Weniger Praxen, mehr Verantwortung: So verändert sich die Medizin - Andrea Morawe erzählt

Weniger Praxen, mehr Verantwortung: So verändert sich die Medizin - Andrea Morawe erzählt

22 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

Welche Hürden gibt es im aktuellen Gesundheitswesen, vor allem im
ländlichen Raum? Und was muss sich verändern, um Versorgung
langfristig sicherzustellen?


Darüber spricht Dr. Andrea Morawe in ihrer neuen Folge von
„LandMEDchen“.


Wer auf dem Land lebt, kennt es: Man muss längere Strecken hinter
sich bringen, um beispielsweise einkaufen gehen zu können. Für
den Besuch beim Arzt gilt das gleiche.


Früher gab es in jedem Dorf eine kleine Praxis oder eine
Gemeindeschwester – das hat sich aber verändert. Die Anzahl der
Praxen nimmt kontinuierlich ab, die Anzahl der älter werdenden
Patient:innen nimmt zu.


Die Behandlung und Versorgung werden dadurch nicht schlechter,
sie müssen nur anders organisiert werden. Andrea erzählt, welche
Anpassungen es gibt und beginnt mit der VERAH
 (Versorgungsassistentin in der hausärztlichen Praxis).
Diese ist in vielen Praxen auf dem Land etabliert, ist extrem
spezialisiert und betreut Patient:innen auch außerhalb der Praxis
bei Hausbesuchen. Sie übernimmt dabei Wundmanagement, Überprüfung
der Medikamenteneinnahme, Blutdruck- und Blutzucker-Messungen.
Damit ist sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Praxis und
Patient:innen. Besonders für ältere und geriatrische
Patient:innen ist das ein enormer Vorteil.


In manchen Praxen machen VERAHs und PCM (Primary Care Manager)
auch teamgeführte Infektsprechstunden.


Zusätzlich gibt es digitale Helfer, denn Medizin kann auch zum
Teil digital stattfinden. Dies passiert beispielsweise über
Videosprechstunden oder über Gesundheits-Apps und DIGAs.


Auch die ePA, die elektronische Patientenakte findet Andrea sehr
gut, denn sie sorgt für einen guten Überblick und unterstützt die
Kommunikation zwischen Haus- und Fachärzt:innen.


Auch das Telemonitoring für Patient:innen mit Herzinsuffizienz
darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben!


Dann gibt es noch digitale Assistenzsysteme. Andrea
beispielsweise hat in ihrer Praxis eine Online-Rezeption
etabliert. Diese ist eine Entlastung für das Team, denn die
dahinterliegende KI nimmt das Telefon ab, sortiert die Anrufe,
erkennt Notfälle und gibt die Anliegen strukturiert an das
Praxisteam weiter. Das ist somit nicht nur für die Mitarbeitenden
von Andrea, sondern auch für die Patient:innen ein echter
Mehrwert.


Übrigens sind diese Systeme private Investitionen und werden
nicht von den Kassen oder dem Bund unterstützt.


Ein weiterer wichtiger Punkt ist die eigene Verantwortung, welche
Patient:innen für ihre Gesundheit übernehmen sollten. Zusätzlich
zu den Behandlungen, welche durch die Kasse finanziert werden,
gibt es ergänzend die IGeL-Leistungen, also die individuellen
Gesundheitsleistungen. Diese sind kein Luxusgut, sondern eine
sinnvolle Investition in die eigene Vorsorge.





Nicht nur die Praxisinhaber:innen, sondern auch die Patient:innen
müssen verstehen, dass sich die Versorgung verändert. Medizin
wird immer mehr zur Teamarbeit und benötigt digitale
Unterstützung.


Frust und Meckern bringen uns nicht weiter, wir müssen uns drauf
einlassen. Nur so können wir die Versorgung auf dem Land
sicherstellen.








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