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Beschreibung
vor 2 Tagen
In unterschiedlichen Kontexten werden wir immer wieder mit der
Frage konfrontiert, was eigentlich Supervision von Coaching
unterscheidet. Ist es die Zielsetzung, das Handlungsfeld, die
Entstehungsgeschichte, das Vorgehen - oder gibt es vielleicht gar
keinen Unterschied? Darüber sprechen wir mit Dr. Astrid Schreyögg,
die zu beiden Formaten geforscht und publiziert hat. Bereits 1994
hat sie die Zeitschrift Organisationsberatung Supervision Coaching
(OSC) gegründet. Sie hat die Unterscheidung geprägt, Supervision
sei Personenentwicklung und Coaching Personalentwicklung. Letzteres
konzentriere sich auf die Performanz und den beruflichen Erfolg von
vor allem Führungskräften, oder helfe lösungsorientiert bei der
Entscheidungsfindung in beruflichen Veränderungsprozessen.
Supervision versteht sie im Gegensatz dazu als "klinisch" und sieht
hier eine Verbindung mit psychotherapeutischen Ansätzen - worüber
wir kontrovers diskutieren. Uns, Tina & Henning, als Hosts des
Podcast, ist die Trennung zwischen Beratung und jedlichen
Therapieformen besonders wichtig, wenngleich wir die Psychologie
als eine wichtige Bezugsdisziplin verstehen. Dieses Anliegen teilt
Astrid Schreyögg nicht. Aus ihrer Sicht sind die von uns
aufgeworfen Fragen und Positionen fachinterne Diskussionen, die
politischer Art und für die Adressat:innen der Beratungsformen
nicht relevant sind. Die DGSv hat sich ebenfalls mit der Definition
von Coaching und Supervision intensiv auseinander gesetzt und dazu
auf dieser Grundlage die Unterscheidung anhand der Zielsetzung als
zentral gesetzt. Unser Berufs- und Fachverband markiert den
professionalisierten supervisorischen Habitus als fundamental für
ethisch fundierte und die Dimensionen Person, Rolle und
Organisation berücksichtigende, arbeitsweltbezogene Beratung.
Sowohl im Diskurs zur Supervision, als auch in der Coaching-Debatte
gibt es weitere Argumente und auch Forschungsperspektiven, die in
dieser Folge kaum zur Sprache kamen. Das ist uns bewusst. Für
entsprechende Ergänzungen und wissenschaftlich fundierte Argumente
in den Kommentaren sind wir dankbar, da sich dadurch letztlich
nicht nur unser Wissenshorizont erweitert. /// Literatur /// Drath,
Karsten: „Coaching und seine Wurzeln“ (2012) // Greif, Siegfried;
Möller, Heidi; Scholl, Wolfgang: "Handbuch Schlüsselkonzepte im
Coaching“ // Elberfeld, Jens: „Anleitung zur Selbstregulation -
Eine Wissensgeschichte der Therapeutisierung im 20. Jahrhundert“
(2020) // Böning, Uwe & Kegel, Claudia: "Stand der
Coaching-Forschung" (2015) - In dem Band wird eine ausgeprägte
Begriffsdiffusität deutlich - Es zeige sich insgesamt eine „sehr
unterschiedliche Anwendungen von Coaching mit verschiedenen
Zielgruppen und Themen“. Die Analyse zeige auf, dass dem
Coaching-Begriff eine Art Container-Charakter zukomme, da nur lose
Verbindungen einzelner Ansätze und Umsetzungen sichtbar werden,
sondern stattdessen eine Vielzahl von relativ unspezifischen
Handlungsabläufen darunter gefasst werden können (S. 135) // Kühl,
Stefan: Coaching und Supervision. Zur personenorientierten Beratung
in Organisationen (2007) // Schreyögg, Astrid: "Supervision. Ein
integratives Modell. Lehrbuch zu Theorie und Praxis" (2004, 4.
