Die Zu Spät Show

Die Zu Spät Show

Ein Late Night Comedy Podcast. Gesellschaft, Politik, Klima, Alltag satirisch betrachtet, mit viel schwarzem Humor. Je dunkler die Nacht, umso dunkler der Humor.

Episoden

Warum Christkindlmärkte die Vorhölle sind
04.12.2025
12 Minuten
In der zweiten Folge der „Zu Spät Show“ widmet sich Ian DeBay einem saisonalen Mysterium: Warum tun sich Menschen freiwillig Christkindlmärkte an? Eine Frage, die ähnlich rätselhaft ist wie: Wer kauft diese Schokoladen-Werkzeuge? Und: Warum? DAS GEDRÄNGE – EIN SOZIALES EXPERIMENT IN ZWANGSNÄHE Christkindlmärkte sind voll. Unangenehm voll. Eine spontane Körpermassage von wildfremden Menschen, ohne Happy Ending. Ellbogen, Knie, fremde Atemluft – alles inklusive. Wer sich schon immer gefragt hat, wie sich ein Swingerclub ohne Einverständnis anfühlt: voilà. DAS GESÖFF – ZU TEUER, ZU SÜSS, ZU ALLEM Glühwein und Punsch – Getränke, die in den Magen schlagen. Voll mit den ungesündesten und billigsten Zutaten und trotzdem preislich irgendwo zwischen „unverschämt“ und „ich muss meinen Ältesten verkaufen“. Und das Essen? Sagen wir so: Wenn Liebe durch den Magen geht, dann ist der Christkindlmarkt eine toxische Beziehung. DIE KÄLTE – KLIMAWANDEL ALS EINZIGE HOFFNUNG Es ist draußen. Es ist kalt. Es ist ungemütlich. Warum in ein nettes Lokal gehen, wenn man es für mehr Geld schlechter haben kann. So sehnt man sich den Klimawandel herbei, damit man in Zukunft statt Jagatee Eistee trinken kann. Schmeckt auch besser. GESCHENKE – Der Beweis der eigenen Stillosigkeit Wer am Christkindlmarkt Geschenke kauft, hat drei Dinge: Zu viel Geld. Keinen Geschmack. Niemanden, den er mag. Von überteuerten Duftkerzen bis hin zu handgeschnitztem „Irgendwas“ aus China – alles ist dabei. Besonders beliebt: Dinge, die so lange herumstehen, bis Maden sie aus Mitleid entsorgen. KINDER – Der Endgegner Wer mit Kindern auf den Christkindlmarkt geht, hat sein Leben nicht mehr in den Griff. Sie laufen umher, verschwinden in der Menge und wollen alles haben. Stress, Kosten und Geschrei, was gibt es Besseres, um in weihnachtliche Stimmung zu kommen. TRADITION – ODER: EINMAL IM JAHR REICHT VÖLLIG Viele treffen dort Menschen, die sie den Rest des Jahres erfolgreich meiden. Doch im Dezember schlägt die Torschlusspanik zu: „Wenn wir uns nicht treffen, sind wir keine Freunde mehr!“ Spoiler: Eure Freundschaft ist wie die Karriere der A Capella-Sänger auf dem Christkindlmarkt: Gescheitert. FAZIT Christkindlmärkte sind der Abgrund, aber einer, in den jedes Jahr wieder Millionen freiwillig springen. Ich nicht. Ich bleibe drinnen, nehme Podcasts auf – und überlege höchstens, ob Glühwein schmeckt, wenn niemand zuschaut. Links & Hinweise YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@iandebay Abonniere meinen Newsletter: https://steady.page/iandebay/newsletter/sign_up Musik-Credit: „One Too Many Ghosts“ – PremiumBeat via Envato Elements Podcast-Startseite: https://iandebay.com/die-zu-spaet-show Unterstütze mich Wenn du mich unterstützen willst, kannst du auf Steady ein Abo abschließen. So kann ich weiterhin grenzwertige, unabhängige Satire machen. https://steady.page/de/iandebay/about
Mehr
Über den seltsamen Akt, etwas zum ersten Mal zu tun
27.11.2025
16 Minuten
