#1 Palästinensisch-Sein in Deutschland und der Schweiz – mit Sarah El Bulbeisi
57 Minuten
Beschreibung
vor 5 Monaten
Nachdem wir uns in der Introfolge vorgestellt haben, starten wir
jetzt mit unserer ersten Gästin: Mit Dr. Sarah El Bulbeisi,
Forscherin und Akademische Rätin an der
Ludwig-Maximilians-Universität München, sprechen wir über das
Palästinensisch-Sein in Deutschland.
Wer oder was Palästinenser:innen in Deutschland sind, wird medial
oft im Kontext von diffamierenden Berichten über
Solidaritätsproteste diskutiert. Dann gibt es noch das Bild der
Palästinenser:innen als Opfer von Krieg und Hunger. Zwischen der
Entmenschlichung und der Reduktion auf verletzte, hilflose
Körper, fragt selten jemand: Was bedeutet die palästinensische
Identität eigentlich für Palästinenser:innen selbst? Über diese
Frage sprechen wir mit Sarah El Bulbeisi.
Sarah hat im Laufe ihrer Doktorarbeit zum Palästinensich-Sein in
Deutschland und der Schweiz geforscht. Über Jahre hinweg führte
sie Interviews mit Palästineser:innen verschiedener Generationen,
die in Deutschland und der Schweiz leben. Die Ergebnisse hat sie
in ihrem Buch „Tabu, Trauma und Identität” veröffentlicht.
Was ist die Geschichte der palästinensischen Community
hierzulande und was für Erfahrungen und Lebensgeschichten prägen
sie? Wieso werden Äußerungen der palästinensischen Identität in
Deutschland so massiv unterdrückt bzw., in Sarah El Bulbeisi’s
Worten, „tabuisiert”? Wie hängt der Holocaust, die deutsche
Täterrolle und die Frage der Schuld damit zusammen? In diesem
Gespräch teilt Sarah ihre Forschungsergebnisse, Erfahrungen und
Einsichten mit uns. Gemeinsam gehen wir den Fragen auf den Grund.
Sarah spricht mit uns außerdem über ihre persönliche Laufbahn und
was der Anstoß für sie war, sich mit diesen Fragen
auseinanderzusetzen. Vor allem beleuchtet diese Episode die
Komplexität und Vielfältigkeit der palästinensischen Identität
und wie verschiedene Generationen von Palästineser:innen in
Deutschland mit ihrer Ausgrenzung und der „Tabuisierung” ihrer
Identität umgegangen sind.
Das Interview wurde am 10. April 2025 aufgenommen.
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Hinter dem Podcast steht der Verein dis:orient, ein unabhängiges
Kollektiv von Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und
Aktivist:innen, die sich auf vielfältige Weise mit den Ländern
Westasiens und Nordafrikas auseinandersetzen. Inspiriert von
postkolonialen und feministischen Ansätzen setzen wir uns dafür
ein, marginalisierten Perspektiven eine Plattform zu bieten. Das
geschieht durch unser Online-Magazin, in dem wir Artikel,
Analysen und Interviews veröffentlichen, sowie durch
Veranstaltungen – immer darauf bedacht, einen Raum für diverse
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