Simoné Goldschmidt-Lechner über Nerdkultur und Fandom aus migrantisierter Perspektive

Simoné Goldschmidt-Lechner über Nerdkultur und Fandom aus migrantisierter Perspektive

1 Stunde 13 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen
Dieses Mal ist Simoné Goldschmidt-Lechner bei Dear Reader zu Gast.
Simoné schreibt und übersetzt und arbeitet als interdisziplinäre
Künstlerin und Autorin. Sie hat einen PHD in englischsprachiger
Linguistik gemacht, bevor sie sich ganz aufs Schreiben, performen
und übersetzen konzentriert hat. Sie interessiert sich für
(queere) Fandoms online, Horror aus postmigrantischer Perspektive,
Sprache in Videospielen und sprachlich Experimentelles, kann man
online in ihrer Bio lesen. Seit 2022 ist Simoné Goldschmidt-Lechner
Teil verschiedener Theater-, Performance- sowie Filmprojekte und
gibt sie das Literaturmagazin process*in mit heraus. 2022 erschien
der Debütroman »Messer, Zungen«, 2024 das zweisprachige Buch »Ich
kann dich noch sehen (an diesen Tagen)«, Sie hat zudem u. a.
»Against White Feminism« von Rafia Zakaria (2022), »Exponiert« von
Olivia Sudjic (2023) und »Good Talk« von Mira Jacob (2022)
übersetzt. Gerade ist ihr aktuelles Buch »Nerd Girl Magic. Fandome
aus migrantischer Perspektive« im Verbrecher Verlag erschienen.
Dort widmet sich Simoné Goldschmidt-Lechner “der Nerd und Geek
Culture aus nicht-weißer, nicht-männlicher Perspektive.” Diskutiert
werden dort “das nerdy Coming-of-Age als Potential für
gesellschaftlichen Widerstand und Wandel anhand verschiedener
Beispiele. Diese reichen vom Magical Girl-Genre und seiner
(scheinbar) inhärenten Queerness über Gaming Culture, Videospiele
und den Kampf gegen den Ausschluss von Personen, die nicht weiß,
männlich und cis sind, um Pen & Paper und alternative
Realitäten, Fantasy und Sci-Fi bis hin zu Pro-Wrestling sowie K-Pop
und K-Drama.” Es geht ihr in diesem schönen, keinesfalls nur
akademischen Text, darum, “dass Fandom schon immer von
antiautoritären, widerständigen, female and non-white Strömungen
durchzogen war und ist, dass Nerd Culture ein utopischer
Rückzugsort für FLINTA, queere Menschen, BIPoC, neurodivergente
Menschen und Arbeiter*innen sein kann.” Wer wissen will, warum
Sailor Moon bestärkend und problematisch ist, was Simonés Buch mit
Julia Frieses „Delulu. Der Roman“ gemeinsam hat. Warum wir für
Kritik- und Lernfähigkeit sind und gegen die bildungsbürgerliche
Überschätzung des gedruckten Buches sind. Warum wir Genreliteratur
und andere abgewertete populäre Formen und Formate toll finden. Man
sollte uns zuhören! Wir sprechen über Nerdwissen und Feminismus,
darüber, wie man mit Hyperweiblichkeit das Böse besiegen kann,
Moon-Power-Make-up, internalisierten Sexismus und Rassismus sowie
die Faszination für Popkultur und Internetkultur. Natürlich
sprechen wir auch ausführlich über die zwei mitgebrachten
Lieblingstexte der Autorin Simoné Goldschmidt-Lechner. Wir sprechen
über Nerdwissen und Feminismus, darüber, wie man mit
Hyperweiblichkeit das Böse besiegen kann, Moon-Power-Make-Up,
internalisierten Sexismus und Rassismus und die Faszniation für
Popkultur und Internet Culture. Aber auch über die zwei
mitgebrachten Lieblingstexte der Autorin Simoné Goldschmidt-Lechner
sprechen wir natürlich ausführlich. »The Ones that Run away from
Ormelas«, eine Kurzgeschichte von Ursula K. Le Guin, die 1973
zunächst in einer Anthologie veröffentlicht und heute als pdf im
Internet frei zugänglich.
https://ia600508.us.archive.org/13/items/the-ones-who-walk-away-from-omelas-ursula-k-leguin/The%20Ones%20Who%20Walk%20Away%20from%20Omelas%20-%20Ursula%20K%20LeGuin.pdf
Auf Deutsch ist sie unter dem Titel »Die Omelas den Rücken kehren.«
In einer Übersetzung von Margot Kempf. In: Wolfgang Jeschke (Hg.):
Im Grenzland der Sonne 1978 erschienen Der zweite mitgebrachte
Lieblingstext ist ein Lyrikband. »Don’t call us Dead« von Danez
Smith, 2017 bei Graywolf Press in den USA erschienen. Danez Smith
war mit diesem Text für den National Book Award nominiert, was für
Lyriker eine sehr seltene Ehre ist. Viel Spaß beim Zuhören!

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