Es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil sie richtig sind. Und es gibt Entscheidungen, die man trifft, weil man ohnehin schon zu tief drinsteckt. Diese erste Episode meines Late-Night-Comedy-Podcasts fällt eindeutig in Kategorie zwei. Willkommen bei Die Zu Spät Show – dem Ort, an dem die Nacht dunkel ist, der Humor aber noch dunkler. LAte-Night nur anders Wer Late-Night-Shows liebt, kennt das wichtigste Element: den Monolog. Niemand schaut diese Sendungen wegen der Interviews. Wirklich niemand. Nicht einmal die Menschen, die in den Interviews sitzen. Was man will, ist der satirische Elevator Pitch über die Talfahrt der Welt. Genau das versuche ich hier. Nur ohne Fernsehen, ohne Redaktion, und ohne interessante oder weniger interessante Persönlichkeiten. Das 1. mal Diese erste Folge kreist um das, was alle ersten Male verbindet: die Mischung aus Hoffnung, Anspannung und der ernüchternden Erkenntnis, dass es selten gut wird. Beim Sex nicht, beim ersten Arbeitstag nicht, beim ersten Versuch, einen Sauerteig zu züchten – und beim Start eines Podcasts schon gar nicht. Ich möchte erklären, was dich hier erwartet. Und gleichzeitig vermeiden, dass ich zehn Minuten über mich rede, denn das wäre langweilig. Für mich, für dich und für alle bis auf meine Mutter – die mich am besten kennt und trotzdem immer noch alles, wirklich ALLES über mich wissen möchte. Was wird dieser Podcast? Ein ruhiger, schwarzhumoriger Monolog, der sich jedes Mal ein Thema vornimmt. Keine News, keine Gäste, keine künstlich empörten Debatten. Dafür Gedanken, die zu spät kommen – besser als zu früh. Alles ist zu spät an diesem Podcast. Dass ich in meinem Alter lange nach dem Podcast Hype einen starte, in dem ich über Themen rede, über die schon alles gesagt wurde. Oder eben nicht. Warum noch ein Podcast? Ein Podcast hat einen Vorteil: Er funktioniert im Dunklen. Visuell wie intellektuell. Man muss nichts liefern, was der Algorithmus für würdig hält. YouTube bestraft jeden, der nicht mindestens im Halbsprint durch seine Themen schreit. Podcasts hingegen bestrafen alle gleichermaßen – indem sie niemanden finden. Eine Qualität, die ich überraschend entspannend finde. Ich kann hier langsamer sprechen, tiefer denken und gelegentlich in Richtung moralischer Abgründe blinzeln, ohne dass sofort ein Content-Moderator mit einer digitalen Schere vorbeikommt. Und ja, Humor darf hier auch schwarz sein. So schwarz, dass man ihn im Dunkel der Nacht vielleicht gar nicht erkennt. Veränderung spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Jede erste Folge ist ein Schritt in eine neue Richtung. Und Veränderung macht Menschen Angst. Besonders alte weiße Männer – eine Spezies, die panisch wird, sobald etwas nicht mehr exakt so bleibt wie damals, als man sich noch sicher fühlte und mit offenem Bademantel die Tür öffnen konnte. Aber keine Sorge: Ich rede zwar über alte weiße Männer, aber ich bin keiner von denen. Also… biologisch schon. Geistig hoffe ich nicht. Nobody is perfect Natürlich ist diese Folge unperfekt. Aber das ist ein Naturgesetz. Wenn dein erstes Mal perfekt war – herzlichen Glückwunsch, hat das deine Partnerin genau so gesehen? Das erste Mal ist immer ein Aufbruch ins Unbekannte. Veränderung bedeutet Kontrollverlust. Und der Mensch fürchtet nichts mehr, als zu merken, dass das Leben weitergeht, auch wenn man stehen bleibt. Oder liegen bleibt. Oder unter der Dusche sitzt und sich fragt, ob der Podcast wirklich eine gute Idee war. Internet wie es früher einmal war Podcasts sind im Grunde das, wie das Internet früher einmal war. Keine Plattformen, keine detaillierten Userdaten, keine Kommentare. Un...
Mehr

Über diesen Podcast

Ein Late Night Comedy Podcast. Gesellschaft, Politik, Klima, Alltag satirisch betrachtet, mit viel schwarzem Humor. Je dunkler die Nacht, umso dunkler der Humor.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15