Über den seltsamen Akt, etwas zum ersten Mal zu tun

Über den seltsamen Akt, etwas zum ersten Mal zu tun

Es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil sie richtig sind. Und es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil man ohnehin schon zu tief drinsteckt. Diese erste Episode meines Late-Night-Comedy-Podcasts fällt eindeutig in Kategorie zwei. Willkommen bei D
16 Minuten
Podcast
Podcaster
Ein Late Night Comedy Podcast. Gesellschaft, Politik, Klima, Alltag satirisch betrachtet, mit viel schwarzem Humor. Je dunkler die Nacht, umso dunkler der Humor.

Beschreibung

vor 1 Woche

Es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil sie richtig sind.
Und es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil man ohnehin
schon zu tief drinsteckt. Diese erste Episode meines
Late-Night-Comedy-Podcasts fällt eindeutig in Kategorie zwei.
Willkommen bei Die Zu Spät Show – dem Ort, an
dem die Nacht dunkel ist, der Humor aber noch dunkler.
LAte-Night nur anders

Wer Late-Night-Shows liebt, kennt das wichtigste Element: den
Monolog. Niemand schaut diese Sendungen wegen der Interviews.
Wirklich niemand. Nicht einmal die Menschen, die in den
Interviews sitzen. Was man will, ist der satirische Elevator
Pitch über die Talfahrt der Welt.


Genau das versuche ich hier. Nur ohne Fernsehen, ohne Redaktion,
und ohne interessante oder weniger interessante Persönlichkeiten.
Das 1. mal

Diese erste Folge kreist um das, was alle ersten Male verbindet:
die Mischung aus Hoffnung, Anspannung und der ernüchternden
Erkenntnis, dass es selten gut wird. Beim Sex nicht, beim ersten
Arbeitstag nicht, beim ersten Versuch, einen Sauerteig zu züchten
– und beim Start eines Podcasts schon gar nicht.


Ich möchte erklären, was dich hier erwartet. Und gleichzeitig
vermeiden, dass ich zehn Minuten über mich rede, denn das wäre
langweilig. Für mich, für dich und für alle bis auf meine Mutter
– die mich am besten kennt und trotzdem immer noch alles,
wirklich ALLES über mich wissen möchte.


Was wird dieser Podcast? Ein ruhiger,
schwarzhumoriger Monolog, der sich jedes Mal ein Thema vornimmt.
Keine News, keine Gäste, keine künstlich empörten Debatten. Dafür
Gedanken, die zu spät kommen – besser als zu früh.


Alles ist zu spät an diesem Podcast. Dass ich in meinem Alter
lange nach dem Podcast Hype einen starte, in dem ich über Themen
rede, über die schon alles gesagt wurde.


Oder eben nicht.
Warum noch ein Podcast?

Ein Podcast hat einen Vorteil: Er funktioniert im Dunklen.
Visuell wie intellektuell. Man muss nichts liefern, was der
Algorithmus für würdig hält. YouTube bestraft jeden, der nicht
mindestens im Halbsprint durch seine Themen schreit. Podcasts
hingegen bestrafen alle gleichermaßen – indem sie niemanden
finden. Eine Qualität, die ich überraschend entspannend finde.


Ich kann hier langsamer sprechen, tiefer denken und gelegentlich
in Richtung moralischer Abgründe blinzeln, ohne dass sofort ein
Content-Moderator mit einer digitalen Schere vorbeikommt. Und ja,
Humor darf hier auch schwarz sein. So schwarz, dass man ihn im
Dunkel der Nacht vielleicht gar nicht erkennt.


Veränderung spielt in diesem Zusammenhang eine
große Rolle. Jede erste Folge ist ein Schritt in eine neue
Richtung. Und Veränderung macht Menschen Angst. Besonders alte
weiße Männer – eine Spezies, die panisch wird, sobald etwas nicht
mehr exakt so bleibt wie damals, als man sich noch sicher fühlte
und mit offenem Bademantel die Tür öffnen konnte. Aber keine
Sorge: Ich rede zwar über alte weiße Männer, aber ich bin keiner
von denen. Also… biologisch schon. Geistig hoffe ich nicht.
Nobody is perfect

Natürlich ist diese Folge unperfekt. Aber das ist ein
Naturgesetz. Wenn dein erstes Mal perfekt war – herzlichen
Glückwunsch, hat das deine Partnerin genau so gesehen?


Das erste Mal ist immer ein Aufbruch ins Unbekannte. Veränderung
bedeutet Kontrollverlust. Und der Mensch fürchtet nichts mehr,
als zu merken, dass das Leben weitergeht, auch wenn man stehen
bleibt. Oder liegen bleibt. Oder unter der Dusche sitzt und sich
fragt, ob der Podcast wirklich eine gute Idee war.
Internet wie es früher einmal war

Podcasts sind im Grunde das, wie das Internet früher einmal war.
Keine Plattformen, keine detaillierten Userdaten, keine
Kommentare. Un...

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