Generalleutnant Hans Röttiger
"Von der Freiheit der Gewissensentscheidung: Inspekteur des Heeres,
Generalleutnant Hans Röttiger"
13 Minuten
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Das ZMSBw stellt Bücher zur (Militär-)Geschichte vor
Beschreibung
vor 2 Jahren
"Von der Freiheit der Gewissensentscheidung: Inspekteur
des Heeres, Generalleutnant Hans Röttiger" - so lautet der Titel
eines Beitrages aus dem Buch "Militärische Aufbaugenerationen der
Bundeswehr 1955 bis 1970", den wir in "Angelesen", dem
Buchjournal des ZMSBw vorstellen. Herausgeber des 2011
erschienenen Sammelbandes sind die Militärhistoriker Helmut R.
Hammerich und Rudolf J. Schlaffer.
Generalleutnant Hans Röttiger bewährte sich als Frontoffizier im
Ersten Weltkrieg und wurde in die Reichswehr übernommen. Danach
rückte er in die Eliteränge der Wehrmacht auf. Seine besondere
Expertise war die Organisation und der Einsatz der Panzertruppen.
Als die Aufstellung einer westdeutschen Armee näher rückte, war
Hans Röttiger bereit, seine bisherige Tätigkeit als
Geschäftsführer in der Privatwirtschaft aufzugeben. Für seine
Auswahl in die Bundeswehr sprach seine große Fachkompetenz in
allen die Panzertruppe betreffenden Fragen. Wichtig waren auch
seine moralischen Grundüberzeugungen, die er vor allem in der
Endphase des Krieges in Italien gezeigt hatte. In der Bundeswehr
wurde er schließlich der erste Inspekteur des Heeres, obwohl er
in der Wehrmacht keine einzige Verwendung als Kommandeur oder
Truppenführer durchlaufen hatte. In der Aufstellungsphase des
Heeres setzte Röttiger die Brigade als Kernelement des Heeres
durch und verwirklichte damit europaweit einen Standard in der
beweglichen Gefechtsführung mit Panzern und Panzergrenadieren.
Bereits 1959 empfahl die NATO seinen Mitgliedstaaten die
Übernahme des deutschen Modells der Brigadegliederung, die bis in
die Gegenwart hinein zum Muster der meisten NATO-Verbände
geworden ist. Die Einnahme des Heeres in die Gliederung mit 12
Divisionen konnte Hans Röttiger jedoch nicht mehr miterleben. Er
verstarb am 15. April 1960 im Amt.
Fazit
Der hier thematisierte Beitrag „Von der Freiheit der
Gewissensentscheidung: Inspekteur des Heeres, Generalleutnant
Hans Röttiger“ stammt von der Historikerin Prof. Kerstin von
Lingen und ist 2011 als Sammelband im "Oldenbourg
Wissenschaftsverlag" erschienen. Sie lehrte 2010 an der
Universität Heidelberg. Seit dem 1. März 2019 ist Kerstin von
Lingen Inhaberin der Professur für Zeitgeschichte (Vergleichende
Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) an der Universität Wien.
Die biographische Skizze porträtiert Generalleutnant Hans
Röttiger als einen typischen Vertreter der Gründungsgeneration
der Bundeswehr und gibt vielfältige Einblicke in sein Leben.
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