FC Bleiern - zwischen Flanell und Fanatismus - E10 - Saison 23/24

FC Bleiern - zwischen Flanell und Fanatismus - E10 - Saison 23/24

1 Stunde 16 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Monaten
Leute, wir haben in den vergangenen Monaten gerne und oft von den
bleiernen Zeiten gesprochen. Bleiern, weil sich die
Nationalmannschaft, erst unter dem späten Jogi Löw, dann unter dem
viel zu frühen Hansi Flick, durch die Länderspiele schleppte, ohne
Hoffnung, Lust oder Esprit. Bleiern, weil da vor allem Graugänse
waren, aber keine Paradiesvögel mehr. Bleiern, weil diese
Mannschaft ohne Chance war, gegen Japan oder Belgien. Bleiern, weil
Oliver Bierhoff und Marcus Sorg. Aber das ist alles nur Fußball.
Ein Spiel. Und ein Zeitvertreib. Seit vergangener Woche aber, seit
dem Beginn des Terrors in Israel, seitdem nun wieder Krieg ist, im
Nahen Osten, liegt diese Zeit tatsächlich bleiern auf unseren
Schultern. Sie beschäftigt, erdrückt, zieht runter. Mit Bildern und
Schlagzeilen, die Tonnen wiegen. Und auch der Fußball, noch immer
Spiel, aber gerade nicht mehr nur Zeitvertreib, kann sich nicht
freimachen davon. Die Konfliktlinien, von Hass und Trauer
kalibriert, sie verlaufen auch hier mitten hindurch. Weil er Teil
ist, nicht unpolitisch sein kann, wenn sich seine Protagonisten
durchaus politisch positionieren. Er muss damit umgehen. Und wir
müssen es auch. Weshalb es diesmal auch um Fußball ging, aber eben
nicht nur. In einer Folge, irgendwo zwischen Hartford und Hamas,
USA und Palästina, Flanell und Fanatismus, in der auch die tiefen
Töne klingen mussten. Der nötige Power-Ernst, nach diesem
Gewaltschuss Gegenwart. Gut nur, dass wir am Ende noch mal posh
werden und David Beckham huldigen durften, der Spiceboy als
dringend notwendige Ablenkungsdusche, ein bisschen Glitter im sonst
grauen Haar, ein bisschen Konfetti auf gesenkten Häuptern, so
entlassen wir euch doch noch lachend in diese Woche. On a high
note, wie der Amerikaner sagen würde. Und wünschen euch,
tatsächlich trotz allem, viel Spaß!
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