Kriminalität und Zuwanderung 2024 | Von Janine Beicht

Kriminalität und Zuwanderung 2024 | Von Janine Beicht

15 Minuten

Beschreibung

vor 5 Tagen

Das BKA-Lagebild 2024: Ein Überblick über Kriminalität
und Zuwanderung


Ein Kommentar von Janine Beicht.


Das Bundeskriminalamt hat im Dezember 2025 das Lagebild zu
Kriminalität (1) im Kontext von Zuwanderung für das Jahr 2024
vorgelegt. Diese Analyse basiert auf Daten der Polizeilichen
Kriminalstatistik und erfasst Straftaten ohne politischen
Hintergrund sowie ohne ausländerrechtliche Verstöße. Sie umfasst
insgesamt 1,97 Millionen Tatverdächtige, von denen 697.000 keine
deutsche Staatsangehörigkeit besaßen und 172.200 als Zuwanderer
galten, was 8,8 Prozent aller Tatverdächtigen ausmacht (2). 


Begriffe und Kategorien im Fokus


Um die Daten zu verstehen, definiert das Bundeskriminalamt in
seinem Glossar (3) spezifische Begriffe. Zuwanderer umfassen
Personen mit Aufenthaltsanlässen wie Asylbewerber, Schutz- und
Asylberechtigte inklusive Kontingentflüchtlinge, Geduldete sowie
solche mit unerlaubtem Aufenthalt. 


Ein paar Beispiele: Asylbewerber sind Personen im laufenden
Asylverfahren, die eine Aufenthaltsgestattung besitzen, während
Asylsuchende den formlosen Asylwunsch geäußert haben und einen
Ankunftsnachweis erhalten. Schutz- und Asylberechtigte erhalten
anerkannte Status wie Asylberechtigung nach dem Grundgesetz,
Flüchtlingsschutz nach der Genfer Konvention, subsidiären Schutz
oder Abschiebungsverbot was zu befristeten oder unbefristeten
Aufenthaltserlaubnissen führt. Geduldete haben abgelehnte
Anträge, aber vorübergehende Aussetzung der Abschiebung aufgrund
von Hindernissen wie fehlenden Reisedokumenten. Unerlaubter
Aufenthalt betrifft Personen ohne gültigen Titel, einschließlich
Asylsuchender. 


In Deutschland aufhältige Geflüchtete überstiegen 2024 erstmals
drei Millionen, mit starkem Zuwachs bei Ukrainern auf 1,1
Millionen, gefolgt von Syrern mit 629.000, Afghanen mit 323.000
und Irakern mit 167.000 (7).


Gesamtentwicklung der Straftaten


Von insgesamt 3,1 Millionen registrierten Straftaten (4)
entfielen 331.308 auf Fälle mit mindestens einem tatverdächtigen
Zuwanderer, was elf Prozent ausmacht. Der Rückgang der
tatverdächtigen Zuwanderer um 3,6 Prozent im Vergleich zu 2023
resultiert hauptsächlich aus der Teillegalisierung von Cannabis
im April 2024, die Vergleiche mit Vorjahren erschwert. Dazu steht
im BKA-Bericht:
„Im Jahr 2024 sank die Anzahl tatverdächtiger
Zuwanderinnen/Zuwanderer im Bereich der Allgemeinkriminalität. […]
Dieser Vorjahresvergleich ist jedoch nur beschränkt aussagekräftig,
da sich die Cannabis-Teillegalisierung 2024 auf die PKS auswirkte
und zu einem Rückgang der Tatverdächtigen- und Fallzahlen insgesamt
führte.“ BKA-Bericht (1)

Dennoch stiegen Gewaltdelikte: Rohheitsdelikte um 4,9 Prozent,
Straftaten gegen das Leben um 8,9 Prozent, wobei über zwei
Drittel Körperverletzungen waren (1). In der Organisierten
Kriminalität (OK), wie bei Drogen- oder Schleuserdelikten, stieg
die Beteiligung tatverdächtiger Zuwanderer um 9,4 Prozent. 


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