Der Hansi-Christ - E46 - Saison 19/20

Der Hansi-Christ - E46 - Saison 19/20

Drei Männer in einem Hotel in Berlin. Abgekämpft, zittrig, übermüdet.
1 Stunde 8 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Drei Männer in einem Hotel in Berlin. Abgekämpft, zittrig,
übermüdet. Sie können nicht mehr, aber sie müssen schon wieder.
Draußen noch der Jubel der Bayern, drinnen nur eine Flasche
Champagner in einem traurigen Kühlschrank. Es ist kurz nach halb
Elf, der Fußball kann gnadenlos sein. An seinen Rändern hausen
Gestalten. Tun wichtig, wissen es besser. Im Zimmer flackert das
Licht, in den Händen schwitzen die Mikros. Aufnahmesituation. Was
wird bleiben von diesem Abend, der Woche zuvor? Die Männer schauen
zur Decke, als hätte dort jemand die Antwort in Stuck hinterlassen.
Ratlosigkeit. Wissen nicht, ob die Luft jetzt dünner wird oder doch
schon zum Schneiden ist. Raffen sich auf. Also die Bayern, zum
wievielten Mal? Was soll man noch sagen? Heute ist die Spannung
gestorben, oder vielleicht gestern. Sie wissen es nicht. Heute ist
die Spannung gestorben, das ist jetzt acht Jahre her. Unten im Hof
toben die Arglosen. Hier oben werden die Namen verhandelt, die
üblichen Verdächtigen, das Kabinett der Kaputten. Immer dieselben.
Tönnies und Hoeneß, Hecking und Slomka. Immer das Gleiche. Drei
Männer, gefangen in den Wiederholungen dieses Geschäfts, bilden
einen Kreis, begegnen sich gleich selbst auf dem Flur, gehen ins
Bad und stellen ihren Spiegelbildern die Frage des Tages. Wie
fühlen Sie sich? Wer, verdammt, soll so etwas wissen. Morgen ist
auch wieder Helmer, Montag ist auch wieder Kampf. Das Ende kommt
plötzlich, im Gewand der Pointe. Dann Vorhang. Applaus!
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