Annekathrin Kohout über die Reaktionskultur und Hyperinterpretation
1 Stunde 11 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Monat
Die Autorin und promovierte Kulturwissenschaftlerin Annekathrin
Kohout hat bereits mehrere tolle Sachbücher über Themen wie
Netzfeminismus, K-Pop und Nerds veröffentlicht. Aktuell schreibt
sie die Kolumne »Feed Interrupted« für die taz. Für die Zeitschrift
»Pop. Kultur und Kritik« , die sie gemeinsam mit Mascha Jacobs und
anderen herausgibt, hat sie in der aktuellen Ausgabe über das
Generische nachgedacht. Neben einzelnen Ausgaben des »Kunstforum
International« verantwortet sie auch die Reihe »Digitale
Bildkulturen« im Klaus Wagenbach Verlag. Dort ist auch ihr
aktuelles Buch »Hyperreaktiv. Wie in Sozialen Medien um
Deutungsmacht gekämpft wird« erschienen. Ein Text, in dem sie sich
anschaut, wie sich eine Kultur verändert, wenn Reaktionen die
wichtigste Form der Kommunikation werden, wichtiger als das
Ereignis, auf das sie sich beziehen. Annekathrin Kohout beschreibt
die »Reaktionskultur«, in der wir leben, genau und anhand sehr
vieler Beispiele. Sie sucht nach Antworten auf die Frage, warum
Kommunikation in den digitalen Medien – aber natürlich nicht nur
dort – oft von »Überreizung, Missverständnissen und gegenseitigem
Misstrauen« geprägt ist. Sie analysiert die destruktive
Kommunikationskultur, die auch durch die technische Architektur der
sozialen Medien mitbestimmt wird. Denn »sie belohnt nicht Qualität
oder Wahrheit, sondern Reaktionstauglichkeit. Inhalte, die starke
Emotionen auslösen – Empörung, Angst, Begeisterung –,werden
systematisch bevorzugt, während nuancierte, ausgewogene Beiträge in
der Versenkung verschwinden.« Trotz dieser nicht sehr
hoffnungsvollen Analyse, ist Annekathrin Kohout dennoch ein
unterhaltsames Buch gelungen, das die spielerischen und
emanzipatorischen Seiten der Internetkultur weiterhin feiert. Im
Podcast sprechen Mascha Jacobs und Annekathrin Kohout über Likes
und Voyeurismus, über die Antwort ohne Rede, Schnelligkeit und
Deutungsdifferenzen. Was die Unterschiede zwischen
Interpretationen, Überinterpretationen und Hyperinterpretationen
sind. Und warum Nichtreaktionen als Reaktion gelesen werden und
Hyperinterpretation instrumentell benutzt werden. Annekathrin
Kohout hat den Essay »Against Interpretation« von Susan Sontag aus
den frühen Sechzigerjahren mitgebracht. Er ist 1982 in der
deutschen Übersetzung von Mark W. Rien als Taschenbuch bei Rowohlt
erschienen. Außerdem hat sie den ebenfalls Anfang der
Sechzigerjahre erschienenen Roman »Die Glasglocke« von Sylvia Plath
als einen ihrer Lieblingstexte ausgewählt. Die Übersetzung aus dem
Englischen stammt von Christian Grote; der Roman wurde 1968 bei
Suhrkamp veröffentlicht. In »Die Glasglocke« geht es unter anderem
um Suizid und Suizidgedanken, was beunruhigend wirken kann. Bitte
entscheidet selbst, ob ihr dem Podcast gerade zuhören könnt und
möchtet.
Kohout hat bereits mehrere tolle Sachbücher über Themen wie
Netzfeminismus, K-Pop und Nerds veröffentlicht. Aktuell schreibt
sie die Kolumne »Feed Interrupted« für die taz. Für die Zeitschrift
»Pop. Kultur und Kritik« , die sie gemeinsam mit Mascha Jacobs und
anderen herausgibt, hat sie in der aktuellen Ausgabe über das
Generische nachgedacht. Neben einzelnen Ausgaben des »Kunstforum
International« verantwortet sie auch die Reihe »Digitale
Bildkulturen« im Klaus Wagenbach Verlag. Dort ist auch ihr
aktuelles Buch »Hyperreaktiv. Wie in Sozialen Medien um
Deutungsmacht gekämpft wird« erschienen. Ein Text, in dem sie sich
anschaut, wie sich eine Kultur verändert, wenn Reaktionen die
wichtigste Form der Kommunikation werden, wichtiger als das
Ereignis, auf das sie sich beziehen. Annekathrin Kohout beschreibt
die »Reaktionskultur«, in der wir leben, genau und anhand sehr
vieler Beispiele. Sie sucht nach Antworten auf die Frage, warum
Kommunikation in den digitalen Medien – aber natürlich nicht nur
dort – oft von »Überreizung, Missverständnissen und gegenseitigem
Misstrauen« geprägt ist. Sie analysiert die destruktive
Kommunikationskultur, die auch durch die technische Architektur der
sozialen Medien mitbestimmt wird. Denn »sie belohnt nicht Qualität
oder Wahrheit, sondern Reaktionstauglichkeit. Inhalte, die starke
Emotionen auslösen – Empörung, Angst, Begeisterung –,werden
systematisch bevorzugt, während nuancierte, ausgewogene Beiträge in
der Versenkung verschwinden.« Trotz dieser nicht sehr
hoffnungsvollen Analyse, ist Annekathrin Kohout dennoch ein
unterhaltsames Buch gelungen, das die spielerischen und
emanzipatorischen Seiten der Internetkultur weiterhin feiert. Im
Podcast sprechen Mascha Jacobs und Annekathrin Kohout über Likes
und Voyeurismus, über die Antwort ohne Rede, Schnelligkeit und
Deutungsdifferenzen. Was die Unterschiede zwischen
Interpretationen, Überinterpretationen und Hyperinterpretationen
sind. Und warum Nichtreaktionen als Reaktion gelesen werden und
Hyperinterpretation instrumentell benutzt werden. Annekathrin
Kohout hat den Essay »Against Interpretation« von Susan Sontag aus
den frühen Sechzigerjahren mitgebracht. Er ist 1982 in der
deutschen Übersetzung von Mark W. Rien als Taschenbuch bei Rowohlt
erschienen. Außerdem hat sie den ebenfalls Anfang der
Sechzigerjahre erschienenen Roman »Die Glasglocke« von Sylvia Plath
als einen ihrer Lieblingstexte ausgewählt. Die Übersetzung aus dem
Englischen stammt von Christian Grote; der Roman wurde 1968 bei
Suhrkamp veröffentlicht. In »Die Glasglocke« geht es unter anderem
um Suizid und Suizidgedanken, was beunruhigend wirken kann. Bitte
entscheidet selbst, ob ihr dem Podcast gerade zuhören könnt und
möchtet.
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