033 – Jasmin Jennefer Juta: gemeinsam gehen

033 – Jasmin Jennefer Juta: gemeinsam gehen

Jasmin ist weit gereist und dennoch stark verwurzelt. Sie fühlt sich an Orten zuhause, wo es warm ist, das soziale Miteinander stimmt und sie keine Schuhe tragen muss um gemeinsam voran zu kommen.
58 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Jasmin ist in einem kleinen Dorf in der Nähe von Völkermarkt
„klischeehaft typisch“ als behütetes Landkind aufgewachsen. Sowohl
ihre Mutter als auch ihre Großmutter haben in ihrem Leben den
Grundstein für mutige Entscheidungen gelegt. Der starke Rückhalt in
der Familie ist auch heute noch da. Für sie gilt das Motto:
„Wurzeln können Flügel verleihen“ Als Kind hat sie gerne mit Buben
gespielt, denn diese waren ihrer Einschätzung nach „freier“. Der
damalige Berufswunsch Ärztin zu werden, entwickelte sich dennoch
aus ihrer Mädchen Clique. Sie war unter den ersten Jahrgängen mit
Aufnahmetests für dieses Studium. Da sie sich sicher war, dass sie
ein Scheitern nicht verkraftet hätte, war sie immer auf der Suche
nach eine Plan B. Der kurzfristige Plan B war im ersten Schritt als
Au Pair ein Jahr ins Ausland zu gehen. So kam Jasmin in die
Toskana, wo sie das Land und das Leben bis heute sehr zu schätzen
weiß. Die Wärme und das soziale Miteinander sind für sie
wesentliche Dinge damit sie sich wohlfühlt. Die Gastfamilie war
schließlich wegweisend für ihre weiteren beruflichen
Entscheidungen, denn die Gastmutter war Ärztin und hatte einen sehr
stressigen Alltag. Das war in ihrer Beobachtung sehr abschreckend.
Der Gastvater hingegen war selbständiger Architekt und hat im Haus
gearbeitet. Die vielen Bücher, die Mischung aus kreativem Arbeiten,
technischem Wissen und praktischem Tun haben Jasmin fasziniert. Als
sie dann bei einem Heimataufenthalt den Tag der offenen Tür für das
Studium Architektur an der FH Kärnten besucht hat, hat sich ihr
Berufswunsch rasch gewandelt. Aus einem Plan B wurde rasch der Plan
A. Jasmin hat dann Architektur studiert und schon während des
Studiums am Studiengang gearbeitet. Besonders ihr Interesse für das
Themenfeld „Architekturvermittlung“ hat sich zu dieser Zeit
entwickelt. Umso logischer war dann auch die Beschäftigung damit in
ihrer Diplomarbeit. Der Studiengang engagiert sich bereits seit
Jahren in einem Schulbauprojekt in Südafrika. Jasmin hatte die
Möglichkeit sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin vor Ort
einzubringen. Sie beschreibt ihre Ankunft so, dass sie das Gefühl
hatte „hier war ich schon einmal“. Und auch das Kennenlernen mit
ihrem heutigen Mann Melem war ähnlich. Selbst die Studierenden
haben beobachtet, dass sie sich im Wesen sehr ähnlich sind, fast so
als wären sie Geschwister. Nach ihrer Rückkehr in Österreich begann
für Jasmin ein Jahr der Umorientierung und bei gegenseitigen
Besuchen in den beiden Heimatländern wurde der Umzug nach Südafrika
beschlossen und sogleich organsiert. Jasmin nutzte die Chance im
Rahmen einer Bildungskarenz Grafik- und Webdesign zu studieren und
somit auch beruflich eine Fokussierung in Richtung ihrer
Leidenschaft zu absolvieren. Die Vermittlung von Themen ist ihr auf
vielen Ebenen ein wichtiges Anliegen. Nachdem sie ihr Hab und Gut
verkauft und alle bürokratischen Hürden gemeistert hatte, zog sie
im März 2019 nach Südafrika. Von da an ging es in großen Schritten
weiter, wie sie lächelnd erzählt: „Wenn du eh zusammenbleiben
willst, warum nicht gleich heiraten?“, und so haben sie in kleinem
Kreis und nach typischen Ritualen geheiratet. Nach einem Monat
passierte, dass eigentlich bis dahin Unmögliche: Jasmin war
schwanger. Unmöglich deshalb, weil ihr das viele Ärztinnen aufgrund
ihrer komplexen Krankheitsgeschichte schon sehr früh versagt
hatten. Umso größer war die Freude und die Überlegungen einer ganz
neuen Zukunft entwickelten sich. Im siebten Monat der
Schwangerschaft kam die Rückkehr nach Österreich. Während Corona
mit der Geburt einer weiteren Tochter und nach der Zwischenstation
bei Jasmins Eltern führte ihr Weg weiter nach Klagenfurt. Heute
leben die vier in einer Altbauwohnung, die auf zwei Ebenen (Kinder
und Erwachsene) funktioniert und genutzt wird. Beruflich steht der
nächste große Schritt in die Selbständigkeit bevor. Wir wünschen
euch alles Gute und weitere große gemeinsame Schritte!

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