060 – Zala Pusnik: Wunder wirken

060 – Zala Pusnik: Wunder wirken

Zala Pusnik wirkt dort, wo Neues beginnt – als Hebamme, Raumhalterin und Podcasterin eröffnet sie nicht nur Frauen Räume, ihr Potenzial zu entfalten und Wunder wirken zu lassen.
1 Stunde 1 Minute

Beschreibung

vor 3 Monaten
Zala Pusniks Lebensgeschichte beginnt in Slowenien – damals noch
Jugoslawien – dort kam sie einen Monat zu früh auf die Welt. Schon
dieses erste „zu früh dran sein“ war bedeutend: nicht abwarten,
sondern ins Leben hineinspringen. Ihre Kindheit war geprägt von
einem Vater, der Alkoholiker war - ihr Zuhause war oft angespannt
und ungemütlich. Zala spürte früh: Wenn meine Seele überleben will,
muss ich hinaus in die Welt. Schon mit 15 Jahren verließ sie ihre
Familie und zog nach Klagenfurt um eine Modeschule zu besuchen.
Dort erlebte sie nicht nur den Kulturschock zwischen slowenischer
und österreichischer Jugendkultur, sondern auch, wie es ist, als
„Ausländerin zweiter Klasse“ betrachtet zu werden. Während ihre
Mitschüler:innen über Markenklamotten und Musikstile debattierten,
war sie für viele eine „Jugo“ – fremd, anders, ein Alien. Zala ließ
sich nicht unterkriegen. Sie lernte Deutsch, besuchte zusätzlich
Sprachkurse an der Universität als außerordentliche Hörerin und
fand so ihren eigenen Weg hinein in ein neues Leben. Ihr offenes,
neugieriges Wesen half ihr dabei, Brücken zu bauen – auch wenn sie
immer ein Stück weit „anders“ blieb. Ihre erste Leidenschaft galt
der Mode und dem Theater. Sie wollte Bühnenbilder entwerfen,
Kostüme gestalten, Kunst schaffen. Ein Jahr in Spanien brachte
jedoch eine überraschende Wendung: Sie hatte plötzlich Visionen von
Familie und Kindern, die ihr bisher fernlagen. Zurück in Klagenfurt
entschied sie sich, zu bleiben – und schon bald wurde sie Mutter.
Die Geburt ihres ersten Kindes wurde zum Schlüsselerlebnis: „Das
war die Initialzündung. Ich wusste sofort: Das ist mein Weg.“ So
fand Zala zu ihrer eigentlichen Berufung: Sie begann die Ausbildung
zur Hebamme, obwohl ihre Kinder damals noch klein waren. Mit großer
Entschlossenheit und der Unterstützung einer Kinderbetreuerin
schloss sie die Akademie ab. Über zwei Jahrzehnte hinweg arbeitete
sie als Hausgeburtshebamme – eine Aufgabe, die absolute Präsenz,
Flexibilität und Stärke erfordert. Rund 30 bis 35 Geburten pro Jahr
begleitete sie, oft nach langen Fahrten durch ganz Kärnten. Ihre
erste Geburt betreute sie noch unfreiwillig allein, die zweite dann
bereits mit voller Überzeugung: Das ist es, wofür ich da bin. Zala
war immer mehr als „nur“ Hebamme. Sie beschreibt sich selbst als
„Reflektorin“ – ein Typ im Human Design, der nur ein Prozent der
Menschen ausmacht. Sie besitzt die Fähigkeit, in anderen Menschen
sehr schnell Licht- und Schattenseiten zu erkennen und ihnen ihr
höchstes Potenzial zurückzuspiegeln. Diese Gabe, die in ihrer
schwierigen Kindheit geschärft wurde, ließ sie Frauen nicht nur
körperlich, sondern auch seelisch in ihren Geburtsprozessen
begleiten. Für Zala war jede Geburt nicht nur die Ankunft eines
Kindes, sondern vor allem die Transformation einer Frau. Nach 20
Jahren spürt sie jedoch, dass die klassische Geburtshilfe für sie
zu eng geworden war. „Geburt ist nur ein Abschnitt – mich
interessiert der ganze Prozess des Wachsens und Werdens“, sagt sie.
Heute begleitet sie Menschen als „Raumhalterin für Transformation“.
Mit Ausbildungen in Atem- und Reinkarnationstherapie erweitert sie
ihren Wirkungsbereich: Sie unterstützt Frauen und Männer in Zeiten
des Übergangs – von der Jugend bis in die Perimenopause, von
beruflichen Neuanfängen bis zu tiefen persönlichen Krisen. Ihr Ziel
ist es, Menschen zu helfen, den inneren Muskel des „Ich bin gut
genug“ zu stärken. Auch ihre Stimme hat Zala mittlerweile
erweitert: Mit dem „Wonderworks Podcast“, den sie 2023 gestartet
hat, teilt sie Geschichten von Frauen, die sie in ihrem Alltag
begleiten. Verletzliche, ehrliche, inspirierende Erzählungen, die
Mut machen und zeigen, dass Transformation in jedem Lebensabschnitt
möglich ist. Von Slowenien nach Kärnten, von der Modeschule zur
Hebamme, von der Geburtsbegleiterin zur Raumhalterin – Zalas zeigt,
dass Mut und Vertrauen ins Leben Türen öffnen, die man sich selbst
kaum hätte vorstellen können. Oder, wie sie selbst sagt: „Wunder
wirken.“

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