Kölner Kirchenbank mit Constantin Miron: Was ist eigentlich die Orthodoxe Kirche?

Kölner Kirchenbank mit Constantin Miron: Was ist eigentlich die Orthodoxe Kirche?

Was ist die Orthodoxe Kirche?
31 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Auf der Kölner Kirchenbank erklärt der griechisch-orthodoxe
Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats in Köln-Deutz, Radu
Constantin Miron, die orthodoxe Kirche und ihre Bedeutung. Was ist
die orthodoxe Kirche in Deutschland? Was sind die zentralen
Gedanken und wie sehen die Mitglieder sich im Hinblick auf ihren
Gottesglauben? Fragen, über die Sammy Wintersohl mit Constantin
Miron im Rahmen der Reihe Kölner Kirchenbank gesprochen hat. Es ist
das zweite Mal, dass Constantin Miron auf der Kirchenbank Platz
genommen hat. Im ersten Gespräch Anfang November 2020 sprach er
über die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
(ACK), deren Vorsitzender Miron seit 2019 ist. Als „Kirche der
ersten Jahrhunderte“ bezeichnet Constantin Miron seine
Glaubensgemeinschaft, als eine Kirche, die sich ihrer Wurzeln und
Traditionen sehr bewusst ist, sich aber nicht von den anderen
christlichen Kirchen abgrenzt. Gott auf „rechte Weise“ zu
lobpreisen - diese Bedeutung steckt im altgriechischen Wort
„orthodox“, das als „rechtgläubig“ übersetzt wird, in dem eben aber
auch immer das „rechte Lobpreisen“ Gottes mitschwingt. „Das Wort
,rechtgläubig‘ ist ein Etikett, das uns angehängt wurde. Im Grunde
sind wir alle katholisch, da wir ein allgemeingültiges Christentum
vertreten und evangelisch, wenn wir aus dem Evangelium heraus
leben,“ sagt Miron. Die Konfessionsbezeichnungen seien weder eine
Abwertung, noch eine Abgrenzung, sondern eine geschichtliche
Entwicklung, ist der Theologe überzeugt. Dies ist eine
geschichtliche Entwicklung, die auch die orthodoxe Kirche im Blick
hat, die aber nicht, wie Constantin Miron betont, das im
sonntäglichen Gottesdienst gesprochene, apostolische
Glaubensbekenntnis außer Kraft setzt. „Das, was Petrus und Paulus
vor 2.000 Jahren geglaubt haben, glauben auch wir. Unsere
Gottesdienste sind voller Lobpreis. Sie können mit dem
Morgengottesdienst, der in die Abendmahlfeier übergeht, durchaus
auch drei Stunden dauern. Man kommt, wann man kann und bleibt dann
hoffentlich bis zum Schluss“, erklärt er weiter. Alles sei auf
seine Weise „Heilige Schrift“ in diesen Gottesdiensten, so der
Pfarrer und erläutert, dass es natürlich eine Predigt gibt, diese
aber einen anderen Stellenwert als in evangelischen Gottesdiensten
habe. Da der Gottesdienst in seiner griechisch-orthodoxen Gemeinde
ein Stück Heimat sei, werde im Wesentlichen griechisch gesprochen,
berichtet der Erzpriester. Doch die Entwicklung hin zu
Gottesdiensten auf Deutsch sei im Gange. Die Sakramente ähneln
denen der römisch-katholischen Kirche. Die Taufe gehört dazu, die
Krankensalbung, die Trauung und die Beichte. Bei der Trauung stehe
nicht so sehr das Ja-Wort im Mittelpunkt als vielmehr der Segen,
den das Paar empfange. Jedes Paar sollte allerdings als
Voraussetzung das Sakrament der Taufe, egal in welcher Kirche,
empfangen haben. „Kann einer der Partner nichts mit dem Glauben
anfangen und ist nicht getauft, ist das theologisch schwierig. Hier
suchen wir gerade nach einem Weg, damit umzugehen.“ Für ihn ist die
orthodoxe Kirche ein „Wir“, das neben den Gläubigen aus einem
dreigliedrigen Amt besteht, denn getragen werde die orthodoxe
Kirche von Bischöfen, Priestern und Diakonen. In der Regel kommen
die Bischöfe aus dem Mönchsstand, und sind unverheiratet. Ein
Priester darf zwar nicht heiraten, doch ein verheirateter Mann kann
zum Priester oder Diakon geweiht werden. „Diese Regelung bewährt
sich seit Jahrhunderten. Diskutiert wird gerade, ob das Zölibat der
Bischöfe sinnvoll ist und, ob eine Ordination von Frauen möglich
werden kann. Diakoninnen in Alexandrien gibt es schon, doch die
Ordination wird vermutlich noch auf sich warten lassen.“ Bei dieser
Thematik habe die orthodoxe Kirche weder Denk- noch Sprechverbote.
Ein ähnliches Amt, wie das des Papstes, gebe es in der orthodoxen
Kirche nicht, führt der Erzpriester aus. Jedoch sei der Patriarch
von Konstantinopel derjenige, der als „Gleicher unter Gleichen“ den
Bischöfen des gesamten orthodoxen Christentums vorste

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