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Das ZMSBw stellt Bücher zur (Militär-)Geschichte vor
Beschreibung
vor 2 Jahren
"Ulrich de Maizière. General der Bonner Republik 1912 bis
2006" - so lautet der Titel des Buches von John Zimmermann, das
wir in "Angelesen", dem Buchjournal des Zentrums für
Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr,
vorstellen. Es ist 2012 im "De Gruyter Oldenbourg Verlag"
erschienen.
Die Biographie bietet einen tiefen Einblick in die militärische
Karriere des Generals Ulrich de Maiziére. Dieser trat 1930 in die
Reichswehr ein. Im Zweiten Weltkrieg hatte er sowohl frontnahe
Führungsverwendungen als auch Dienstposten im Oberkommando des
Heeres inne. In der Bundeswehr setzte er sich früh für die
Verwirklichung des Konzepts der Inneren Führung ein. Seine
Amtszeit als Generalinspekteur ist eng verbunden mit dem
Blankeneser Erlass sowie den öffentlich ausgetragenen
Kontroversen um die "Leutnante 70", die "Hauptleute von Unna" und
die "Schnez-Studie". In den zahlreichen Auseinandersetzungen über
Fragen von Selbstverständnis und Tradition wirkte General de
Maiziére ausgleichend, ohne von seiner Absicht abzuweichen, die
Innere Führung fest in der Bundeswehr zu verankern. Sein stark
ausgeprägtes soldatisches Pflichtgefühl ließ ihn nicht am
Widerstand gegen Hitler teilnehmen. Gleichwohl hatte er aus
dieser Erfahrung gelernt und sich bis zu seinem Tod 2006 für die
Bundeswehr als Armee in der Demokratie engagiert.
Blankeneser Erlass, Bezeichnung für den Erlass
des Bundesministeriums der Verteidigung vom 21.03.1970, der die
Zuständigkeiten des Generalinspekteurs der Bundeswehr sowie der
Inspekteure in der jeweiligen Teilstreitkraft
festlegt.
Als „Leutnante 70“ ging eine Gruppe von acht
Offizieren der Heeresoffizierschule II in die Geschichte der
Bundeswehr ein, die am 10. März 1970 in Hamburg neun Thesen
veröffentlichte, in denen sie einen von traditionalistischen
Fesseln befreiten Offizierstyp forderten.
Als „Hauptleute von Unna“, auch „Hauptleute 71“,
wurden 30 Hauptleute und Kompaniechefs aus dem Bereich der 7.
Panzergrenadierdivision der Bundeswehr bezeichnet, die sich im
März 1971 kritisch zur Inneren Führung geäußert hatten.
Im Dezember 1969 wurde eine geheime,vom damaligen General Albert
Schnez in Auftrag gegebene, Studie mit dem Titel „Gedanken zur
Verbesserung der inneren Ordnung des Heeres“ bekannt. Sie wurde
hiernach als „Schnez-Studie“ bekannt.
Fazit
Das Buch „Ulrich de Maizière. General der Bonner Republik 1912
bis 2006“ von Dr. John Zimmermann (Leiter des Forschungsbereichs
Deutsche Militärgeschichte bis 1945 am ZMSBw), ist 2012 im De
Gruyter Oldenbourg Verlag erschienen und ist ein beeindruckendes
Werk, das nicht nur für militärhistorisch Interessierte von
Bedeutung ist, sondern auch für diejenigen, die sich für die
deutsche Geschichte und politische Entwicklung der Bundesrepublik
interessieren.
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