Prävention beginnt im Alltag - Dr. Andrea Morawe erklärt
29 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Prävention – das ist ein Herzensthema von Dr. Andrea Morawe. Die
Hausärztin erklärt in ihrer neuen Folge von „LandMEDchen, was
eigentlich hinter Prävention steckt, was Ärzt:innen darunter
verstehen und was sie sich von den Krankenkassen und auch der
Politik wünscht, um das Land gesünder zu machen.
Prävention dient dazu, Krankheiten gar nicht erst entstehen zu
lassen oder sie frühzeitig zu erkennen. Das Ziel ist dabei, dass
kein erheblicher Schaden bei den Patient:innen entsteht.
Prävention wird dabei in 4 Teile eingeteilt:
Primärprävention: Alles, was vorbeugend gemacht werden kann,
bevor es zur Entstehung einer Krankheit kommt, beispielsweise
Impfungen, gesunde Ernährung, Bewegung und auch eine
Zuckersteuer.
Sekundärprävention: Dazu gehören Screenings wie beispielsweise
Krebsvorsorge oder Check ups. Dieser Punkt ist wichtig, wenn eine
Krankheit schon eingetreten ist, sie aber frühzeitig erkannt
werden soll, sodass man schnell intervenieren kann.
Tertiärprävention: Hierbei sollen Rückfälle oder
Folgeerkrankungen vermieden werden. Denn viele Krankheiten ziehen
weitere Folgeerkrankungen durch die Erstkrankheit nach sich.
Dafür werden Patient:innen in Chronikerprogrammen, sogenannten
DMPs (Disease Management Programs) betreut.
Quartärprävention: Dies ist ein Schutz vor Überdiagnostik oder
unnötigen, medizinischen Leistungen. Für Patient:innen ist das
oft schwierig zu fassen, hierbei hilft die Hausarztpraxis: Was
ist überhaupt notwendig?
Andrea hat einen Wunsch an die Politik: Die Zuckersteuer. Dies
wäre eine starke Primärprävention auf gesellschaftlicher Ebene
und würde gesundes Verhalten leichter machen. In Mexiko und
Großbritannien gibt es so etwas bereits, hier müssen Hersteller
Abgaben zahlen, wenn sie zu viel Zucker in ein Produkt tun.
Dadurch ist in Großbritannien die durchschnittliche Zuckermenge
in Softdrinks um 30% gesunken.
In Deutschland setzt die Politik auf freiwillige
Selbstverpflichtung, was Andrea für nicht besonders schlau hält.
Denn in Deutschland nehmen wir definitiv zu viel Zucker zu uns.
Sie erklärt uns auch noch einiges zu Vorsorgeuntersuchungen:
Gesundheits-Check ups, der BhA1c-Test für die
Langzeit-Blutzuckerbestimmung, Leberwerte und ein Ultraschall der
Bauchorgane. Dies kann alles dabei helfen, einen Einblick über
den eigenen Gesundheitszustand, v.a. in Bezug auf Zucker, zu
bekommen. Diese Leistungen werden nicht alle von der gesetzlichen
Krankenversicherung übernommen und sind somit IGeL-Leistungen
(individuelle Gesundheitsleistungen).
Wichtig für die Patient:innen ist: Diese Untersuchungen sind oft
gar nicht so teuer!
Für Andrea sind diese ein Ausdruck davon, dass Patient:innen
eigenverantwortlich mit ihrem Körper umgehen.
Vorsorge ist keine Frage der Versicherungsart, sondern einer
subjektive Haltung.
Zum Schluss erklärt Andrea noch die 5 Säulen der
Primärprävention:
Ernährung (hat einen Einfluss von 80%, wenn man Übergewicht
reduzieren möchte)
Bewegung (und damit ist gar kein krasser Sport gemeint, sondern
150 Minuten Bewegung pro Woche)
Mentale Gesundheit (und dabei besonders die Reduktion von
negativem Stress)
Gesunder Schlaf
Verantwortung (nicht rauchen, wenig Alkohol, aktuelle Impfungen).
Sie appelliert auch an die Ärzt:innen: Schaut regelmäßig ins
Impfbuch der Patient:innen und beratet sie rundum.
Folg Andrea auf LinkedIn: www.linkedin.com/in/andrea-morawe
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