EGL092 Resonanz, Beziehung, Dynamik: Sozialenergie als Motor der Gruppentherapie
"Resonanz (als Zurück-Tönen) bezeichnet das In-Beziehung-Treten
zweier Seiten oder Entitäten, die mit je eigener Frequenz
schwingen, oder die, bildlich gesprochen, mit je eigener Stimme
sprechen." - Hartmut Rosa (2019: 21)
1 Stunde 25 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Tag
Bei einem vorweihnachtlichen Spaziergang durch Charlottenburg
spreche ich mit der Psychotherapeutin Anja Ulrich über
„Sozialenergie“ (Günter Ammon), über „Soziale Energie“ (Hartmut
Rosa) und darüber, wie sich diese Form psychischer Energie in der
Gruppentherapie zeigt. Es geht also um Energie, weshalb es uns
passend erscheint, dass wir die Tour vor dem ehemaligen
Bewag-Abspannwerk in der Leibnizstraße, Ecke Niebuhrstraße,
beginnen. Heute unter dem Namen „MetaHaus“ bekannt, versorgte das
Gebäude mit Stahlskelett und roter Klinkerfassade seit den späten
1920er-Jahren Charlottenburg mit Strom. Der Begriff „Soziale
Energie“ zieht, vor allem wegen der Forschung des Soziologen
Hartmut Rosa, immer größere Kreise. Anja Ulrich und ich finden
viele vertraute Ideen in seinen Gedanken, da unser
Ausbildungsinstitut seit den 1970er-Jahren mit dem Konzept der
„Sozialenergie“ der Psychoanalyse eine Weiterentwicklung bescherte.
Der Psychiater, Psychoanalytiker und Mitbegründer unseres
Ausbildungsinstituts, Günter Ammon, hat in seinem Theoriegebäude
die Triebenergie Freuds (Libido) durch die Sozialenergie ersetzt.
In den Shownotes verlinkt: ein längerer Artikel von 1982. Trotz
vieler Gemeinsamkeiten gibt es auch deutliche Unterschiede. Hartmut
Rosa, aufbauend auf seinem Konzept der Resonanz, beschreibt Soziale
Energie als relationales Phänomen, das in Resonanzbeziehungen
entsteht. Energie ist hier keine individuelle Ressource, sondern
eine dynamische, zirkuläre, nicht speicherbare Qualität gelingender
Interaktion, die Menschen im Kontakt belebt und transformiert.
Günter Ammon versteht Sozialenergie als gruppendynamisch erzeugte
psychische Kraft, die die Ich-Struktur aufbaut und
Identitätsentwicklung ermöglicht. Während Rosa einen
phänomenologisch-soziologischen Fokus auf Resonanz legt, betont
Ammon die strukturbildende Funktion sozialer Felder im Rahmen der
Dynamischen Psychiatrie. Die heutige Tour führt uns vorbei an den
Läden der Wilmersdorfer Straße, zur Deutschen Oper, über den
Richard-Wagner-Platz, die UdK, die Paris Bar und schließlich zum
Berliner Institut der Deutschen Akademie für Psychoanalyse in der
Kantstraße. Dann ist der Ofen aus.
spreche ich mit der Psychotherapeutin Anja Ulrich über
„Sozialenergie“ (Günter Ammon), über „Soziale Energie“ (Hartmut
Rosa) und darüber, wie sich diese Form psychischer Energie in der
Gruppentherapie zeigt. Es geht also um Energie, weshalb es uns
passend erscheint, dass wir die Tour vor dem ehemaligen
Bewag-Abspannwerk in der Leibnizstraße, Ecke Niebuhrstraße,
beginnen. Heute unter dem Namen „MetaHaus“ bekannt, versorgte das
Gebäude mit Stahlskelett und roter Klinkerfassade seit den späten
1920er-Jahren Charlottenburg mit Strom. Der Begriff „Soziale
Energie“ zieht, vor allem wegen der Forschung des Soziologen
Hartmut Rosa, immer größere Kreise. Anja Ulrich und ich finden
viele vertraute Ideen in seinen Gedanken, da unser
Ausbildungsinstitut seit den 1970er-Jahren mit dem Konzept der
„Sozialenergie“ der Psychoanalyse eine Weiterentwicklung bescherte.
Der Psychiater, Psychoanalytiker und Mitbegründer unseres
Ausbildungsinstituts, Günter Ammon, hat in seinem Theoriegebäude
die Triebenergie Freuds (Libido) durch die Sozialenergie ersetzt.
In den Shownotes verlinkt: ein längerer Artikel von 1982. Trotz
vieler Gemeinsamkeiten gibt es auch deutliche Unterschiede. Hartmut
Rosa, aufbauend auf seinem Konzept der Resonanz, beschreibt Soziale
Energie als relationales Phänomen, das in Resonanzbeziehungen
entsteht. Energie ist hier keine individuelle Ressource, sondern
eine dynamische, zirkuläre, nicht speicherbare Qualität gelingender
Interaktion, die Menschen im Kontakt belebt und transformiert.
Günter Ammon versteht Sozialenergie als gruppendynamisch erzeugte
psychische Kraft, die die Ich-Struktur aufbaut und
Identitätsentwicklung ermöglicht. Während Rosa einen
phänomenologisch-soziologischen Fokus auf Resonanz legt, betont
Ammon die strukturbildende Funktion sozialer Felder im Rahmen der
Dynamischen Psychiatrie. Die heutige Tour führt uns vorbei an den
Läden der Wilmersdorfer Straße, zur Deutschen Oper, über den
Richard-Wagner-Platz, die UdK, die Paris Bar und schließlich zum
Berliner Institut der Deutschen Akademie für Psychoanalyse in der
Kantstraße. Dann ist der Ofen aus.
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