Vertrauen in Gott trotz aller Katastrophen

Vertrauen in Gott trotz aller Katastrophen

Vertrauen in Gott trotz aller Katastrophen
3 Minuten

Beschreibung

vor 23 Stunden
Im Wohnzimmer meiner Tante hing ein großes Bild mit dickem,
goldenem Rahmen. Und auf dem Bild war die Gottesmutter Maria zu
sehen, die den kleinen Jesus auf dem Schoß hatte und der von der
Arbeit nach Hause kommenden Nährvater Josef mit der Axt über der
Schulter, der dem Kind einen Teller mit wunderbaren Früchten
hinhält: Weintrauben, Pfirsiche, Äpfel. Es war ein typisches Bild
der Heiligen Familie von Nazareth.Dieses Fest wurde von der Kirche
schon im 17. Jahrhundert eingeführt und im 19. Jahrhundert nochmals
stärker betont, weil man gespürt hat, dass die Menschen ein Vorbild
brauchten, wie man christliches Familienleben in den damaligen
Problemen leben könnte. Und wie ist das heute bei unseren
vielfältigen Familienkonstellationen? Eigentlich brauchen wir nur
in die Bibel zu schauen und das schmückende, später dazu gedachte
Beiwerk weglassen. Da ist eine junge Frau, die nicht
verheiratet, aber schwanger ist. Da ist der Verlobte, der nicht der
Vater des Kindes ist, seine Partnerin aber nicht wegschickt und sie
somit vor dem sicheren Tod rettet. Da ist der Kaiser, der mehr
Steuern eintreiben will und somit alle Leute im Reich quer durchs
Land schickt, damit seine Steuerlisten perfekt sind. Da sind die
überfüllten Herbergen und die geldgierigen Vermieter, die das
Pärchen in den Stall abschieben.Dann wird das Kind nach der
Tradition in den Tempel gebracht und der armen Mutter verheißen,
dass ihr ein Schwert durch die Seele dringen wird. Da ist ein
König, der vom neugeborenen König hört und in Panik alle
Neugeborenen in der Umgebung töten lässt. Da ist der Josef, der
durch dubiose Träume rechtzeitig gewarnt wird und auf die Flucht
muss. Da ist die Familie als Flüchtlinge im fremden Land und muss
sich so durchschlagen. Da stirbt der alte König endlich und sie
können nach Hause, müssen aber völlig neu anfangen. Da nehmen sie
den Sohn mit auf Wallfahrt und müssen ihn drei Tage lang suchen,
weil er einen eigenen Kopf hat und neue Wege geht und völlig
unverständliche Dinge erzählt. Und immer so weiter.Ich denke, wenn
Familien spüren können: diese Familie von Nazareth hat so viel
Trabbel und Chaos und Katastrophen im Leben gehabt und sie haben es
trotzdem geschafft auf Gott zu vertrauen und ihr Leben auf ihn zu
setzen, dann kann es tatsächlich Vorbild für uns und unser heutiges
Leben in all seinem Chaos und Durcheinander sein. Denn nicht die
scheinbar heile Welt auf dem Gemälde mit dem goldenen Rahmen und
den köstlichen Früchten stellt die heilige Familie dar, sondern ihr
Vertrauen in Gott trotz aller Katastrophen.

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