Die Rudel-Affäre 1976

Die Rudel-Affäre 1976

Genese, Wirkung und Folgen eines politischen Skandals
17 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

In dieser Folge von Angelesen, dem Buchjournal des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr stellen wir das Buch von Daniel Schilling, "Die
Rudel-Affäre 1976. Genese, Wirkung und Folgen eines politischen
Skandals" vor. Das Werk erschien im Jahr 2020 im
Miles#de-Verlag.


Die Frage nach dem richtigen Traditionsverständnis für die
Bundeswehr wurde nicht selten im Nachgang von Skandalen
beantwortet. Dazu gehört beispielsweise die sogenannte
„Rudel-Affäre“. Im Herbst 1976 wurde Oberst a.D. Hans-Ulrich
Rudel zu einem Traditionstreffen auf einen Fliegerhorst der
Luftwaffe eingeladen. Dieser hatte in der jungen Bundesrepublik
Deutschland mehrfach seine rechtsextremistische Gesinnung
geäußert. Wie es zu der Einladung kam, wie Generale der
Bundeswehr diese rechtfertigten, welche Konflikte dadurch mit der
politischen Leitung des BMVg entstanden und wie dieser Skandal
parteipolitisch genutzt wurde, schildert der Autor Daniel
Schilling in seinem Buch.
Fazit

Regierungsinspektor Daniel Schilling M.A. ist Wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Referat Museums- und Sammlungswesen der Bundeswehr
am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr.
Er beschreibt in seinem Buch eine der Zäsuren der
Bundeswehrgeschichte auf dem Weg hin zu einem in der Demokratie
verankerten Traditionsverständnis. War es bis zur „Rudel-Affäre“
des Jahres 1976 noch möglich, ungeniert Altnazis in die Kasernen
der Bundeswehr einzuladen, so hat sich das danach völlig
geändert. Die Beschwörung unpolitischer soldatischer Tugenden hat
mit dieser Affäre ihren ersten spürbaren Endpunkt erreicht. Sie
führte dazu, dass künftig die Bande zu sich unpolitisch gebenden
Wehrmachtveteranen schärfer beobachtet und damit schrittweise
abgeschafft wurden. 

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