Aufl., Orig. 1991) // Schreyögg, Astrid: "Coaching. Einführung für
Praxis und Ausbildung" (2003, 6. Aufl., Orig 1995) // Schreyögg,
Astrid: "Die konzeptionelle Einbettung der Coaching-Praxeologie am
Beispiel eines integrativen Handlungsmodells furs Coaching" In:
Schmidt-Lellek, C., Schreyögg, A. (Hg.): Praxeologie des Coaching
(2009)
Frage konfrontiert, was eigentlich Supervision von Coaching
unterscheidet. Ist es die Zielsetzung, das Handlungsfeld, die
Entstehungsgeschichte, das Vorgehen - oder gibt es vielleicht gar
keinen Unterschied? Darüber sprechen wir mit Dr. Astrid Schreyögg,
die zu beiden Formaten geforscht und publiziert hat. Bereits 1994
hat sie die Zeitschrift Organisationsberatung Supervision Coaching
(OSC) gegründet. Sie hat die Unterscheidung geprägt, Supervision
sei Personenentwicklung und Coaching Personalentwicklung. Letzteres
konzentriere sich auf die Performanz und den beruflichen Erfolg von
vor allem Führungskräften, oder helfe lösungsorientiert bei der
Entscheidungsfindung in beruflichen Veränderungsprozessen.
Supervision versteht sie im Gegensatz dazu als "klinisch" und sieht
hier eine Verbindung mit psychotherapeutischen Ansätzen - worüber
wir kontrovers diskutieren. Uns, Tina & Henning, als Hosts des
Podcast, ist die Trennung zwischen Beratung und jedlichen
Therapieformen besonders wichtig, wenngleich wir die Psychologie
als eine wichtige Bezugsdisziplin verstehen. Dieses Anliegen teilt
Astrid Schreyögg nicht. Aus ihrer Sicht sind die von uns
aufgeworfen Fragen und Positionen fachinterne Diskussionen, die
politischer Art und für die Adressat:innen der Beratungsformen
nicht relevant sind. Die DGSv hat sich ebenfalls mit der Definition
von Coaching und Supervision intensiv auseinander gesetzt und dazu
auf dieser Grundlage die Unterscheidung anhand der Zielsetzung als
zentral gesetzt. Unser Berufs- und Fachverband markiert den
professionalisierten supervisorischen Habitus als fundamental für
ethisch fundierte und die Dimensionen Person, Rolle und
Organisation berücksichtigende, arbeitsweltbezogene Beratung.
Sowohl im Diskurs zur Supervision, als auch in der Coaching-Debatte
gibt es weitere Argumente und auch Forschungsperspektiven, die in
dieser Folge kaum zur Sprache kamen. Das ist uns bewusst. Für
entsprechende Ergänzungen und wissenschaftlich fundierte Argumente
in den Kommentaren sind wir dankbar, da sich dadurch letztlich
nicht nur unser Wissenshorizont erweitert. /// Literatur /// Drath,
Karsten: „Coaching und seine Wurzeln“ (2012) // Greif, Siegfried;
Möller, Heidi; Scholl, Wolfgang: "Handbuch Schlüsselkonzepte im
Coaching“ // Elberfeld, Jens: „Anleitung zur Selbstregulation -
Eine Wissensgeschichte der Therapeutisierung im 20. Jahrhundert“
(2020) // Böning, Uwe & Kegel, Claudia: "Stand der
Coaching-Forschung" (2015) - In dem Band wird eine ausgeprägte
Begriffsdiffusität deutlich - Es zeige sich insgesamt eine „sehr
unterschiedliche Anwendungen von Coaching mit verschiedenen
Zielgruppen und Themen“. Die Analyse zeige auf, dass dem
Coaching-Begriff eine Art Container-Charakter zukomme, da nur lose
Verbindungen einzelner Ansätze und Umsetzungen sichtbar werden,
sondern stattdessen eine Vielzahl von relativ unspezifischen
Handlungsabläufen darunter gefasst werden können (S. 135) // Kühl,
Stefan: Coaching und Supervision. Zur personenorientierten Beratung
in Organisationen (2007) // Schreyögg, Astrid: "Supervision. Ein
integratives Modell. Lehrbuch zu Theorie und Praxis" (2004, 4.
Aufl., Orig. 1991) // Schreyögg, Astrid: "Coaching. Einführung für
Praxis und Ausbildung" (2003, 6. Aufl., Orig 1995) // Schreyögg,
Astrid: "Die konzeptionelle Einbettung der Coaching-Praxeologie am
Beispiel eines integrativen Handlungsmodells furs Coaching" In:
Schmidt-Lellek, C., Schreyögg, A. (Hg.): Praxeologie des Coaching
(2009)
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