcast:



Folge 3.1 Anleitung: Atemschaukel:
https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/03-1-anleitung-atemschaukel


Folge 3: Selbstanbindung:
https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/03-selbstanbindung




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