350. Diesmal trifft es die Intelligenten: KI macht uns alle arbeitslos (Interview Andreas Beck) - Prof Rieck
60 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Woche
KI bringt einen noch schnelleren Wandel als das Internet. Über
Börsenkurse und zukünftige Einkommen unterhalten sich Andreas
Beck und Prof. Rieck.
Mein neuer Kurs über spieltheoretisches Verhandeln
(Vorbestellungen):
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WEITERE INFORMATIONEN VON TEAM RIECK:
Die digitale Transformation hat durch die Plattformökonomie eine
grundlegende Neuordnung wirtschaftlicher Prinzipien ausgelöst.
Ihr Kern ist der doppelte Netzwerkeffekt: Der Wert einer
Plattform steigt mit der Nutzerzahl auf beiden Marktseiten –
Anbieter und Nachfrager. So entsteht ein natürlicher Zug zum
Monopol, sichtbar bei Meta, Amazon oder YouTube. Die
Wertschöpfung verlagert sich vom Produkt hin zum
Verteilungsmechanismus. Digitale Güter kosten in der Reproduktion
fast nichts, während die Plattformen durch Skaleneffekte und
Datenmacht dominieren.
Künstliche Intelligenz bildet die nächste Entwicklungsstufe
dieser Logik – und zugleich deren Störfaktor. Sie kann bisherige
digitale Geschäftsmodelle entwerten, weil sie Texte, Code oder
Designs nahezu ohne Grenzkosten erzeugt. Damit werden
standardisierte Softwarelösungen unter Druck gesetzt, deren
Geschäftsmodell auf künstlicher Verknappung beruhte. In dieser
neuen Konkurrenz ist Datenhoheit der entscheidende Vorteil: Je
exklusiver und hochwertiger die Trainingsdaten – ob
Unternehmensdaten von SAP oder Konsumentenwissen von Amazon –
desto stärker die KI.
Folglich verändert KI die Arbeitswelt grundlegend.
Routinisierbare Wissensarbeit wie Content-Erstellung, juristische
Standardaufgaben oder Compliance wird automatisiert. Dagegen
gewinnen nicht-digitalisierbare Tätigkeiten an Bedeutung – etwa
spezialisierte Handwerksleistungen oder physische Produktion.
Gewinner sind die „Enabler“ der KI-Ökonomie: Anbieter von
Rechenleistung (z. B. Nvidia) und Energie. Die menschliche
Arbeitskraft verlagert sich auf kreative Problemdefinition,
strategische Kuratierung und Entscheidungen auf Basis von
KI-generierten Optionen.
Philosophisch lässt sich diese Entwicklung mit Burbach und Höffes
„Alles und Nichts“ fassen: Die binäre Logik von 0 und 1
entkörperlicht das Denken und entwertet das Singuläre zugunsten
des Netzwerks. Daraus entsteht die Gefahr des „Model Collapse“ –
wenn KI-Systeme zunehmend auf eigene, synthetische Daten
trainiert werden, droht ein qualitativer Realitätsverlust.
Für Anleger bedeutet das: Diversifikation bleibt die wichtigste
Strategie. Eine breite Streuung über globale Indexfonds ist
nachhaltiger als der Versuch, einzelne Gewinner vorherzusagen.
Eine ausreichende Liquiditätsreserve („Kriegskasse“) sichert
Handlungsfähigkeit in Krisen.
Gesellschaftlich erfordert der Wandel eine neue Bildungspolitik:
weniger reines Faktenlernen, mehr Förderung von kritischem
Denken, Kreativität und der Fähigkeit, sinnvoll mit KI-Systemen
zu interagieren.
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