tl;dr #55 Angela Davis: «Eine Gesellschaft ohne Gefängnisse?» | Mit Vanessa E. Thompson

tl;dr #55 Angela Davis: «Eine Gesellschaft ohne Gefängnisse?» | Mit Vanessa E. Thompson

1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen
Die Schriftstellerin, Aktivistin und Philosophin Angela Davis wurde
in den 1970er Jahren zur Ikone der Black-Power-Bewegung. Heute
zählt sie zu den wichtigsten Vertreter*innen des Abolitionismus –
eine Bewegung, die sich für die Überwindung staatlicher
Gewaltinstitutionen einsetzt, wie sie etwa in Form von Gefängnissen
oder der Polizei bestehen. In „Are Prisons obsolete?“ (2003), dt.
„Eine Gesellschaft ohne Gefängnisse?“, argumentiert Davis, dass das
Gefängnis weder natürlich noch notwendig sei, sondern das Produkt
einer rassistischen, klassenbasierten und patriarchalen
Gesellschaft. Sie prägt den Begriff des industriellen
Gefängniskomplex („Prison Industrial Complex“), um die
Komplizenschaft des Gefängniswesens mit dem kapitalistischen
Ausbeutungs- und Herrschaftssystem zu beschreiben. Wie anderen
Abolitionist*innen geht es Davis nicht nur um die langfristige
Abschaffung von Gefängnissen, sondern um eine radikale
Transformation der kapitalistischen Lebensbedingungen, die Armut
und Kriminalität systematisch reproduzieren. Ebenso wichtig ist
daher der Aufbau von „Caring Communitys“ und Infrastrukturen zur
Prävention von Armut, Kriminalität und Gewalt. Zu Gast in der 55.
Folge unseres Theorie-Podcasts ist die Sozialwissenschaftlerin
Vanessa E. Thompson, die gemeinsam mit Daniel Loick den
Abolitionismus-Reader (Suhrkamp) herausgegeben hat. Sie lehrt an
der Queen´s University in Ontario/Kanada. Kontakt, Kritik,
Feedback: theoriepodcast@rosalux.org

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