041 – Marlene Lindtner: Mit dem Körper lernen

041 – Marlene Lindtner: Mit dem Körper lernen

Marlene ist leidenschaftliche Pädagogin. Sie forscht nach neuen Lernformen und bringt dabei den eigenen Körper zu Einsatz. Ihre Erfahrungen gibt sie an Studierende, in einer Lehrbuchserie an Interessierte und im Alltag an ihren kleinen Sohn weiter.

Beschreibung

vor 3 Monaten
Marlene kommt vom Land und lebt nach einigen Stationen in Städten
heute wieder auf dem Land. Sie ist wohlbehütet mit ihren beiden
Geschwistern in Salzburg in einem kleinen Ort aufgewachsen. Ihren
Eltern war Bildung immer wichtig und sie haben ihren Kindern alle
Wege ermöglicht. Wichtig war ihnen stets, dass sie an den Dingen
dranbleiben und diese auch fertig machen. Marlene hat leicht
gelernt und ist gerne zur Schule gegangen. Vorrangig waren ihr die
sozialen Kontakte wichtiger als die Lerninhalte, wie wahrscheinlich
bei vielen von uns auch. Ihre Mutter war schon damals
leidenschaftliche Pädagogin und wirkte als Vorbild, ebenso wie ihre
ältere Schwester, die ebenfalls in diesem Bereich tätig ist.
Marlene begann ebenso an der pädagogischen Hochschule zu studieren
und hat schon sehr früh Praxiserfahrungen gesammelt. Durch diese
Erfahrungen und Weiterbildungen, die sie bereits während des
Studiums absolviert hat, hat sie viele der Methoden und Lerninhalte
im Studium hinterfragt und wollte die Zusammenhänge genauer
verstehen. Ihre Bachelorarbeit hat sie deshalb genutzt, um dem
Thema des körperbasierten Lernens genauer nachzugehen. Sie hatte
eine Einzelfallstudie durchgeführt und es ließen sich beachtliche
Erfolge nachweisen. Das motivierte Marlene weiter zu forschen. Beim
körperbasierten Lernen geht es darum, dass Inhalte, die durch
Bewegung gelernt werden, besonders nachhaltig gespeichert werden.
Buchstaben und Zahlen sind bereits ein hoher Abstraktionsgrad, der
nicht von allen Kindern einfach begriffen werden kann, obwohl das
Gehirn sehr viel selbst kompensieren kann. Marlene hat viele
Erfahrungen in Kindergärten, Schulen oder im Hort gemacht und
irgendwann entschieden, dass sie sich in die Materie noch mehr
vertiefen möchte. Sie ging nach Wien, um Bildungswissenschaften zu
studieren. Zu dieser Zeit ist sie auch bei KUL – Körperbasiertes
Unterrichten und Lernen – eingestiegen, welches ihre Mutter und
Schwester gestartet hatten. So hat sie u.a. Workshops gegeben für
Pädagoginnen, hatte aber auch hier bald das Gefühl noch mehr zu
wollen. Heute gibt sie ihr Wissen an Studierende weiter, denn
Marlene hat schließlich auch noch promoviert und ist heute
Professorin für Deutschdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in
Klagenfurt. Ihr Wissen und ihre Erfahrung haben die drei gemeinsam
in einer Lehrbuchserie festgehalten, die laufend erweitert wird.
Marlene lebt heute mit ihrer Frau und ihrem Sohn am Faakersee. Sie
lieben es draußen und in der Natur zu sein. Durch ihre
Stadt-Wohnung in Wien können sie die Vorteile beider Welten
genießen. Sie haben beide für sich das gefunden, was sie sich immer
gewünscht haben. Dazu gehören neben ihren erfüllenden Jobs, die sie
beide sehr schätzen, auch gemeinsame Werte, Familie und ein Kind.
Bei der Karenzzeit für ihren Sohn Theo kann Marlene erstmals einen
Vorteil eines gleichgeschlechtlichen weiblichen Elternpaares
ausmachen, da bei zwei Frauen eine geteilte Karenz nicht
hinterfragt wird. Sie lieben beide ihren Sohn über alles, schätzen
aber auch ihre Jobs. In diesem Zusammenhang geht Marlene auch auf
jene Sichtweisen ein, die uns aufgrund unserer Sozialisation
mitgegeben wurden. Dies führt sie auch zum Thema Altersarmut von
Frauen und sie ist überzeugt, dass Frauen mehr über ihre Finanzen
nachdenken sollten. Abschließend verrät sie uns noch, dass sie
dankbar ist für alles, was sie hat, frei nach einem Zitat von Erich
Fromm, welches bei ihr im Büro hängt: „Glück ist kein Geschenk der
Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.“

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