#267: Logistik und Militär: Die große Chance der Transformation der Bundeswehrlogistik (Generalmajor Jochen Deuer)

#267: Logistik und Militär: Die große Chance der Transformation der Bundeswehrlogistik (Generalmajor Jochen Deuer)

46 Minuten

Beschreibung

vor 1 Tag
Generalmajor Jochen Deuer, der Kommandeur des Logistikkommandos der
Bundeswehr, führt ein Gespräch mit unserem Host Boris Felgendreher
über die große Chance der Transformation der Bundeswehrlogistik.
Unter anderem geht es dabei um folgende Themen: • Bedeutungszuwachs
der Militärlogistik – Logistik wurde schon vor der Zeitenwende
wichtiger, durch größere Materialmengen noch stärker. – Rückblick
auf 2014 (Krim) als eigentlicher Beginn des Umdenkens. – 2022 als
Beschleuniger: mehr Aufmerksamkeit, mehr Mittel, stärkere
öffentliche Debatte. • Aufgaben des Logistikkommandos –
Dreistufiges logistisches System: Deutschland Verlegeweg
Einsatzgebiet. – Verantwortung für Depots, Materialfluss,
Folgeversorgung, Ausbildung (Logistikschule) und Kraftfahrwesen
(Y-Kennzeichen). – Logistikschule: Ausbildung von Logistikern, auch
mit Simulation/VR-Technik. • Rolle der Logistik im modernen Militär
– Logistik begrenzt militärische Operationen – Ressourcen
bestimmen, was möglich ist. – Unterschiede zwischen
Auslandseinsätzen und Landes-/Bündnisverteidigung: v. a. Mengen
steigen massiv. – Beispiel: Eine Division kann pro Tag rund 1.000
Tonnen Munition benötigen. • Kombination militärischer und ziviler
Kräfte – 17.000 Personen im Logistikkommando (inkl. 4.500
Zivilbeschäftigten). – Militär alleine wird Anforderungen nicht
stemmen können. – Industrie bleibt unverzichtbar – in Deutschland,
unterwegs (Coupling Bridge) und im Einsatzland. • Übungen &
Vorbereitung auf den Ernstfall – Grundbetrieb trainiert das „blaue“
logistische Kerngeschäft; Übungen simulieren den Ernstfall. –
Großübung „Wave Blue“ in Litauen mit vollständigem Durchspielen
aller Übergabepunkte. • Aktueller Stand zivile–militärische
Zusammenarbeit – 90 % der Transporte im Grundbetrieb laufen über
zivile Logistikunternehmen. – Enge Zusammenarbeit mit
Inhouse-Gesellschaften (HIL, BW Fuhrparkservice). – Funktionierende
Routinen im Schwerlasttransport und Tagesgeschäft. • Zentrale
Herausforderungen & Ausbau-Bedarf – Wertehaltende Lagerung:
deutlich mehr Material, Notwendigkeit professioneller externer
Lagerkapazitäten. – Transportkapazitäten: Deutschland als
logistische Drehscheibe benötigt massiven Kapazitätsausbau. – Rast-
und Sammelräume als neues Element (z. B. Vertrag mit Rheinmetall).
– Große Infrastrukturbedarfe in Deutschland (z. B. Häfen wie
Bremerhaven). • Digitalisierung & Innovation – SAP-basierte
Steuerung, Umstieg auf S4/HANA geplant. – Softwarelösungen wie
JADET oder DART BW für Planung und Erkundung. – Interesse an
bodengebundenen, autonom fahrenden Logistikdrohnen. – Smart
Warehousing und Automatisierung gewinnen an Bedeutung; Beispiel:
automatisiertes Ersatzteillager mit Hensoldt. • Chancen für die
Wirtschaft / Zugang zur Bundeswehr – Teilnahme an Foren: CPM-Forum,
CPM LogNet, „Zukunftsorientierung Kooperation Logistik“. – Neues
Beschaffungs- und Planungsgesetz erleichtert Zugang, auch für
kleinere Firmen. – Startups besonders interessant in Bereichen wie
Sensorik, Automatisierung, Drohnen. – Wichtig: Leistungsfähigkeit,
Verlässlichkeit, Sicherheitsbewusstsein (Cyber, hybride
Bedrohungen). • Anforderungen an Dienstleister – Robustheit,
Ausfallsicherheit, Bewusstsein für Risiken (Cyberangriffe, hybride
Bedrohungen). – Transparenz und vertrauensvolle Zusammenarbeit –
Leistungsversagen ist im Ernstfall nicht tolerierbar. Hilfreiche
Links: Das Logistikkommando der Bundeswehr:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/unterstuetzungsbereich/logistik/logistikkommando-der-bundeswehr-in-erfurt
BVL: https://www.bvl.de/

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15